Recycling am Bau: Zwei Drittel der Hersteller planen Optimierung
Die Zeiten, als Nachhaltigkeit von Bauprodukten und -lösungen eine Art Add-on darstellte, das manchmal bei näherem Hinsehen „bloß Marketing“ war, sind endgültig vorbei. Eine neue Studie von BauInfoConsult zeigt anhand zahlreicher Beispiele bei verschiedenen Materialien und Bauteilen, welche technischen und finanziellen Herausforderungen sich die Industrie derzeit gegenübersteht – und die Frage, ob man recyclingfähige Produkte „liefern“ kann oder nicht, ist für die Unternehmen eine existenzielle Frage geworden: Die von dem Düsseldorfer Marktforschungsinstitut befragten Expertinnen und Experten sind sich einig, dass Hersteller, die versuchen, sich dieser Entwicklung gegenüber zu verschließen, schon in wenigen Jahren nur noch schlecht auf dem Markt agieren können. Doch eine Befragung unter Herstellern zeigt deutlich, dass dies den meisten Produzenten von Baustoffen und Installationsprodukten auch klar ist. Allerdings gibt es auch nicht gerade wenige Ausnahmen.
Dass den meisten Unternehmen bewusst ist, dass das Thema grüne Bauwirtschaft nicht ignoriert werden kann, spiegelt sich auch in den Plänen vieler Firmen wider: So planen zwei Drittel der Hersteller ihre eigenen Produkte dahingehend zu optimieren, dass diese bis spätestens 2030 zu fast 100 Prozent recyclebar sein werden.
Lediglich ein Viertel der Produzenten sehen keinen Bedarf ihre Produkte hinsichtlich der Recyclingfähigkeit so weit zu verbessern, dass sie bis zu fast 100 Prozent recyclingfähig sein werden. Ob hinter einem solchen Standpunkt der Gedanke steht, dass so ein Vorhaben im Fall der eigenen Produkte technisch nicht möglich oder nicht notwendig ist (da z. B. die Produkte bereits komplett recyclebar sind), kann an diese Stelle nicht beantwortet werden – allerdings wäre den betreffenden Herstellern eher das Letztere zu wünschen, wenn man sich an die eingangs erwähnten Mahnungen der Expertenschaft erinnert.
Über die Studie
Die Folgen des European Green Deals und anderer europäischer und deutscher legislativer Einflussnahmen auf die Bauwirtschaft wird ausführlich in der Studie „Die grüne Bauindustrie – Nachhaltigkeit, Energieeffizienz und Klimaneutralität am Bau“ von BauInfoConsult behandelt, die in einigen Wochen verfügbar sein wird. Auf Basis unserer repräsentativen Erhebungen unter bis zu ca. 600 Interviewpartnerinnen und -partnern aus Berufen und Gewerken wie Architektur, Bauunternehmen, Dachdecker-, Zimmerer-, Maler-, Trockenbau- und SHK-Handwerk und auf Grundlage von 28 Experteninterviews mit Vertreterinnen und Vertretern aus Architektur, Fachplanung, Energieberatung, Bauwirtschaft, Hochschule/Forschung und Entwicklung, Wirtschafts- und Trendforschung, Consulting, Verbänden und Behörden wurde in der Studie detailliert untersucht …
- welche energieeffiziente, nachhaltige und C02-neutrale Ansätze den Beitrag des Bauens zur Klimawende darstellen werden: Nachhaltigkeit & graue Energie vs. bloßer Effizienzfokus, Baubestands-Recycling vs. Neubaudominanz
- wie die Bauprozesse sich durch das grüne Bauen verändern werden: nachhaltiges Potenzial der Digitalisierung, Fertigteilbau vs. Massivbau, Serialität in der Sanierung, Anforderungen an die Baustoffindustrie
- welche politischen und legislativen Weichenstellungen in den nächsten 10 bis 15 Jahren zu erwarten sind: künftiger Förderfokus & wo Regulierung und Normierung langfristig unvermeidbar sind
- welche Änderungen bei der Nachfrage für Materialien, Bauteile und Systeme zu erwarten sind: Außenwand und -dämmung, Böden/Decken, Fenster/Türen/Sonnenschutz, Bauchemie und Befestigung, Dach, Heizung, Lüftung, Elektrizität und erneuerbare Energien, Smart Home
- welche Bausektoren vor allem vom „grünen“ Wandel betroffen sein werden und welche Sektoren davon am stärksten profitieren: Potenzial und Folgen für den Eigenheimbau, Mietwohnbau, Nichtwohnungsbau
- Die Folgen für das Marketing in der Bauwirtschaft: den Wandel kommunizieren statt Greenwashing
Die Studie ist bei BauInfoConsult zum Preis von 1.350 € zzgl. MwSt. erhältlich.