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Neue Baustoffe und alternative Baumethoden, Teil 5: Potenziale im Recycling durch BIM

Frank Urbansky

Beim Building Information Modeling (BIM) wird ein digitaler Zwilling eines neuzubauenden oder zu sanierenden Gebäudes erstellt, der nicht nur während der Planungs- und Bauphase, sondern auch während des gesamten Lebenszyklus‘ des Gebäudes genutzt werden kann. Dieser digitale Zwilling enthält detaillierte Informationen über die verbauten Materialien, ihre Eigenschaften und ihren Standort im Gebäude. Das wiederum bietet ein enormes Potenzial für das Recycling und die Wiederverwendung von Baumaterialien:

1. Detaillierte Materialinventur: Durch die Nutzung von BIM können Architekten, Ingenieure und Bauherren eine detaillierte Inventur aller im Bau verwendeten Materialien führen. Diese Inventur kann Informationen wie Materialtyp, Menge, Herkunft und Qualität umfassen. Dies ist besonders nützlich für das Recycling, da genaue Daten darüber vorliegen, welche Materialien am Ende der Nutzungsdauer eines Gebäudes zur Verfügung stehen.

2. Erleichterte Demontage und Wiederverwendung: Mit BIM können Gebäude so entworfen werden, dass eine einfache Demontage möglich ist. Dies erleichtert die Wiederverwendung von Materialien in neuen Bauprojekten. Dank der Informationen über die genaue Position und Befestigungsart der Materialien können Bauunternehmen diese effizient entfernen und weiterverwenden, was die Nachfrage nach neuen Rohstoffen reduziert.

3. Optimierung der Materialauswahl: BIM kann bereits in der Planungsphase dazu beitragen, Materialien zu wählen, die langlebig, wiederverwendbar oder leicht zu recyceln sind. Dies fördert die Verwendung von umweltfreundlichen Materialien und trägt zu einem nachhaltigeren Bauwesen bei.

4. Integration aktueller Gesetze und Vorschriften: Ein weiterer Vorteil von BIM im Kontext des Recyclings ist die Möglichkeit, ständig aktualisierte Informationen über Gesetze und Vorschriften zu integrieren. BIM-Software kann so konfiguriert werden, dass sie automatisch Updates erhält, wenn sich Abfallmanagementvorschriften ändern. Dies stellt sicher, dass Bauprojekte stets den aktuellen Umweltstandards entsprechen.

5. Verbesserung der Abfalltrennung und -entsorgung: Durch die genaue Kenntnis der Materialzusammensetzung können Abfälle effizienter getrennt und einer entsprechenden Wiederverwendung oder Recycling zugeführt werden. BIM kann auch dazu beitragen, den optimalen Zeitpunkt für die Entfernung und das Recycling von Materialien während des Abbruchs oder der Renovierung zu bestimmen.

In einem digitalen Zwilling können alle verbauten Materialien und Komponenten sowie die Möglichkeit zu deren Recycling und Wiederverwertung hinterlegt werden.

Das klingt alles gut, ist jedoch nicht ganz einfach umzusetzen. Denn alle am Bau Beteiligten müssen sich einer standardisierten Datenerfassung unterwerfen. Hinzu kommt der Schutz sensibler Daten und die Schulung von Fachkräften im Umgang mit BIM-Technologien.

Dennoch könnte BIM noch weiterentwickelt werden, um die Kreislaufwirtschaft im Bauwesen zu fördern. Denkbar wären Erweiterungen, die automatisch die umweltfreundlichsten Entsorgungs- oder Recyclingoptionen für jedes Material vorschlagen oder die Zusammenarbeit zwischen verschiedenen Akteuren der Baubranche und Recyclingunternehmen erleichtern.

Unsere Serie Neue Baustoffe – alternative Baumethoden umfasst die folgenden Teile:

  1. Neues Bauen für mehr Nachhaltigkeit
  2. Einführung in Methoden, Wiederverwertung und Recycling
  3. Methoden des Neuen Bauens
  4. Potenziale der Wiederverwertung dank Digitalisierung
  5. Potenziale im Recycling durch BIM
  6. Die Zukunft des Betonbaus
  7. Wie Baustahl nachhaltig werden kann
  8. Wie man Glas weiterverwenden kann
  9. Was aus alten Fassaden und Verbundsystemen werden kann + Praxisbeispiele
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