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Wie sich Fensterbauer vor Brandschäden absichern

Mike Kersting
Inhalt
Auf der Rückseite der Sheddach-Lichtbänder dieses Bürogebäudes sind Photovoltaik-Module installiert.

Im Fensterbau stehen Versicherer vor einer Vielzahl von Risiken, die entsprechende Vorkehrungen und Prüfungen erforderlich machen. Materialien, wie Holz oder Kunststoff und die eingesetzten Farben und Lacke stellen aufgrund der Brenn- und Löschbarkeit ein erhöhtes Risiko dar. Gleichzeitig befinden sich in modernen Fensterbaubetrieben kostspielige Maschinen und Anlagen, welche für die Produktion unerlässlich sind. Insbesondere Bearbeitungszentren sind nicht nur teuer, sondern im Schadenfall auch schwer zu ersetzen. Das kann zu langfristigen Folgen für die Fertigungsprozesse und zu Betriebsausfällen führen. Auch die finanziellen Folgen durch den Verlust vorproduzierter Erzeugnisse, können im Schadenfall verheerende und existenzbedrohende Auswirkungen haben.

Vertragliche Pflichten des Versicherers genau betrachten

Entsprechend stellt der Versicherer strenge Anforderungen an Ihren Brandschutz. Neben behördlichen Brandschutzvorgaben und -konzepten, wird in vielen Fällen Wert auf die räumliche Abgrenzung der Produktion gelegt. Zusätzlich bestehen vertragliche Obliegenheiten, die oft nicht auf den ersten Blick ersichtlich sind und folglich nicht immer offen kommuniziert ­werden.

Diese Pflichten beginnen beim Einstellen von Fahrzeugen in die Halle und reichen bis zur regelmäßigen Revision elektrischer Licht- und Kraftanlagen. Eine Verletzung dieser Vorgaben kann im schlimmsten Fall zur Folge haben, dass der Versicherer sich von der Leistungspflicht befreit und nicht für den Schaden aufkommen muss.

Die größten Risiken 

  • Entzündbare Materialien
  • Elektrische Gefahren
  • Feuergefährliche Arbeiten
  • Menschliches Fehlverhalten
  • Unzureichende Brandschutzmaßnahmen (z. B. alte Feuerlöscher, fehlende Brandmeldeanlagen, unterkeilte Brandschutztüren und am Gebäude angelagertes Holz)

Photovoltaikanlagen: Versicherer fordern weitere Brandschutz-Maßnahmen 

Die Installation von Photovoltaikanlagen auf industriellen Gebäuden wird zunehmend kritisch gesehen. Besonders problematisch sind Dächer mit brennbarer Dämmung. Versicherer fordern hier strikte Maßnahmen, denn eine PV-Anlage auf dem Dach erhöht die Brandlast und -gefahr des Gebäudes. Dies muss den Versicherern gemäß VVG § 23 angezeigt werden. Mögliche Lösungen sind der Austausch der Dämmung oder der Einbau einer nicht brennbaren Trennschicht. 

  • Bestehende Brandabschnittstrennungen dürfen durch die PV-Installation nicht beeinträchtigt werden. Brandwände dürfen nicht durch Kabel­trassen überbaut werden.
  • Schutzmaßnahmen müssen in das Brandschutzkonzept integriert und den Versicherern vorgelegt werden.
  • Abweichungen von VdS-Richtlinien müssen mit Versicherern, Fachplanern und Sachverständigen abgestimmt werden.
  • Zündquellen vermeiden: PV-Anlagen sollten auf Gebäuden mit hoher Betriebsunterbrechungsbilanz anders verteilt werden.

Industrieversicherer empfehlen bei der Installation von PV-Anlagen auf Bestands- und Neubauten die Einhaltung der VdS-Richtlinien 3145, 6023 und 2234. Aktuell geben die meisten Industrieversicherer lediglich Empfehlungen auf Basis der VdS-Richtlinien ab, ohne klare Ausschlüsse bei brennbarer Dämmung vorzunehmen. Es ist ratsam den Versicherungsmakler von Beginn an in die Planungsprozesse zu involvieren.

Werkstoffe wie Holz, PVC und Lacke stellen ein erhöhtes Brandrisiko dar.

Detaillierte Absprache beim Risikomanagement

Risikoträger stellen strenge Anforderungen, die über die behördlichen Vorgaben hinausgehen und oft spezifische vertragliche Pflichten umfassen. Die Kombination aus großem Risiko und hohen Sachwerten erfordert eine umfassende und präzise Risikoanalyse, sowie kontinuierliche Überwachung der Sicherheitsmaßnahmen.

Besonders die Integration verhältnismäßig neuer Technologien - wie im Beispiel eine PV-Anlage - bringt zusätzliche Risiken und Anforderungen mit sich. Daher sind proaktive Risikomanagementstrategien und eine enge Zusammenarbeit mit den Versicherern empfehlenswert, um im Schadensfall gut vorbereitet zu sein und finanzielle Folgen zu vermeiden.

Detaillierte Risikoanalysen können dabei unterstützen, klare Einblicke in Versicherungskonzepte zu erhalten und mögliche Fallstricke zielgerichtet zu vermeiden.

Autor Mike Kersting übernahm 2021 das Ressort Vertrieb und IT der SMK AG und zeichnet für die stra­te­gi­sche und digitale Transformation der Unternehmensgruppe sowie den Ausbau strategischer Kundenbeziehungen verantwortlich. Die SMK gehört mit 90 Mitarbeitern zu einem der größten mittelständischen Versicherungsmaklern Deutschlands. SMK-Experten trifft man auf diversen Branchenveranstaltungen des VFF, des Bundesverbands Wintergarten und des Bundes­verbands ProHolzfenster.

SMK AG: 30 Jahre Erfahrung als Risikomanager

Seit über 30 Jahren ist die SMK Group im Risikomanagement für Unternehmen der holz- und kunststoffverarbeitenden Branchen tätig. Zentral für ihre Tätigkeit ist die eingehende Risikoanalyse eines jeden Betriebs. Wichtig dafür sind umfängliche Risikointerviews und die Beurteilung des Unternehmens vor Ort. Insbesondere in puncto Brandgefahren, liegt unser Fokus, neben der Betrachtung der theoretischen und baulichen Brandschutzvorkehrungen, auf der Sensibilisierung für risikoerhöhende Faktoren und mögliche Einwände der Versicherer. Wichtig ist außerdem, die Betriebsart und Unternehmensstruktur zu prüfen, um im Schadenfall Sanktionsmöglichkeiten seitens der Risikoträger zu vermeiden.
https://smk-group.de/

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