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Bauen mit Holz, Teil 3: Häufige Schwierigkeiten

Frank Urbansky

Die Holzbauquote im Wohnbereich ist von 18,6% im dafür zuständigen Kennzahlenbericht 2021 auf 20,4% gestiegen, im Nichtwohnbereich von 19,6% auf 20,8%. Besonders häufig wird Holz beim Bau von landwirtschaftlichen Betriebsgebäuden genutzt, gefolgt von Hotels und Gaststätten sowie Einfamilienhäusern. Dennoch gibt es zahlreiche Herausforderungen und Schwierigkeiten, die mit dem Bauen mit Holz einhergehen:

1. Feuchtigkeit und Schädlinge

Holz ist ein hygroskopisches Material. Es kann also Feuchtigkeit aus der Umgebung aufnehmen und wieder abgeben. Diese Eigenschaft führt gleich zu mehreren Problemen. Bei hoher Feuchtigkeit kann Holz schimmeln und faulen, was seine strukturelle Integrität beeinträchtigt. Holz ist zudem anfällig für Schädlinge wie Termiten, Holzwürmer und andere Insekten, die das Material schwächen können.

2. Brandgefahr und Brandschutz

Holz ist ein brennbares Material. Um dieses Risiko zu minimieren, sind spezielle Brandschutzmaßnahmen erforderlich. Flammschutzmittel können das Brandrisiko verringern, haben jedoch oft gesundheitliche und ökologische Nachteile. Helfen kann auch ein konstruktiver Brandschutz. Der muss so gestaltet sein, dass sich die Ausbreitung von Feuer verzögert, beispielsweise durch den Einsatz von Brandschutzwänden und -decken.

3. Mechanische Eigenschaften und Tragfähigkeit

Holz hat natürliche Schwankungen in seinen mechanischen Eigenschaften, abhängig von der Holzart, dem Wachstumsort und den Umgebungsbedingungen. Diese Variabilität kann die Planung und Konstruktion erschweren. Knoten und Risse sind zwar natürliche Unregelmäßigkeiten im Holz, sie können jedoch Schwachstellen darstellen. Holz hat auch eine geringere Tragfähigkeit als Beton oder Stahl, was bei der Planung größerer Strukturen berücksichtigt werden muss. In mehrgeschossigen Bauten wird deshalb ein Stahlbetonkern errichtet, der auch Medien und Fahrstühle aufnehmen kann.

4. Witterungseinflüsse

Holz ist empfindlich gegenüber Witterungseinflüssen wie Sonnenlicht, Regen und Temperaturschwankungen. Diese können zu Verformungen, Rissen und einer allgemeinen Verschlechterung des Materials führen. Um dies zu verhindern, sind Schutzmaßnahmen erforderlich. Lacke, Öle und Farben können helfen, die Holzoberfläche zu schützen. Planungselemente wie Dachüberstände und Fassadenverkleidungen können Holz vor direktem Wettereinfluss schützen.

5. Nachhaltigkeit und Zertifizierung

Obwohl Holz als nachhaltiger Baustoff gilt, ist es nicht automatisch nachhaltig, da es oft im Raubbau gewonnen wird, etwa in Osteuropa. Um sicherzustellen, dass das Holz aus nachhaltiger Forstwirtschaft stammt, sind Zertifizierungen wie FSC oder PEFC erforderlich. Diese Zertifizierungen können jedoch aufwendig und teuer sein. Und: Der Energieaufwand für den Transport und die Verarbeitung von Holz kann hoch sein, insbesondere wenn es sich um exotische Hölzer handelt.

6. Kosten und Wirtschaftlichkeit

Die Kosten für den Bau mit Holz können je nach Projekt variieren. Während Holz in einigen Fällen kostengünstiger sein kann, können Feuchtigkeitsschutz, Brandschutz und Schädlingsbekämpfung die Kosten erhöhen. Holzbauwerke erfordern zudem regelmäßige Wartung, um ihre Lebensdauer zu verlängern.

7. Fachkräftemangel bleibt Problem

Die durchschnittlichen Vakanzzeiten für offene Stellen auf dem Arbeits- und Ausbildungsstellenmarkt sind im Holzbau insgesamt weiter angestiegen. Im Vergleich zu allen Wirtschaftszweigen in Deutschland liegen sie deutlich über dem Durchschnitt, insbesondere im Baugewerbe und im Holzgewerbe.

Unsere Serie zum Thema Bauen mit Holz umfasst folgende Teile:

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