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Ausbilderschein: Wer kann Ausbilder werden?

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Wer Azubis ausbilden will, benötigt einen sogenannten Ausbilderschein. Er ist der Nachweis, dass fachliche und pädagogische Fähigkeiten erworben wurden. Was müssen Betriebe im Handwerk zum Ausbilderschein wissen? Wie teuer ist er und wer kann ihn machen? Hier gibt es den Überblick.

Mit dem Ausbilderschein Azubis anlernen.

Ausbilderschein: Was ist das?

Der Ausbilderschein heißt im Volksmund auch AdA-Schein. Das ist die Abkürzung für Ausbildung der Ausbilder. Das heißt: Er ist der Nachweis für eine abgeschlossene Ausbilder-Ausbildung, denn auch Ausbilder dürfen nicht einfach so "drauf los" ausbilden, sondern müssen zunächst eine Ausbildereignungsprüfung ablegen.

In den Kursen für den Ausbilderschein lernen Handwerker sowohl das fachliche als auch pädagogische Rüstzeug, das sie benötigen, um Azubis auszubilden. Der Lehrgang schließt mit einer Prüfung vor der Handwerkskammer ab.

Voraussetzungen: Wer kann Ausbilder werden?

Der AdA-Schein ist ein Teil der Meisterausbildung. Eine Meisterausbildung ist umgekehrt aber keine Voraussetzung für den Ausbilderschein. Wer keinen Meister macht, benötigt eine abgeschlossene Berufsausbildung in dem Beruf, in dem er ausbilden will. Eine Altersobergrenze gibt es nicht.

Die AEVO (Ausbilder-Eignungsverordnung) gibt vor, welche Kenntnisse, Fertigkeiten und Fähigkeiten für den Ausbilderschein erbracht werden müssen. Das Berufsbildungsgesetz schreibt lediglich vor, dass Ausbilder fachlich geeignet sein müssen. Sie müssen also die beruflichen sowie berufs- und arbeitspädagogischen Fähigkeiten erwerben.

Ausbildung zum Ausbilder: Vorbereitung und Prüfung

Kurse bereiten den künftigen Ausbilder auf ihre Ausbildereignungsprüfung und die spätere Tätigkeit vor. Der Lehrgang kann in Vollzeit, Teilzeit oder mittlerweile auch in einer Mischung aus Präsenz- und Online-Unterricht mit Selbstlerneinheiten absolviert werden. Der Umfang variiert mit der Variante:

  • Vollzeit-Lehrgang: 120 x 45 Minuten, oft als 10-tägiger Crash-Kurs.
  • Teilzeit-Lehrgang: 80 x 45 Minuten plus Selbstlernphasen, meist als Abendkurs mit zwei Terminen pro Woche, oder als Wochenendkurs.
  • Online + Präsenz: abhängig vom individuellen Einsatz, da die Selbstlernphasen überwiegen. AEVO gibt für seinen Online-Kurs als Anhaltspunkt ca. 40 Stunden Vorbereitung an.

Ausbilderschein: Was wird gelernt?

Die Inhalte für den Ausbilderschein gliedern sich laut AEVO in vier Phasen:

  1. Voraussetzungen prüfen und Ausbildung planen: Das heißt, ein Ausbilder kann passende Ausbildungsberufe für den Betrieb auswählen und den Ausbildungsbedarf planen. Auch, ob der Betrieb für den angestrebten Ausbildungsberuf geeignet ist, lernt der künftige Ausbilder zu beurteilen.
  2. Ausbildungsvorbereitung und Mithilfe bei der Einstellung von Azubis: Lerninhalte sind hier beispielsweise, wie ein Berufsausbildungsvertrag vorbereitet und wie ein betrieblicher Ausbildungsplan erstellt wird. Auch, wie die Abstimmung mit der Berufsschule vonstattengeht, wird in diesem Abschnitt der AdA-Kurse vermittelt.
  3. Durchführung der Ausbildung: Hier lernen Ausbilder, wie sie die Probezeit organisieren, Azubis beim Lernen unterstützen, welche Ausbildungsmethoden es gibt und welche wann sinnvoll sind. Auch die Bewertung der Leistung der Azubis ist hier angesiedelt.
  4. Abschluss der Ausbildung: Was muss im Azubi-Zeugnis stehen? Wie bereiten sich Azubis am besten auf die Abschlussprüfung vor? Welche Weiterbildungsmöglichkeiten gibt es? Fragen wie diese lernen Ausbilder im letzten Abschnitt ihrer AdA-Kurse.

Ausbildereignungsprüfung

Die Ausbildereignungsprüfung ist dann zweigeteilt in einen theoretischen und einen praktischen Teil. Die schriftliche Prüfung dauert etwa drei Stunden und fragt das Wissen aus allen vier Abschnitten mittels Multiple Choice-Fragen ab.

Im praktischen Teil führen Prüfer und Prüfling ein Fachgespräch mit einer Präsentation. Dabei handelt es sich um eine simulierte Ausbildungssituation. Dieser Teil dauert etwa 30 Minuten.

Mindestens die Hälfte der Punkte sind pro Prüfungsteil zu erreichen, dann ist die Prüfung geschafft. Der Ausbilder in spe kann sie allerdings zweimal wiederholen, wobei bereits bestandene Prüfungsteile angerechnet werden.

Kosten: Wie teuer ist der Ausbilderschein?

Die Gebühren für die Prüfung und die Kurse variieren von Kammer zu Kammer. Als Orientierung gibt IBB, das Institut für Berufliche Bildung, eine Spanne von 600 bis 750 Euro an für Lehrgang plus Prüfung. Die AEVO-Akademie beziffert die Kosten auf rund 600 bis 900 Euro. Die Kursgebühr liegt bei etwa 500 bis 650 Euro, die Prüfungsgebühr schlägt mit 160 bis 250 Euro zu Buche. Die Kosten werden meist vom Betrieb übernommen.

Ausbilden ohne Schein?

Um Azubis auszubilden, ist ein AdA-Schein Pflicht. Eine Ausnahme gilt nur für sogenannte Altfälle. Das heißt, wer bereits vor 2009 als Ausbilder gearbeitet hat und keinen Schein hatte, muss diesen auch nicht nachmachen.

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