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Post-Holiday-Syndrom: Definition, Symptome, Tipps

Dörte Neitzel
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Schön war's im Urlaub: Ausschlafen ohne Weckerklingeln, entspannt im Café bei einem Espresso und Croissant frühstücken und anschließend etwas sporteln oder einfach nur in der Hängematte oder auf der Couch gemütlich ein gutes Buch lesen. So lässt es sich aushalten, gerne auch länger. Wenn nur nicht der Montag in der Arbeit nach dem Urlaub wäre!

Spätestens im Büro erinnert uns höchstens noch der Bildschirmschoner oder der Teams-Hintergrund an den Strand, die beeindruckende Stadt oder den einsamen Bergwanderweg der vergangenen Wochen.

Da ist es vielleicht schon verständlich, wenn die Laune am ersten Arbeitstag gleich wieder in den Keller fallen würde! Kaum im Arbeitsalltag angekommen, geht die Motivation gegen Null. Arbeitspsychologen haben dafür einen Begriff: Post-Holiday-Syndrom.

Was ist das Post-Holiday-Syndrom?

Bei dem Post-Holiday-Syndrom handelt es sich ganz spezifisch um ein emotionales Tief nach dem Urlaub. Vielen Arbeitnehmern - aber auch Chefs - fällt es schwer, vom Urlaubsmodus wieder in den Arbeitsgang zu schalten. Immerhin zwei Drittel der Arbeitenden kämpfen mit dem Post-Holiday-Syndrom in der Arbeit.

80 Prozent der Arbeitnehmer und Arbeitnehmerinnen fühlen sich spätestens vier Wochen nach dem Urlaub nicht mehr erholt. Das zeigt eine Umfrage der TU München und des FOM Mannheim im Auftrag des BDO. Laut Umfrage gibt es zudem geschlechtsspezifische Unterschiede: So handelt es sich bei den 20 Prozent, die das Post-Holiday-Syndrom nicht verspüren, hauptsächlich um Männer. Von den befragten Frauen spüren hingegen lediglich 2,4 Prozent auch einen Monat nach dem Urlaub in der Arbeit noch Erholungseffekte.

Lesen Sie dazu auch: 10 Gründe, warum der Chef den Urlaub streichen darf

Welche Symptome deuten auf das Post-Holiday-Syndrom hin?

Vorneweg: Das Post-Holiday-Syndrom ist keine Depression oder sonstige psychische Erkrankung, sondern ein Stimmungstief, das in der Regel von selbst wieder verschwindet. Es zeigen sich aber depressionsähnliche Symptome wie zum Beispiel:

  • Müdigkeit
  • Antriebslosigkeit
  • Gereiztheit
  • Kopfschmerzen
  • Konzentrationsstörungen
  • Schlafprobleme
  • generelle Unlust

Die Symptome stellen sich teilweise schon in den letzten Urlaubstagen ein, spätestens aber mit Beginn der Arbeit. Psychologen gehen davon aus, dass das Syndrom häufiger auftritt, je höher die Arbeitsbelastung direkt nach dem Urlaub ist und je mehr Aufgaben im Büro auf einen warten.

Auch bei kurzen Auszeiten, wie einem (verlängerten) Wochenende kann ein solches Phänomen auftreten: Genannt wird es dann oft "Montags-Blues".

Tipps für mehr Motivation nach dem Urlaub

Theoretisch ist das Rezept gegen den Nach-Urlaubs-Blues einfach: weniger Stress im Arbeitstag, mehr Resilienz. Das ist einfach gesagt als getan, aber einige Dinge können trotzdem helfen.

Vertretung für die Urlaubszeit: Lassen Sie die To-Do-Liste aus der Vorurlaubszeit über den Urlaub nicht noch länger werden und organisieren Sie eine Urlaubsvertretung, die Ihnen hilft und liegenbleibende Aufgaben erledigt.

Abwesenheitsnotitz einrichten: Vor allem Büroarbeiter sollten eine automatische Antwort einrichten, dass alle eingehenden Mails während des Urlaubs gelöscht werden und sich der Absender bitte in zwei Wochen wieder melden soll. So vermeiden Sie eine ellenlange Mailwelle, die Sie tagelang abarbeiten müssen.

Termine clever planen: Lassen Sie im Büro die ersten ein bis zwei Tage frei von Kollegenmeetings, die nur Zeit fressen, die aber Ihre Anwesenheit erfordern würden. Das hilft Ihnen, Stress zu vermeiden und Ihre wichtigsten Aufgaben zuerst erledigen zu können.

Kurze Woche nach dem Urlaub: Kommen Sie erst am Dienstag oder Mittwoch wieder ins Büro. In der Zeit bis zum Wochenende können Sie Mails beantworten und sich wieder auf den neuesten Stand bringen. Und dann ist direkt schon wieder Wochenende!

Die letzten Tage des Urlaubs können Sie auch zum Wiedereingrooven nutzen. So, wie Sie sich in den Urlaub einklinken müssen, sollten Sie sich auch die Zeit nehmen, sich wieder auszuklinken.

Kürzerer Urlaub: Auch, wenn die Erholung erst spät im Urlaub einsetzt, plädieren einige Psychologen für kurze Auszeiten - dafür aber häufigere, etwa ein verlängertes Wochenende. Probieren Sie es aus, ob es Ihnen taugt!

Souvenirs am Arbeitsplatz: Holen Sie sich den Urlaub in den Alltag und ins Büro, als Postkarte, Foto oder PC-Hintergrund. So gestalten Sie Ihren Arbeitstag schöner und haben, etwas worauf Sie sich freuen können.

In der Regel dauert ein solcher Nach-Urlaubs-Blues ein bis drei Tage. Dabei gilt: Je länger der Urlaub dauert, desto schwerer wird es, wieder in den Arbeitsmodus zu finden und den Alltagsrhythmus wiederzufinden.

Dauern die Symptome länger oder verstärken sich von Jahr zu Jahr, ist es allerdings Zeit für eine ärztliche Abklärung, ob nicht vielleicht doch ein Burn out oder ähnliches dahinter steckt und die Gesundheit beeinträchtigt.

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