Direkt zum Inhalt
Anzeige
Anzeige
Anzeige
haustec.de
Das Fachportal für die Gebäudetechnik
Ad placeholder
Anzeige
haustec.de
Das Fachportal für die Gebäudetechnik
Ad placeholder
Print this page

Verbraucherzentrale: Elektroheizgeräte sind meistens keine gute Alternative

Inhalt

Ein Haushalt hat jährlich typischerweise einen Stromverbrauch von 2.000–3.500 Kilowattstunden zuzüglich eines Wärmeverbrauchs von 10.000 – 35.000 Kilowattstunden. Die Verbräuche an Energie variieren im Einzelfall stark. Würde der komplette Wärmeverbrauch über die Steckdose abgedeckt werden, weil Verbraucher vermehrt auf die Elektroheizung setzensteigt die Stromrechnung auf ein Fünf- bis Zehnfaches an. Kosten sparen geht anders.

Dabei ist es unerheblich, ob als strombasierte Heizung Heizlüfter, Elektro-Radiatoren, Infrarotheizungen oder andere Elektroheizungen genutzt werden, um die Räume zu erwärmen. Der Aufwand an Energie ist für alle direkten elektrischen Wärmeanwendungen grundsätzlich gleich: Es bedarf einer Kilowattstunde Strom, um eine Kilowattstunde Wärme zu erhalten.

Lohnt es sich also für Verbraucher, das Haus mit Strom statt mit Gas zu heizen? Die Verbraucherzentrale hat eine klare Antwort zum Thema Elektroheizung.

Wärme durch Strom? Warum eine elektrische Heizung keine gute Idee ist, erklärt die Verbraucherzentrale.

Verbraucherzentrale: Ist Heizen mit Strom günstiger?

Die Verbraucherzentrale warnt davor, zu sehr auf die elektrische Heizung zu setzen. Denn:

  • Für Kunden mit Altverträgen, die einen Gaspreis von etwa 14 Cent pro Kilowattstunde und für Strom um die 41 Cent pro Kilowattstunde zahlen, ist es ökonomisch nicht sinnvoll, mit Strom zu heizen, so lange Gas verfügbar ist.
  • Die Kosten pro Kilowattstunde Nutzwärme würden sich durch Elektroheizgeräte nahezu verdreifachen.

Lediglich wenn kein Gas mehr verfügbar ist, könnte Strom eine sehr teure Alternative bieten. Damit gingen weitere Risiken einher: Wenn flächendeckend Gas durch Strom als Energiequelle für Elektroheizgeräte ersetzt werden würde, drohen sowohl das Stromnetz wie auch die Stromerzeugung an ihre Grenzen zu kommen. Brechen die Stromnetze wegen Überlastung zusammen, hat das wesentlich gravierendere Folgen für Verbraucher als niedrige Raumtemperaturen.

Im Gegensatz zu elektrischen Direktheizungen verhält es sich bei Wärmepumpen anders: Sie gewinnen die gleiche Menge an Wärme aus einem Viertel des Stroms und gelten daher ökonomisch wie ökologisch als empfehlenswerte Heiztechnik. Die Installation einer Wärmepumpe geht jedoch mit zeitlichem Vorlauf wie auch erheblichen Investitionskosten einher. Aus diesem Grund ist die Anschaffung eine Wärmepumpe für Verbraucher eine mittel- bis langfristige Lösung. 

Diese Elektroheizgeräte gibt es

Mit einem Preis von etwa 25 Euro sind Heizlüfter die günstigste Anschaffung. Nachteilig ist einerseits ihre Geräuschentwicklung und andererseits die Verbrennung von Staub an den Heizdrähten. Diese so genannte Staubverschwelung beeinträchtigt die Luftqualität erheblich.

Infrarotheizgeräte sind ab etwa 300 Euro im Handel erhältlich. Sie sind leise und optisch weniger auffällig. Entgegen vieler Werbeaussagen verbrauchen Heizgeräte mit Infrarot nicht nennenswert weniger Strom als andere Stromheizgeräte.

Mit Investitionskosten ab etwa 100 Euro liegen Elektro-Radiatoren im Preis-Mittelfeld der elektrischen Heizungen. Sie sind mit einem „Thermo-Öl“ gefüllte, elektrisch beheizte Heizkörper, die üblicher Weise für den mobilen Einsatz mit Möbelrollen ausgestattet sind. Sie geben Wärme ab wie ein Heizkörper einer Zentralheizung im Haus, zielen auf die Erwärmung ganzer Räume ab und sind weniger gezielt auf Personen zu richten.

Gas oder Strom: Elektroheizungen im Klimavergleich

Aus ökologischer Sicht schneiden Gasheizungen besser ab als elektrische Direktheizungen. Auch wenn elektrische Heizungen sukzessive besser werden, da der Anteil regenerativen Stroms im Netz steigt, verursachen Gasheizungen aktuell weniger Treibhausgase. Steigt der Strombedarf durch den Gasmangel stark an, sinkt der Anteil des regenerativen Stroms wieder, da der Mehrbedarf kurzfristig mit mehr Kohlestrom aufgefangen wird. Damit verschlechtert sich die Ökologie der Stromheizungen weiter.

Fazit: Elektroheizung als Notfallstrategie

Trotz der vielen Nachteile können Stromheizungen ein Teil der persönlichen „Notfallstrategie“ sein. Peter Kafke, Experte der Energieberatung der Verbraucherzentrale, empfiehlt: „Verzichten Sie möglichst auf elektrisch betriebene Direktheizungen. Falls das nicht geht, setzen Sie Stromheizungen nur punktuell in den Räumen ein, in denen Sie sich gerade aufhalten und wenn es sich wirklich zu kalt anfühlt.“ Richten Sie die Elektroheizgeräte dann gezielt auf die Personen, die sich im Raum befinden. Auch Infrarot-Heizplatten sollten so installiert werden, dass die Personen direkt davorsitzen.

Über die Energieberatung der Verbraucherzentrale

Die Energieberatung der Verbraucherzentrale bietet das größte unabhängige Beratungsangebot zum Thema Energie in Deutschland. Seit 1978 begleitet sie private Verbraucher:innen mit derzeit über 700 Energieberater:innen und an mehr als 900 Standorten in eine energiebewusste Zukunft. Jedes Jahr werden mehr als 150.000 Haushalte zu allen Energie-Themen unabhängig und neutral beraten, beispielsweise Energiesparen, Wärmedämmung, moderne Heiztechnik und erneuerbare Energien. Die durch die Beratungen eines Jahres bewirkten Energieeffizienzmaßnahmen führen zu einer Einsparung an Energie, die einem Güterzug von über 100 km Länge voller Steinkohle entspricht.

Bei Fragen zum Heizen und zur passenden Energieversorgung hilft die Energieberatung der Verbraucherzentrale mit ihrem umfangreichen Angebot weiter. Die Beratung findet online, telefonisch oder in einem persönlichen Gespräch statt. Unsere Energie-Fachleute beraten anbieterunabhängig und individuell. Mehr Informationen gibt es auf www.verbraucherzentrale-energieberatung.de oder bundesweit kostenfrei unter 0800 – 809 802 400. Die Energieberatung der Verbraucherzentrale wird gefördert vom Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz.

Diese Artikel könnten Sie auch interessieren:

Anzeige
haustec.de
Das Fachportal für die Gebäudetechnik
Ad placeholder