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ZIV: 1,4 Millionen Mängel an Heizungsanlagen

Insgesamt stellte das Schornsteinfegerhandwerk bei seiner täglichen Arbeit sowie im Rahmen der Feuerstättenschau und bei baulichen Abnahmen im Jahr 2018 fast 1,4 Millionen Mängel fest. Überprüft wurden bestehende, wesentlich geänderte und neu installierte Anlagen. Die Ergebnisse im Bereich der neuen Anlagen belegen, dass selbst diese nicht per se sicher sind. Wegen technischer Mängel oder Fehler in der Installation war eine Nachbesserung vor der endgültigen Abnahme durch den bevollmächtigten Bezirksschornsteinfeger erforderlich.

„Dies beweist, dass die unabhängige Prüfung durch den Schornsteinfeger eine wichtige Aufgabe ist und bleibt“, so Oswald Wilhelm, Präsident des Bundesverbandes des Schornsteinfegerhandwerks. „Ein Blick in europäische Nachbarländer zeigt, wohin eine Rücknahme der Sicherheitsüberprüfungen an Heizungsanlagen und Öfen führen kann.“

Mehr Eigenrisiko bei europäischen Nachbarn

In mehreren EU-Ländern liegt die Zahl der CO-Unfälle und Brandschäden über den Vergleichszahlen in Deutschland. Diese Entwicklung hat verschiedene Ursachen und liegt auch an den unterschiedlichen Systemen. Nicht in jedem Land sind Schornsteinfeger verantwortlich für die Betriebs- und Brandsicherheit von Heizungsanlagen.

Die Qualität der Ausbildung und das Berufsbild weichen im europäischen Vergleich zum Teil deutlich voneinander ab. Vielfach arbeiten Schornsteinfeger mit der Feuerwehr und Gasversorgern zusammen. Qualitätsanforderungen an die fachliche Ausführung und Ausbildung gibt es oft nur intern und auf freiwilliger Basis. Da eine behördliche Kontrolle der vorgeschriebenen Arbeiten nicht stattfindet, ist die Zahl der CO-Unfälle und Brände im Ausland vergleichsweise hoch.

Mehr Anlagen mit Grenzwertüberscheitungen als 2017

Trotz mehrerer Todesfälle, die eine breite Aufmerksamkeit in den Medien erhielten, stieg die Zahl problematischer Anlagen an: In Deutschland haben im Jahr 2018 die Messungen der Schornsteinfeger ergeben, dass mehr als 117.000 Gasfeuerungsanlagen den vorgeschriebenen Kohlenmonoxid(CO)-Grenzwert von 1000 ppm überschreiten. Im Jahr 2017 waren es 116.000 Gasfeuerungsanlagen, die diesen Grenzwert überschritten hatten.

Darüber hinaus wiesen über 161.700 Gasfeuerungsanlagen einen CO-Gehalt zwischen 500 und 1000 ppm auf. Bei diesen Feuerstätten wurde aus Sicherheitsgründen eine Wartung empfohlen. Anlagen mit einem Wert von über 1000 ppm müssen verpflichtend gewartet und vom Schornsteinfeger nochmals überprüft werden. Eine Konzentration von über 1000 ppm Kohlenmonoxid im Abgas ist bei Abgasaustritt lebensgefährlich.

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