Mercedes eCitan: Im Kleinen trotzdem groß
Es sind bereits zwei Jahre her, seitdem sich der Mercedes Citan in einem neuen Outfit zeigt. Trotz gemeinsamer Entwicklung mit dem Renault Kangoo macht der kleine Nützling mit Stern deutlich, dass er eigene markentypische Ziele verfolgt. In der Weiterentwicklung des Lieferwagens hat Daimler weit mehr eigene Akzente setzen können, als dies beim Vorgänger möglich war. So gibt es beispielsweise als Option eine zweite seitliche Schiebetür, aber keine Version einer fehlenden B-Säule, mit der das französische Pendant aufwarten kann, um eine Beladung von der Beifahrerseite noch einfacher zu machen. Wie es bei Mercedes-Benz Vans anlässlich der Premiere hieß, hätte man auch diese innovative Karosserievariante übernehmen können. Das wollte man aber nicht.
Der Mixto als variabler Dienstleister
Angekündigt, aber noch nicht im Online-Konfigurator des eCitan, ist die teilverglaste Mixto-Ausführung. Bei langem Radstand (L2) wird hier der Zweisitzer um eine Dreiersitzbank ergänzt und der verbleibende, etwa 2,5 m3 große Frachtraum durch ein Schutzgitter getrennt. Werden die weiteren drei Sitzplätze nicht gebraucht, lässt sich die Rückbank zugunsten von mehr Frachtraum klappen und das Trenngittern gleichzeitig entfalten. Dadurch vergrößert sich das Ladevolumen auf etwa 3,7 m3. Ein Kombi mit fünf Sitzplätzen und serienmäßig zweiter Schiebetür, der bei Mercedes-Benz unter dem Begriff „Tourer“ konfigurierbar ist, findet sich ebenso im Angebot.
Innere Werte und besondere Navigation
Stellt man Vergleiche an zwischen dem Mercedes Citan und dem Renault Kangoo, dann kann der Kleine mit Stern beim Interieur deutlich mehr glänzen. Zwei Ausstattungslinien sind beim eCitan möglich: Base steht für die Basiseinrichtung und Pro eröffnet den Gesamtumfang aufpreispflichtiger Optionen, unter anderem mit Designpaket und zahlreichen Assistenzsystemen. Insbesondere ist von Bedeutung, dass Daimler inzwischen auch für den Citan das optionale Multimediasystem MBUX (Mercedes Benz User Xperiants) anbietet. Unter anderem kann dadurch die herkömmliche Weise der Car-Navigation mit einer deutlich präziseren Zielführung kombiniert werden. Möglich ist dies durch die Kooperation von Daimler und dem innovativen Softwareunternehmen What Three Words.
Drei Worte reichen bis zum genauen Ziel
Die Entwickler von „what3words“ haben jedes 3x3 Meter große Planquadrat auf der Erde (insgesamt 57 Billionen) mit drei Wörtern eindeutig identifiziert – und dies in zahlreichen unterschiedlichen Sprachen. Klar: Eine solche Geocodierung erreicht man auch über GPS-Daten, doch zwanzigstellige Codes einzutippen ist viel zu umständlich. Im Gegensatz dazu lässt sich die Kombination von drei Wörtern genial einfach per zuverlässiger Spracherkennung ins Mercedes-Navi übermitteln und damit das Ziel präzise definieren.
Zugang für die Navigationshilfe kann jeder bekommen: über die Website von what3words oder via App. Ein präziser Zielsektor (mit den drei dafür definierten Wörtern) lässt sich erreichen, indem man entweder die traditionelle Adresse eingibt, die Karte auf eigene Faust erkundet oder auch zu einer bestimmten Adresse in der Nähe navigiert.
Beispielsweise für den Handwerker oder Lieferanten entsteht so der bedeutende Vorteil, mit dem Citan auch ein Ziel auf freier Strecke ansteuern zu können, wenn er über die entsprechenden drei Wörter verfügt.
Herumirren war gestern
Man muss auf Großbaustellen (meist ohne Straßennamen und Hausnummer) nicht herumirren, bis beispielsweise der Lagerplatz für das Baumaterial gefunden ist. An jeder Messehalle mit diversen Ein- und Ausfahrten oder in einem offenen Gelände lässt sich bis auf drei Meter genau bestimmen, wo der Lieferwagen oder Transporter mit seiner Lieferung Position beziehen soll. Übrigens: Nicht nur der eCitan kann mit diesem optionalen Navi-Vorteil glänzen, denn inzwischen befähigt Mercedes-Benz Vans (neben den Sprinter-Versionen) auch die neuesten Vito-Modelle mit MBUX und What3Words – für die Nutzfahrzeugflotte kann das im Alltag eine große Erleichterung bringen.
