4 Tipps, wie Handwerker ihrem Betrieb treu bleiben
Im Handwerk stellt die Mitarbeitersuche eine wahre Herausforderung dar.
Warum die meisten Inhaber von Handwerksbetrieben dennoch nichts unternhemen, um ihre Mitarbeiter zu halten, kann auch Christian Keller von Kellerdigital nicht nachvollziehen. Der Experte für die Mitarbeitergewinnung im Handwerk weiß: „Es ist siebenmal teurer, einen Handwerker neu besetzen zu müssen, als einen bestehenden glücklich zu halten."
Er macht außerdem darauf aufmerksam, dass eine erfolgreiche Mitarbeiterbindung die Fluktuation senkt und gleichzeitig dem Ruf der Firma guttut. Eine Hire-and-Fire-Mentalität dagegen schade dem Image: Schlechte Behandlung von Mitarbeitern spricht sich in der Branche herum, woraufhin kaum noch jemand dort arbeiten möchte. Christian Keller verrät Ihnen in dem folgenden Artikel vier Tipps, wie Sie Ihre Mitarbeiter langfristig halten können.
1. Arbeitserleichterungen für mehr Spaß an der Arbeit
So begeistern Sie Handwerker für einen Job bei Ihnen: Statt Billigware stellen Sie nur hochwertiges Werkzeug und Arbeitsmaterial zur Verfügung. Ersatzwerkzeug ist ausreichend vorhanden. Sie beziehen Ihre Handwerker bei geplanten Neuanschaffungen von Werkzeug und Material ein. Die Arbeitskleidung ist praktisch und sicher, außerdem sollten sich Ihre Mitarbeiter darin wohlfühlen.
Tipp 2: Wertschätzender Umgang auf allen Ebenen
Gegenseitige Wertschätzung ist die tragende Säule eines guten Betriebsklimas. Arbeitsaufgaben werden gerecht untereinander aufgeteilt. Regelmäßiges Feedback erfolgt konstruktiv, sachlich und freundlich. Verbesserungsvorschläge und Lob dürfen dabei nicht fehlen. All dies gilt auf sämtlichen Personalebenen vom Auszubildenden bis hin zu den Handwerksmeistern.
Überlegen Sie, ob und wo es im kollegialen Umgang bei Ihnen Verbesserungspotenzial gibt. Tauschen Sie sich dazu auf Augenhöhe mit Ihren Mitarbeitern aus. Seien Sie offen für Ideen. Zufriedene Mitarbeiter bereichern jedes Unternehmen und der Kündigungsstand fällt entsprechend niedrig aus.
Tipp 3: Betriebliche Planung und Sicherheit
Kennen Sie den bedeutendsten Grund, warum Handwerker den Betrieb wechseln? Es ist mangelhafte Disposition beim Kundendienst. Weitere Auslöser für einen Wechselwunsch sind schlecht koordinierte Termine, Zettelwirtschaft, schwierige Erreichbarkeit bei Rückfragen, Bargeldabrechnungen und x-fach zu unterschreibende Stundenbelege.
Konfrontieren Sie Ihre Mitarbeiter möglichst selten mit ungeliebten Planungs- und Verwaltungsaufgaben. Ein gut strukturiertes Büro inklusive Sekretäriat ist hier die optimale Lösung. Tablets und digitale Tools vereinfachen organisatorische Abläufe bei Kundenbesuchen und auf Baustellen. Sorgen Sie für angesehene, kompetente betriebsinterne Ansprechpartner mit guter telefonischer Erreichbarkeit. Damit bieten Sie auch Top-Handwerkern ein zusätzliches Gefühl von Sicherheit für den Fall der Fälle. So macht der Job Spaß und hält Ihre Mitarbeiter im Unternehmen.
Tipp 4: Weiterentwicklungsperspektiven
Gerade im Handwerk ist ständige Weiterbildung wichtig. Bieten Sie Ihren Handwerkern mehr als das absolut Notwendige. Geben Sie Gelegenheit zur Teilnahme an weiterführenden Kursen und Seminaren. Beteiligen Sie sich an Kosten für eine ergänzende Technikerausbildung oder die Meisterprüfung.
Zeigen Sie Ihren Mitarbeitern Perspektiven für die Karriere in ihrem Betrieb auf, zum Beispiel als Vorarbeiter oder Teamleiter. Fördern Sie auf Fachkraftebene individuelle Stärken und setzen Sie Mitarbeiter dort ein, wo sie ihre Stärken am besten einbringen und am meisten Spaß haben. Seien Sie sich bewusst: Glückliche Mitarbeiter werden Ihrem Betrieb lange erhalten bleiben.