Bauen mit Holz, Teil 13: Dämmstoffe

23.09.2024 ,

Dämmstoffe aus Holz sind eine umweltfreundliche Alternative zu konventionellen Dämmmaterialien wie Glas- oder Steinwolle, Polystyrol (Styropor) und Polyurethan. Sie kombinieren Dämmeigenschaften mit Nachhaltigkeit und gesundheitlichen Vorteilen.

Die gängigsten Varianten sind Holzfaserplatten, Holzwolle-Leichtbauplatten und Zellulosedämmstoffe. Alle diese Materialien basieren auf Holz, unterscheiden sich jedoch in der Herstellung und ihren spezifischen Eigenschaften.

Holzfaserplatten werden aus Restholz oder Holzspänen gewonnen, die zu Fasern zermahlen und unter Druck zu Platten gepresst werden. Diese Platten sind in verschiedenen Stärken erhältlich und eignen sich sowohl für den Einsatz in Dachkonstruktionen als auch in Wänden und Fassaden. Weiche Holzfaserplatten sind flexibel und eignen sich besonders für die Wärmedämmung in Dachkonstruktionen oder als Zwischensparrendämmung. Harte Holzfaserplatten sind fester und werden häufig als Dämmmaterial in Fassaden und in der Innenraumauskleidung verwendet.

Holzwolle-Leichtbauplatten bestehen aus langen, dünnen Holzfasern, die mit Zement oder Magnesium gebunden werden. Sie bieten nicht nur gute Wärmedämmung, sondern auch hervorragenden Schallschutz und Brandsicherheit. Diese Platten eignen sich besonders für den Einsatz in Deckenkonstruktionen oder als zusätzliche Dämmschicht in Wänden.

Obwohl Zellulose-Dämmstoffe aus recyceltem Papier und nicht direkt aus Holz hergestellt werden, gehören sie zur Gruppe der pflanzlichen Dämmstoffe und sind eng mit den holzbasierten Dämmstoffen verwandt. Zellulosedämmstoffe werden oft in Dachkonstruktionen oder als Einblasdämmung verwendet. Sie punkten besonders durch ihre hervorragende Umweltbilanz und die einfache Verarbeitung.

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Die Montage flexibler Holzfasermatten ist unproblematisch.

Vorteile von Holzdämmstoffen

Der größte Vorteil liegt in der geringen Wärmeleitfähigkeit, ergo in einer sehr guten Isolierung. Besonders Holzfaserplatten besitzen eine hohe Wärmespeicherkapazität, was den Hitzeschutz im Sommer verbessert.

Ein weiterer großer Vorteil ist ihre Diffusionsoffenheit. Holz kann Feuchtigkeit aufnehmen und wieder abgeben, ohne seine dämmenden Eigenschaften zu verlieren. Dies trägt zu einem gesunden Raumklima bei und verringert das Risiko von Schimmelbildung, da Feuchtigkeit aus den Innenräumen entweichen kann.

Nicht zu verachten: Holzdämmstoffe sind frei von chemischen Zusätzen, die bei anderen Dämmstoffen vorkommen können. Sie enthalten keine schädlichen oder reizenden Fasern, was besonders bei der Verarbeitung von Vorteil ist. Da sie keine giftigen Dämpfe abgeben, tragen sie zu einem gesunden Raumklima bei und sind auch für Allergiker geeignet.

Holzdämmstoffe haben außerdem eine hohe Dichte. Das macht sie zu ausgezeichneten Schalldämmstoffen. Sie eignen sich besonders gut für den Einsatz in Gebäuden, in denen der Schallschutz eine wichtige Rolle spielt, wie beispielsweise in Mehrfamilienhäusern oder öffentlichen Gebäuden.

Allerdings sind holzbasierte Dämmstoffe in der Regel teurer als herkömmliche Dämmmaterialien wie Glas- oder Steinwolle. Und sie müssen in Bezug auf den Brandschutz sorgfältig behandelt werden. Moderne Holzfaserdämmstoffe werden oft mit natürlichen Brandschutzmitteln behandelt, um ihre Feuerbeständigkeit zu verbessern. Dennoch schneiden andere Materialien in diesem Bereich besser ab.

Auch nicht zu vergessen: Im Vergleich zu anderen Dämmstoffen sind Holzfaserdämmplatten relativ schwer, was den Einbau etwas schwieriger machen kann, insbesondere in höheren Bauwerken oder bei der Dachkonstruktion. Auch die Lagerung und Handhabung erfordern entsprechende Maßnahmen.

Holzbasierte Dämmstoffe können in verschiedenen Bereichen des Bauwesens eingesetzt werden. In Dachkonstruktionen kommen Holzfaserdämmplatten als Zwischensparren- oder Untersparrendämmung in Schrägdächern zum Einsatz. Holzfaserdämmplatten oder Holzwolle-Leichtbauplatten werden oft als Außendämmung verwendet. Sie können verputzt oder mit einer hinterlüfteten Fassade kombiniert werden. Auch im Innenausbau, beispielsweise bei Trockenbauwänden oder Deckenverkleidungen, bieten Holzfaserdämmstoffe gute Schallschutzeigenschaften. Bei der energetischen Sanierung von Altbauten sind Holzfaserdämmstoffe eine beliebte Wahl, da sie sich gut in bestehende Strukturen integrieren lassen.

Unsere Serie zum Thema Bauen mit Holz umfasst folgende Teile: