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Bauen mit Holz, Teil 2: Rechtliche Grundlagen

Frank Urbansky

In Deutschland sind die rechtlichen Grundlagen für das Bauen mit Holz im Wesentlichen in den Landesbauordnungen (LBO) der einzelnen Bundesländer sowie in der Musterbauordnung (MBO) verankert. Diese regeln unter anderem die Anforderungen an die Tragfähigkeit, den Wärme- und Schallschutz (hier ist auch die DIN 4109 zu beachten) sowie den Brandschutz von Gebäuden.

Brandschutz

Der Brandschutz ist ein kritischer Punkt beim Bauen mit Holz. Holz ist ein brennbarer Baustoff, was besondere Maßnahmen zum Schutz vor Feuer erfordert. Die DIN 4102 "Brandverhalten von Baustoffen und Bauteilen" sowie die europäische Norm EN 13501 "Klassifizierung von Bauprodukten und Bauarten zu ihrem Brandverhalten" legen fest, welche Brandwiderstandsklassen Holzbauteile erreichen müssen.

Maßnahmen und Anforderungen

  • Kapselung: Holzbauteile müssen oft mit nicht brennbaren Materialien verkleidet werden, um die Entflammbarkeit zu reduzieren.
  • Brandschutzplatten: Der Einsatz von speziellen Brandschutzplatten kann den Feuerwiderstand erhöhen.
  • Sprinkleranlagen: In größeren Gebäuden kann der Einbau von Sprinkleranlagen vorgeschrieben sein.
  • Brandschutzverglasung: Fenster und Türen aus Holz müssen spezielle Brandschutzverglasungen aufweisen.

Für größere Holzbauprojekte kann es notwendig sein, ein Brandschutzkonzept zu erstellen und dieses von den zuständigen Behörden genehmigen zu lassen. In vielen Fällen sind zudem Feuerwehraufstellflächen und ausreichende Löschwasserversorgung nachzuweisen.

Auch Holzfassaden müssen geschützt werden. Dabei sollte auf Baumaterialien geachtet werden, die wenig VOC enthalten.

Flüchtige organische Verbindungen

Flüchtige organische Verbindungen (VOC) sind Chemikalien, die bei Raumtemperatur leicht verdampfen und die Luftqualität beeinträchtigen können. Sie kommen in vielen Baumaterialien vor, einschließlich Holz und Holzwerkstoffen.

Die europäische Bauprodukteverordnung (EU-BauPVO) sowie die deutsche Chemikalien-Verbotsverordnung (ChemVerbotsV) regeln die Emissionen von VOC aus Bauprodukten. Holzprodukte müssen bestimmte Emissionsgrenzwerte einhalten, um als gesundheitlich unbedenklich eingestuft zu werden.

Maßnahmen zur Reduzierung von VOC

  • Niedrigemissionsprodukte: Verwendung von Holz und Holzwerkstoffen, die niedrige VOC-Emissionen aufweisen. Zertifikate wie der Blaue Engel oder das Ecolabel kennzeichnen solche Produkte.
  • Oberflächenbehandlungen: Der Einsatz von VOC-freien oder -armen Lacken, Lasuren und Klebstoffen kann die Emissionen weiter reduzieren.
  • Belüftung: Eine gute Belüftung während und nach der Bauphase hilft, die Konzentration von VOC in der Raumluft zu verringern.

Fazit

Das Bauen mit Holz bietet viele ökologische und ästhetische Vorteile, erfordert jedoch die Einhaltung strenger rechtlicher Vorgaben. Durch den Einsatz moderner Technologien und Materialien, auf die wir in den folgenden Teilen der Serie eingehen, können diese Herausforderungen gemeistert werden.

Unsere Serie zum Thema Bauen mit Holz umfasst folgende Teile:

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