Heizen mit Holz: Diese Ofenarten gibt es
Ob Kachelofen, Kaminofen oder Pelletofen – Ofenarten gibt es viel. Und sie werden immer beliebter, denn die Nachfrage nach einem prasselndem Feuer im Eigenheim steigt. Die Gründe sind vielfältig: Steigende Preise für Gas und damit höhere Heizkosten, der Austausch der alten Feuerstätte, der Wunsch nach mehr Gemütlichkeit, Wärme und Unabhängigkeit und weitere Gründe lassen immer mehr Menschen überlegen, ob ein Kamin oder Ofen nicht eine gute Alternative zur Heizung ist.
Wer sich eine moderne Feuerstätte anschaffen will, sollte rechtzeitig mit der Planung beginnen, da es aktuell – aufgrund der starken Nachfrage und der hohen Auslastung des Handwerks – zu langen Lieferzeiten kommt. Im Folgenden haben die Experten des HKI Industrieverband Haus-, Heiz- und Küchentechnik eine Übersicht der häufigsten Ofenarten erstellt.
Der klassische Kaminofen
Kaminöfen werden industriell aus Stahl oder Gusseisen gefertigt. In der Regel sind sie mit einer großen Sichtscheibe ausgestattet, die den Blick auf das Feuer freigibt. Oft sind ist der klassische Kaminofen mit farbiger Keramik oder Sand-, Kalk- und Speckstein oder Granit verkleidet. Kaminöfen werden in großer Vielfalt angeboten – von rund bis eckig, über stylisch bis verspielt. Der Kaminofen ist schnell an einen Schornstein angeschlossen und kann bei einem Umzug sogar mitgenommen werden.
Kaminöfen mit Wärmespeicher
Diese Kaminöfen sind im Inneren mit Speichersteinen ausgestattet, die sich wie ein Mantel um den Rauchgas-Abzug im oberen Bereich des Kaminofens legen. In diesen sammelt sich während der Befeuerung die überschüssige Wärmeenergie. Noch längere nachdem das Feuer erloschen ist, wird dadurch Wärme von dem Kaminofen wohldosiert an den Raum abgegeben. Einen klassischen Kamin oder Kaminofen heizen Sie mit Holz. Alternativ können Sie den Kamin auch mit Holzpellets oder anderen Brennstoffen heizen.
Dauerbrandofen
Der Dauerbrandofen ist eine technische Sonderform des Kaminofens. Der Begriff „Dauerbrand“ besagt, dass der Ofen mit Braunkohlenbriketts bis zu zwölf Stunden die Glut hält und danach ohne Streichholz oder Anzünder wiederentfacht werden kann. Dann heißt es einfach nachlegen, die Luftzufuhr öffnen und der Brennstoff zündet von alleine. Bei Dauerbrandöfen, die ausschließlich mit Holz befeuert werden, muss die normale Abbranddauer von 45 Minuten auf 90 Minuten verdoppelt sein. Der Vorteil bei diesem Kaminofen ist, dass Sie kontinuierlich von Strahlungswärme profitieren.
Heizkamin
Optisch ähnelt der Heizkamin einem offenen Kamin, unterscheidet sich aber vor allem darin, dass er mit einem geschlossenen Feuerraum mit großem Sichtfenster auf die Flammen – ausgestattet ist. Das Herzstück beim Heizkamin besteht aus einem geschlossenen Feuerraum und sorgt für eine umweltgerechte Verbrennung und wenig Emissionen. Zusätzlich können auf Wunsch unterschiedliche Speichervarianten für langanhaltende Wärme im Raum verbaut werden.
Kachelofen
Den Namen verdankt der Ofen den Kacheln, die früher stets sein Äußeres schmückten. Maßgeblich beim Kachelofen ist die Kombination eines großen Feuerraumes mit einer relativ kleinen Sichtscheibe, sodass wenig Wärme direkt in den Raum strahlt, sondern vielmehr den Speicher im Inneren füllt. Entweder als Bausatz geliefert oder in aufwendiger Handarbeit gefertigt, werden Kachelöfen individuell vom Ofenbauer errichtet. Beim Warmluftkachelofen ist im Inneren ein Heizeinsatz, der in Verbindung mit einem metallischen Wärmetauscher für schnelle oder mit einem keramischen Speicher für langanhaltende Wärme sorgt.
Pelletofen
Ein Pelletofen sieht meist wie ein klassischer Kaminofen aus. Anders als dieser wird er aber nicht mit Holz, sondern mit genormten Holzpellets befeuert, die als Sackware erhältlich sind. Die Brennstoffzufuhr erfolgt beim Pelletofen automatisch: Von einem Vorratsbehälter, der in die Feuerstätte integriert ist, gelangen die Pellets in den Brennraum und werden dort automatisch gezündet.
Je nach Größe des Vorratsbehälters und der eingestellten Leistung, kann der Pelletofen mehrere Tage lang betrieben werden, ohne dass man ihn nachfüllen muss. Ein Thermostat kann dabei Brennstoffmenge und Luftzufuhr steuern, um die gewünschte Raumtemperatur zu erreichen. Viele Geräte verfügen zudem über eine Schaltzeituhr oder können sogar über das Smartphone eingeschaltet werden, bevor man zu Hause ist.