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Deutschlands schnellste Finanzämter: Hier arbeiten die Beamten besonders fix

Dörte Neitzel

Alle Jahre wieder:  Am 31. Juli droht die Abgabefrist der Steuererklärung für das abgelaufene Jahr. Für jene, die sich vom Steuerberater vertreten lassen, verlängert sie sich auf Ende Februar des übernächsten Jahres. Das heißt: Die Steuererklärung für 2023 muss allerspätestens am 28. Februar 2025 beim Finanzamt eingetroffen sein.

Doch damit ist nur die Pflicht von Unternehmen bzw. Privatpersonen erledigt und die Pflicht der Finanzbeamten fängt erst an. Und diese Pflicht erledigen sie in unterschiedlicher Geschwindigkeit.

Rheinland-Pfalz am schnellsten

Wie das Portal lohnsteuer-kompakt.de herausgefunden hat, liegt die durchschnittliche Bearbeitungszeit deutschlandweit bei etwa 56,8 Tagen. Besonders fix ist man dagegen in Rheinland-Pfalz. Das Bundesland hat die derzeit schnellsten Finanzämter Deutschlands mit einer Bearbeitungsdauer von im Schnitt 49,97 Tagen. Die Angaben beziehen sich auf eine Einkommensteuererklärung.

Dahinter liegt Hamburg. Die dortigen Finanzämter benötigen im Schnitt rund 50,01 Tage, knapp vor den nordrhein-westfälischen Finanzämtern, die auf durchschnittliche 50,06 Tage kommen. Auf dem letzten Platz liegt Brandenburg. Die Finanzbeamten benötigen dort ganze 68,85 Tage, um einen Steuerbescheid auszustellen.

Schnellstes Finanzamt in NRW

Einzelne Finanzämter arbeiten jedoch deutlich über oder unter dem Schnitt. Lohnsteuer-kompakt.de hat hierfür 501 Finanzämter bundesweit untersucht.

Besonders schnell geht es in zwei Behörden in NRW zu: Herne und Olpe. Hier erfolgt die Auswertung der Steuererklärung besonders zügig mit 29,8 bzw. 31,5 Tagen. Absolutes Schlusslicht ist das Finanzamt im niedersächsischen Hameln-Holzminden mit 114,7 Bearbeitungstagen – im Durchschnitt, das heißt, es geht auch noch langsamer!

In welcher Stadt arbeiten die Finanzbeamten am schnellsten?

Wie werden Steuererklärungen bearbeitet?

Grundsätzlich gilt: Steuererklärungen bei den Finanzämtern nach Eingangsdatum bearbeitet. Wer seine mögliche Erstattung also früh auf dem Konto haben möchte, sollte seine Erklärung auch zeitig im Jahr abgeben, um schneller an der Reihe zu sein. 

Im Vorteil sei außerdem, wer eine elektronische Form einreicht – das bedeutet für Finanzämter weniger Aufwand als die Papierform.

Bundesländer – Aufsteiger und Absteiger

Letztes Jahr noch auf dem vierten Platz, schoss Rheinland-Pfalz dieses Jahr an die Spitze der schnellsten Finanzämter Deutschlands. Die errechneten 49,97 Tage waren allerdings etwas länger, als beim Gewinner des letzten Jahres – Berlin mit 45,8 Tagen.

Der Top-Aufsteiger in 2023 war ganz klar das Bundesland Thüringen. Im Vorjahr noch auf dem 12. Platz und um 2,18 Tage langsamer landet Thüringen 2023 auf dem 5. Platz.

Anders sieht es bei Berlin aus, welches mit Rheinland-Pfalz die Plätze getauscht hat. Letztes Jahr auf dem 1. Platz landet das Bundesland dieses Jahr auf dem 4. Platz. Hier brauchte man für die Bearbeitung der Steuererklärung 5,56 Tage mehr Zeit als im Vorjahr.

Brandenburg bildet in der 2023er-Auswertung das Schlusslicht und landet auf Platz 16, obwohl sie sich im Vergleich zum Vorjahr um 3,95 Tage verbessert hatte.

In welchem Bundesland arbeiten die Finanzämter am schnellsten?

Finanzämter – Aufsteiger und Absteiger

Der Aufsteiger schlechthin war im Jahr 2023 das Finanzamt Bottrop in Nordrhein-Westfalen. Die durchschnittliche Bearbeitungszeit wurde um beachtliche 25,3 Tage reduziert. Damit verlässt Bottrop den 423. Platz aus dem Vorjahr und steigt auf den Platz 45. in der Gesamtliste auf.

Hervorzuheben sind aber vor allem die Werte des Gewinner-Finanzamtes Herne. Hier brauchten die Mitarbeiter lediglich 29,8 Tage für die Bearbeitung der Steuererklärung und somit ist das nordrhein-westfälische Finanzamt Herne vom 8. Platz (2022) auf den 1. gelandet.  Auch Platz 2 mit dem Finanzamt Olpe (31,5), dem Gewinner vom 2022, befinden sich in Nordrhein-Westfalen. 

Einige Finanzämter können mit den Top-Bearbeitungszeiten einfach nicht mithalten. Im letzten Jahr auf Platz 169 in unserer Studie, rutscht das Finanzamt Darmstadt im Bundesland Hessen in 2023 auf den Platz 432. Ganze 24 Tage mehr Zeit brauchen die Sachbearbeiter dort, um eine Steuererklärung zu bearbeiten.

Auf dem letzten Platz landet in 2023 das Finanzamt Hameln-Holzminden. Hier wartet man über drei Monate (114,7 Tage) auf den Steuerbescheid. Das stellt zugleich die längste Bearbeitungszeit dar, die Lohnsteuer-kompakt.de in sämtlichen Auswertungen der vergangenen Jahre ermittelt hat. 

 

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