Direkt zum Inhalt
Anzeige
Anzeige
Anzeige
haustec.de
Das Fachportal für die Gebäudetechnik
Ad placeholder
Anzeige
haustec.de
Das Fachportal für die Gebäudetechnik
Ad placeholder
Print this page

Bauen mit Holz, Teil 8: Methoden - Hybridbauweisen

Frank Urbansky

In der Hybridbauweise werden die Vorteile von Holz – wie seine Nachhaltigkeit, Leichtigkeit und gute Wärmedämmung – mit den robusten Eigenschaften von Stahl und Beton kombiniert. Während Holz aufgrund seiner Zugfestigkeit und seines geringen Eigengewichts besonders für den Bau von Wänden und Decken geeignet ist, bieten Stahl und Beton eine hohe Druckfestigkeit und sind ideal für tragende Elemente und Kerne, die zusätzliche Stabilität erfordern.

Vorteile der Hybridbauweise

Stahlbetonkerne bieten in mehrgeschossigen Holzbauten eine erhöhte Stabilität und Widerstandsfähigkeit gegen horizontale Lasten, wie sie beispielsweise durch Wind oder Erdbeben entstehen.

Beton ist nicht brennbar und verbessert den Brandschutz von Holzgebäuden erheblich, insbesondere in Gebäuden mit mehreren Stockwerken. Der Einsatz von Beton kann zudem den Schallschutz im Gebäude verbessern, da Beton im Vergleich zu Holz Schall besser dämpft.

Durch die Kombination von Holz und Beton können Architekten und Ingenieure innovative und anspruchsvolle Bauwerke mit großen Spannweiten und außergewöhnlichen Formen realisieren. Stahlbetonkerne etwa sind in dieser Bauweise eine wesentliche Komponente bei der Konstruktion von mehrgeschossigen Holzbauten. Sie dienen in der Regel als vertikale tragende Elemente, in denen die Gebäudetechnik (wie Aufzüge, Treppenhäuser, Versorgungsleitungen) untergebracht ist. Durch die zusätzliche Stabilität, die Stahlbetonkerne bieten, können Holzgebäude mit mehr Geschossen errichtet werden, als dies bei reinen Holzkonstruktionen möglich wäre.

Das Skaio ist Deutschlands höchstes Holzgebäude, das in Hybridbauweise errichtet wurde.

Diese Bauweise wird heute schon weltweit angewandt. Hier einige Beispiele:

HoHo Wien, Österreich: Das „HoHo Wien“ ist eines der bekanntesten Projekte, das die Hybridbauweise nutzt. Das 24-stöckige Hochhaus besteht zu etwa 75 % aus Holz, das in den Außen- und Innenwänden sowie in den Deckenkonstruktionen zum Einsatz kommt.

Mjøstårnet, Norwegen: Der „Mjøstårnet“ ist ein 85,4 Meter hohes Gebäude, das bei seiner Fertigstellung im Jahr 2019 als das höchste Holzgebäude der Welt galt. Es kombiniert Brettsperrholz (CLT) für die Wände und Decken mit einem Stahlbetonkern, der die vertikalen Lasten aufnimmt und dem Gebäude seine Stabilität verleiht.

Treet, Norwegen: Auch bekannt als „The Tree“, ist dieses 14-stöckige Wohngebäude ein weiteres Beispiel für die erfolgreiche Kombination von Holz und Beton. Während der Großteil der Struktur aus Holz besteht, sorgen Stahlrahmen und ein Betonkern für die notwendige Steifigkeit und Tragfähigkeit.

Sara Kulturhus, Schweden: Dieses Kulturhaus in Skellefteå ist eines der höchsten Holzgebäude der Welt mit einer Höhe von 80 Metern und 20 Stockwerken. Es verwendet eine Hybridkonstruktion, bei der ein Stahlbetonkern für Stabilität sorgt, während Holz als Hauptbaumaterial für die übrigen Strukturelemente verwendet wird.

Skaio, Deutschland: Das „Skaio“ ist das höchste Holzhochhaus Deutschlands und befindet sich in Heilbronn. Es hat eine Höhe von 34 Metern und verfügt über zehn Stockwerke. Das Gebäude wurde weitgehend aus Holz gefertigt.

Unsere Serie zum Thema Bauen mit Holz umfasst folgende Teile:

Mehr zu diesem Thema
Anzeige
haustec.de
Das Fachportal für die Gebäudetechnik
Ad placeholder