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Praxisreport: Deckenstrahlplatten in Logistikzentrum sorgen für Wärme und Licht

Lucia Wolfstädter

Nach nur zehn Monaten Bauzeit konnte das neue Logistikzentrum für Ersatzteilprodukte des Achsenherstellers SAF Holland in Aschaffenburg offiziell eingeweiht werden. Bauherr ist der Logistikdienstleister Teamlog, der rund 10 Mio. Euro reine Baukosten in das Bauprojekt Hafen Nord investiert hat. Das 13.500 m2 große Logistikzentrum bietet 5.000 Paletten-Stellplätze (Bild 1).

Bild 1: Das 13.500 m² große Logistikzentrum von Teamlog für Ersatzteilprodukte des Achsenherstellers SAF Holland bietet Platz für 5.000 Paletten-Stellplätze.

Entscheidend für die Produktion von Lkw, Anhängern, Bussen und das nachgelagerte Ersatzteilgeschäft ist es, die Achsen zum richtigen Zeitpunkt am richtigen Ort zu haben. Genau dies realisiert der Logistikdienstleister Teamlog mit rund 400 Mitarbeitern seit über zehn Jahren für den weltweit agierenden Achsenbauer SAF Holland. Der Lkw-, Anhänger- und Buszulieferer hat seinen Hauptstandort in Bessenbach im Landkreis Aschaffenburg.

Teamlog kooperiert mit SAF an zwei Standorten. Durch das stete SAF-Wachstum war der Standort im Aschaffenburger Bayernhafen an seine Grenzen gestoßen und machte den Neubau erforderlich. Eine Herausforderung waren dabei die zahlreichen, auf dem 24 000 m2 großen Grundstück ober- und unterirdisch verlegten Hochspannungsleitungen.

Die oberirdischen Leitungen ließen sich nach Rücksprache tageweise abschalten. Mit den unterirdischen Leitungen mit bis zu 110 KV durfte dies jedoch keine Sekunde geschehen. Sie versorgen nahegelegene Produktionsstätten sowie die Deutsche Bahn. Parallel zum Baubetrieb wurden Leitungen von einer Spezialfirma um- oder tiefergelegt und mit neuen Verrohrungen und Einhausungen versehen, um Quetschungen der Kabel zu vermeiden.

Brandschutz erfordert schmale Platten

Beheizt und beleuchtet wird die 180 m lange und 75 m breite Halle über Deckenstrahlplatten mit integrierter Beleuchtung. Die Strahlbleche der 1.250 m2 Deckenstrahlplatten ECO EVO Plus von Frenger Ssystemen sind aus Aluminium. Das gesamte Deckenheizsystem ist dadurch sehr leicht.

Durch die Vorgaben für die Sprinkleranlage wurden zwei schmale Versionen der Deckenstrahlplatte eingebaut: Die besonders schmale Ausführung ist mit 310 mm nur geringfügig breiter als die integrierte Leuchten-Halterung. Das Betriebsgewicht inklusive Heizwasserfüllung liegt bei dieser Variante bei nur 4,4 kg/lfm. Zudem kam eine 510 mm breite Ausführung zum Einsatz.

Bild 2: Die Deckenstrahlplatten wurden mit Baulängen bis 55 m realisiert. Durch das einzigartige Doppelsammler-Konzept von Frenger Systemen sind Baulängen bis weit über 100 m möglich.

Aufgrund des einmaligen Doppelsammler-Konzepts von Frenger konnten hier Baulängen bis zu 55 m realisiert werden (Bild 2). Durch den Doppelsammler und auch den spannungsfreien Aufbau konnte Teamlog im Vergleich zu marktüblichen Deckenheizsystemen erhebliche Rohrleitungskosten einsparen.

Durch das Ausklinken der Mittelpaneele wurde Platz für den geforderten Rauch- und Wärmeabzug (RWA) geschaffen (Bild 3). Die Deckenstrahlplatten selbst wurden mittels Pressmuffen durchverbunden. Dadurch ist kein Schweißen vor Ort notwendig, mögliche Schweißfehler werden von vornherein vermieden. Zusätzlich erfolgte der Anschluss der Deckenstrahlplatten an das Heizsystem nur einseitig.

Bild 3: Um Platz für die Rauch- und Wärmeabzug zu schaffen, wurden die Mittelpaneele der Deckenstrahlplatten ausgeklinkt.

Wirtschaftlich: LED-Einbauleuchten

Rund 250 Spezial-Hochvolt-LED-Einbauleuchten von Frenger Systemen sind in die Deckenstrahlplatten integriert und bieten eine ausreichende Beleuchtung mit 200 lx. Aufgrund der innovativen Lichtoptik sind sie speziell für den Einsatz in Hochregallagern geeignet. Die LED-Stripes und Treiber bieten Schutzklasse 1 sowie IP20 und sind Zhaga-zertifiziert.

Die Spezial-Hochvolt-LED-Einbauleuchten mit Linsentechnik sind direktstrahlend mit einem unteren Lichtstromanteil von 100 %. Die gesamte Lichttechnik ist hierbei äußerst langlebig. Die TC-life Temperatur der verwendeten LED-Module beträgt bei nominaler Bestromung 90 °C. Im normalen Betrieb werden diese Temperaturen jedoch bei weitem nicht erreicht.

Der Wert L80 B10 der verwendeten Module bei einer Tc-Temperatur von 90 °C (Tc steht für „casing temperature“, also Gehäusetemperatur) beträgt 74.000 Betriebsstunden und ist somit deutlich besser als die Werte herkömmlicher LED-Module. Dies bedeutet, dass bei den Hochvolt-Modulen bei einer Tc-Temperatur von 90 °C nach 74.000 Betriebsstunden nur 10 % der LED-Module einen geringeren Lichtstrom als 80 % des ursprünglichen Lichtstroms aufweisen. Beträgt der Tc-Wert 55 °C, liegt der Wert L80 B10 bei mehr als 100.000 Betriebsstunden. Eine lange Lebensdauer und ein geringer Lichtstromrückgang sind maßgeblich für die Wirtschaftlichkeit.

Gas-Heizkessel oder Wärmepumpe

Die Heizlast des Logistikgebäudes beträgt insgesamt 297 kW. Sie wurde mit einer Vorlauftemperatur von 70 °C und einer Rücklauftemperatur von 50 °C bei einer Raumtemperatur von 19 °C ausgelegt. Erzeugt wird die Wärme je nach Außentemperatur über einen Gas-Heizkessel oder eine Wärmepumpe.

Bild 4: Mit Baubreiten von 310 mm und 510 mm wurden besonders schmale Deckenstrahlplatten montiert. Die schmale Ausführung ist nur geringfügig breiter als die integrierte Leuchten-Halterung.

Rund 2.100 lfm Deckenstrahlplatten wurden nach Montageplänen mittig zu den erst später eingebauten Hochregallagern montiert (Bild 4). Dabei musste besonders auf die Abstände zur Sprinkleranlage und den Rauch- und Wärmeabzügen geachtet werden. Die Montage erfolgte durch Monteure von Frenger Systemen innerhalb von rund vier Wochen.

Das Portfolio von Frenger Systemen beinhaltet Planung, Auslegung, Produktion und Montage von Heiz- und Kühlsysteme. Dabei werden Standardsysteme und auch individuelle, auf jede spezifische Kundenanforderung ausgerichtete Anlagen realisiert.

Umweltfreundliche Produktion

„Das Beheizen großer Hallen ist ein wichtiges Thema, besonders für uns als Logistikanbieter: Viel Fläche und große Volumen müssen beheizt werden – und das möglichst effizient und energiesparend“, berichtet Stefan Hohm, Einkaufsleiter bei Teamlog in Aschaffenburg. „Dies erfüllen die Deckenstrahlplatten von Frenger Systemen perfekt. Und mit den integrierten LED-Leuchten senken wir auch noch die Stromkosten. In den Hallen herrscht ein angenehmes Raumklima. Insgesamt sind wir deshalb hoch zufrieden.“

Bild 5: Technikhalle eines weiteren Teamlog-Projekts mit Deckenstrahlplatten von Frenger Systemen. In dem auf 18 °C beheizten Gebäude werden Transportbehälter in einer Industriespülmaschine gereinigt.

Bereits die Herstellung der Deckenstrahlungsheizungen erfolgt äußerst energiesparend in der CO2-neutralen Ein-Liter-Fabrik in Groß-Umstadt. Später im Heizbetrieb senkt der erhöhte Strahlungsanteil der Frenger-Deckenstrahlplatten von über 80 % den Energieverbrauch um ca. 15 % gegenüber marktüblichen Systemen. Erreicht wird dies durch konstruktive Weiterentwicklungen und die wannenartige Form der Deckenstrahlplatten. Diese senkt die konvektive Abgabe von Verlustwärme zum Dach hin deutlich. Sie reduziert außerdem den Lufttemperaturanstieg im Heizbetrieb gegenüber konventionellen Deckenstrahlplatten.

Mit der Ansiedlung von Bienen am eigenen Standort hat Teamlog ganz im Sinne der Unternehmensstrategie ein Nachhaltigkeitsprojekt realisiert. Die drei Bienenvölker finden ihren Nektar auf der speziell mit Wildblumen eingesäten Grünfläche rund um den Neubau. Bereits zwei Monate nach Ankunft der Bienen konnten im Juni 40 kg Honig geerntet werden.

Bild 6: Rund um das Teamlog-Logistikzentrum für SAF Holland wurden Wildblumen eingesät und drei Bienenvölker angesiedelt.

Gut für die Umwelt sind auch die Energieeinsparung von bis zu 50 % und eine ebenso hohe Senkung der CO2-Emissionen, die mit der eingesetzten Deckenstrahlungsheizung gegenüber sonst üblichen Lösungen möglich sind. Davon profitiert Teamlog mit sehr geringen Betriebskosten. Und der völlig zug- und geräuschfreie Betrieb der Hallenheizungen sorgt auf Dauer für eine hohe thermische Behaglichkeit für die Mitarbeiter: Die Lebensdauer der äußerst robusten, wartungsfreien Hallenheizung liegt bei mindestens 30 Jahren.

Dieser Artikel von Lucia Wolfstädter ist zuerst erschienen in TGA 07/2021. Lucia Wolfstädter ist bei der Frenger Systemen BV Heiz- und Kühltechnik GmbH, 64823 Groß-Umstadt, zuständig für Marketing, Kommunikation und Öffentlichkeitsarbeit.

Fachberichte mit ähnlichen Themen bündelt das Dossier Heiz- und Kühldecken der Fachzeitschreift TGA Fachplaner.

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