Prüfungen im Handwerk finden ab sofort wieder statt
In dieser Woche rollt das Prüfungsgeschäft bei den Handwerkskammern und den Handwerksinnungen - genauso wie im Bereich Industrie und Handel - wieder an.
Für den Ausbildungsjahrgang, der im Sommer 2020 die Lehrzeit beendet, wird damit die aktuelle Prüfungsperiode mit nur leichter Verzögerung gestartet. Auch die anstehenden Fortbildungsprüfungen im Handwerk werden ab sofort ebenfalls planmäßig durchgeführt oder nachgeholt.
Hierzu erklärt Hans-Peter Wollseifer, Präsident des Zentralverbandes des Deutschen Handwerks (ZDH): „Auszubildende und Betriebe haben ein großes Interesse, die Berufsausbildung zum geplanten Zeitpunkt mit einer Prüfung erfolgreich abzuschließen. Deshalb ist es eine gute Nachricht, dass jetzt das Prüfungsgeschehen wieder aufgenommen wird. Viele künftige Gesellinnen und Gesellen haben bereits konkrete Zukunftspläne und Handwerksbetriebe wollen zum Beginn des kommenden Ausbildungsjahres wieder neue Auszubildende aufnehmen. Auch Meisterschülerinnen und -schüler sowie andere Absolventen einer Höheren Berufsbildung erwarten zu Recht, dass Prüfungen wie geplant abgelegt werden können."
Sicherheit hat höchste Priorität
"Es steht außer Frage, dass der Infektionsschutz bei den Prüfungen im Handwerk allerhöchste Priorität hat", so Wollseifer weiter. "Risiken für Prüfungsteilnehmende oder Prüfende müssen unbedingt vermieden werden."
Zum Schutz der Prüfungsbeteiligten würden viele praktische Maßnahmen ergriffen, erklärt Wollseifer. So würden vor Ort etwa Vorkehrungen getroffen, um das Abstandsgebot einzuhalten, es würden Desinfektionsmittel für Arbeitsgeräte zur Verfügung gestellt, Prüfungsgruppen verkleinert und ein intelligentes Prüfungsteilnehmermanagement betrieben. Für Risikogruppen kämen auch FFP-Selbstschutzmasken zum Einsatz.
Alle Prüfungsbeteiligten könnten darauf vertrauen, dass ihr persönlicher Schutz sehr ernst genommen werde, führt der ZDH-Präsident aus. "Zugleich soll niemand noch länger darüber in Ungewissheit bleiben, wann und unter welchen Voraussetzungen die Ausbildung oder eine berufliche Fortbildung abgeschlossen werden kann."
Einsatz bis an die Belastungsgrenze
"Die Handwerksorganisation wird mit großer Kraftanstrengung und Problemlösungskompetenz ihrer Verantwortung für die Berufliche Bildung gerecht. Wir fordern hierbei allerdings auch die Unterstützung von Bund und Ländern ein", so Wollseifer weiter.
Alle ehrenamtlichen Prüferinnen und Prüfer bittet der ZDH-Präsident um ihren besonderen Einsatz, denn in einem verkürzten Zeitraum und in einer andauernden Krise werde es noch mehr Prüfungstermine als gewohnt geben. "Mir ist bewusst, dass man bei den Prüfungen auch an Belastungsgrenzen gehen wird, aber gemeinsam können wir die Herausforderungen meistern. Ihrem Einsatz gilt mein ausdrücklicher Dank!“