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Betriebliche Pflegezusatzversicherung: Vorteile für Mitarbeiter und Chefs

Dörte Neitzel
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2.149 Euro beträgt der durchschnittliche monatliche Eigenanteil eines Pflegebedürftigen in Deutschland. Wenn die Einnahmen die laufenden Kosten der Pflege nicht decken, muss der Pflegebedürftige auf sein angespartes Vermögen zurückgreifen, darunter fällt auch das Eigenheim. Ist das Vermögen aufgebraucht, kann es sein, dass die eigenen Kinder einspringen müssen.

Erst, wenn alle diese Möglichkeiten ausgeschöpft sind, kann staatliche Unterstützung in Form von Sozialhilfe beantragt werden. Bei mehr als jedem dritten Pflegebedürftigen ist das der Fall. Und immerhin wird statistisch jeder zweite Mann pflegebedürftig. Bei Frauen sind es drei von vier.

Dennoch haben laut einer Studie der DAK-Gesundheit nur 4,6 Prozent eine private Pflegezusatzversicherung abgeschlossen. Die betriebliche Pflegezusatzversicherung soll dabei helfen, diese Lücke zu schließen.

Was ist die bPZV?

Die betriebliche Pflegezusatzversicherung sichert Beschäftigte für den Pflegefall ab, und zwar zusätzlich zur gesetzlichen Pflegeversicherung.

Die Versicherung läuft über das Unternehmen, es schließt einen sogenannten Gruppenversicherungsvertrag ab. Versicherungsnehmer ist also der Betrieb. Unter diesen Schirm schlüpfen dann alle Mitarbeiter, und zwar obligatorisch, als versicherte Personen.

Der große Vorteil der bPZV ist, dass die individuelle Gesundheitsprüfung entfällt. Das heißt, auch vorerkrankte und ältere Menschen erhalten auf diese Weise Zugang zu einer zusätzlichen Pflegeversicherung. Und auch schwerbehinderte Kollegen können in der bPZV versichert werden. Zum Teil können auch Angehörige mit einer vereinfachten Gesundheitsprüfung mitversichert werden.

Die erste großflächige betriebliche Pflegezusatzversicherung heißt Careflex Chemie. Sie ist das Verhandlungsergebnis der Industriegewerkschaft Bergbau, Chemie Energie (IG BCE) mit dem Arbeitgeberverband Chemie (BAVC). Seit dem 1. Juli 2021 erhalten alle Tarifbeschäftigten der Chemiebranche eine zusätzliche Absicherung für den Pflegefall.

Wer zahlt die Beiträge zur bPZV?

Die Versicherungsbeiträge zur betrieblichen Pflegezusatzversicherung übernimmt der Betrieb. Betragen diese maximal 50 Euro fallen sie unter die Freigrenze für Sachbezüge. Als solche sind sie steuer- und sozialabgabenfrei. Meist wird dadurch aber nur ein Basisniveau abgesichert. Der Mitarbeiter hat jedoch die Möglichkeit, die Beiträge zur bPZV freiwillig und individuell aufzustocken.

Verlässt ein Mitarbeiter den Betrieb, stellt dieser die Beitragszahlungen für diesen einen Angestellten ein. Er hat aber immer die Möglichkeit, den Vertrag auf eigene Kosten weiterzuführen.

Bei Careflex Chemie zahlen Arbeitgeber pro tariflichem Mitarbeiter 33,65 Euro – unabhängig vom Einkommen. Außertarifliche Beschäftigte und leitende Angestellte können ebenfalls unter den Careflex-Schirm schlüpfen, müssen dann aber kollektiv für die Versicherung angemeldet werden. Das heißt: Alle außertariflichen Mitarbeiter müssen mitmachen.

Was müssen kleine Unternehmen beachten?

Für große, vielleicht auch noch tarifgebundene, Unternehmen, ist eine solche bPZV nicht das Thema. So gibt es in der Chemiebranche den Gruppenvertrag Careflex Chemie. Etwas anders sieht es dagegen für Klein- oder sogar Kleinstbetriebe aus. Denn der Beitrag zu einem solchen Gruppenvertrag ist abhängig von der Zahl der Versicherten. Bei Careflex Chemie sind es rund 435.000 Arbeitnehmer, im kleineren Industriebetrieb oder im Handwerk kommt vielleicht einmal eine zweistellige Arbeitnehmerzahl zusammen.

Will ein Betrieb als einen eigenen Gruppenvertrag abschließen, ist das Hauptproblem ein stabiler Beitrag. Meist gilt daher eine Mindestversichertenanzahl. Diese liegt bei der Hanse Merkur bei 25 Angestellte, bei der R+V Versicherung sind es zehn.

Was leistet die bPZV?

Im Fall der Careflex Chemie leistet die dahinter stehende Versicherung (R+V sowie Barmenia) in den Pflegegraden 2 bis 4 ein monatliches Pflegegeld von 300 Euro für ambulante Pflege. Wird die Pflege stationär durchgeführt, kommen ab dem Pflegegrad 2 monatlich 1.000 Euro aufs Konto.

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