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Erneuerbare Energien bei Sanierungsfällen, Teil 7: Biomasse

Frank Urbansky

Ein wesentlicher Vorteil von Biomasseheizungen ist ihre Vielseitigkeit. Pelletheizungen sind für ihren hohen Wirkungsgrad und ihre Benutzerfreundlichkeit bekannt. Sie verwenden gepresste Holzpellets als Brennstoff, die automatisch zugeführt werden.
Hackschnitzelkessel eignen sich besonders für größere Anlagen und nutzen zerkleinertes Holz als Brennstoff. Kaminöfen mit Wassertasche kombinieren die gemütliche Atmosphäre eines Holzfeuers mit der Möglichkeit, das Zentralheizungssystem zu unterstützen, indem sie die erzeugte Wärme an das Heizungswasser abgeben.

Bei der Installation von Pellet- und Hackschnitzelheizungen gibt es einiges zu beachten. Zunächst ist es wichtig, dass genügend Platz für ein Lager vorhanden ist, das für den Brennstofflieferanten gut erreichbar sein muss, so das Deutsche Pelletinstitut. Wenn vorhanden, können Räume der alten Heizung genutzt werden, etwa der Raum für die nicht mehr benötigten Öltanks.

Pelletheizungen, hier ein Kessel in einem Mehrfamilienhaus, eignen sich vor allem für zu sanierende Gebäude, die weiterhin hohe Vorlauftemperaturen benötigen.

Pellet- und Hackschnitzelheizungen erreichen hohe Vorlauftemperaturen, die besonders für Altbauten geeignet sind, ohne dass eine umfassende Dämmung notwendig ist. Alte Heizkörper können in der Regel weiterverwendet werden, was den Heizungstausch einfacher und unkomplizierter macht.

Die Installation von Feinstaubfiltern in Pelletkesseln ist zwar kein Muss, aber dennoch empfehlenswert. Sie verhindern, so das Deutsche Pelletinstitut, dass der Schornsteinfeger den Kessel aufgrund von Praxismessungen mit zu hohen Staubwerten beanstanden muss. Die Staubwerte liegen weit unter den gesetzlichen Grenzwerten, und Pellets tragen nur zu 1,2% zur Feinstaubbelastung in Deutschland bei, im Vergleich zu 26% durch den Straßenverkehr.

Pelletkaminöfen, insbesondere wasserführende Modelle, lassen sich im Gegensatz zu Scheitholz-Kaminöfen modulieren und an den Wärmebedarf anpassen. Der Betrieb von Pelletkaminöfen ist vor allem im Winter als Ergänzung zu einer Luft-Wärmepumpe sinnvoll, da sie die Strombedarfsspitzen senken, gerade wenn die Luft-Wärmepumpe wegen kalter Luft weniger effizient läuft. Wasserführende Pelletkaminöfen können zudem überschüssige Wärme in das Heizungssystem einspeisen, wobei ihr raumluftunabhängiger Betrieb besonders energieeffizient ist, da nicht die beheizte Raumluft mit den Abgasen aus dem Haus gesogen wird.

Dennoch: Die Emission von Feinstaub kann die Luftqualität beeinträchtigen und gesundheitliche Probleme verursachen. Um diesem Problem entgegenzuwirken, sieht das neue Gebäudeenergiegesetz (GEG) strengere Anforderungen an die Emissionswerte von Biomasseheizungen vor. Moderne Absaugsysteme und Filtertechnologien können die Freisetzung von Feinstaub minimieren und somit die Umweltbelastung reduzieren.

Biomethan und Bioheizöl zählen ebenfalls zu den Biomassebrennstoffen, sind aber aufgrund der begrenzten Verfügbarkeit kaum als Alternative geeignet. Biomethan ist in Deutschland nur vereinzelt und sehr selten als reiner Brennstoff oder als Beimischung, meist bis zu 10%, verfügbar, Bioheizöl wird fast ausschließlich in Baden-Württemberg mit einem Anteil von 10% gehandelt. Damit erreichen beide Brennstoffe bei weitem nicht das Ziel des Einsatzes von 65% erneuerbarer Energien nach dem GEG.

Unsere Serie zu Erneuerbaren Energien bei Sanierungsfällen umfasst folgende Teile:

  1. Einführung
  2. Rechtliches: GEG und KWP
  3. Überblick: Welche regenerativen Energien kommen in Frage
  4. Dämmung: Ja oder nein?
  5. Fernwärme und Wärmenetze
  6. Wärmepumpen (inkl. Luft-Luft-WP)
  7. Biomasse
  8. Solarthermie
  9. Hybridsysteme
  10. Förderungen im BEG EM
  11. Beispiele für erfolgreiche Sanierungen.

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