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Nur wenige Mitarbeiter wollen mit dem Chef tauschen

Worauf kommt es Arbeitnehmern vor allen Dingen bei ihren Personalverantwortlichen an? Die Antwort ist eindeutig. Rund jeder zweite Beschäftigte (49,1%) wünscht sich zu aller erst Wertschätzung vom Chef. Unter die „Top 3“ schaffen es auch Führungskompetenz (39,0%) und die Fähigkeit, die Mitarbeiter zu motivieren und mitzunehmen (30,0%). Gefragt nach der tatsächlich erfahrenen Wertschätzung durch den direkten Vorgesetzten bescheinigen mehr als die Hälfte (56,1%) der Befragten, dass sie eine entsprechende Aufmerksamkeit und Würdigung ihrer Person und Leistung erfahren.

Eine positive Entwicklung: Denn dieser Wert ist im Laufe des letzten Jahres  im Vergleich zur letzten repräsentativen XING Erhebung aus dem April 2015 (Kompass Neue Arbeitswelt) um fast vier Prozent von 52,3 Prozent angestiegen. Auch in Sachen offener Kommunikation, Authentizität und Loyalität stellen die Befragten den Chefs mehrheitlich ein gutes Zeugnis aus. Allerdings nimmt die positive Bewertung mit der Größe des Unternehmens drastisch ab.

Bei Konzernen mit mehr als 50.000 Mitarbeitern vergibt nicht einmal mehr jeder fünfte Befragte (18,3%) die Bestnote für Wertschätzung an ihren jeweiligen Personalverantwortlichen. Spannend: weibliche Vorgesetzte lassen ihren Mitarbeitern laut den Umfrageergebnissen eine höhere Wertschätzung zu Teil werden. 25,6 Prozent der weiblichen Chefs erhalten die Bestnote in dieser Kategorie, während nur 22,6 Prozent der männlichen Chefs diese erreichen.

Kein privater Kontakt zum Chef

Lassen neue flache Organisationsformen das Verhältnis zum Chef auch persönlicher und privater werden? Nicht unbedingt: Nur 30,5 Prozent der deutschen Arbeitnehmer pflegen auch außerhalb des Büros Kontakt zu ihren Vorgesetzen, während immerhin 71,5 Prozent der Beschäftigen mit den Kollegen im privaten Austausch sind. Dabei spricht die Wahl der Kommunikationswege bereits eine deutliche Sprache über den jeweiligen Grad der Distanz.

Während mit dem Chef bevorzugt verhältnismäßig förmlich über Telefon (73,2%) und E-Mail (52,3%) kommuniziert wird, nutzen die Befragten unter Kollegen bereits verbreitet Messaging-Dienste (48,6%) und soziale Netzwerke (21,9%). Der Kontakt mit dem Chef bleibt dabei über als privat empfundene Kanäle für die große Mehrheit ein heikles Thema. Nur 21,6 Prozent der Mitarbeiter heißen ihren Vorgesetzten etwa in der Messaging-Gruppe des Teams willkommen.

Chefsache bleibt Chefsache

Müssen sich die Chefs bei all den Umwälzungen in der Arbeitswelt denn Sorgen machen, dass sie bald überflüssig sind oder gar abgelöst werden? Offenbar sind sich viele Beschäftigte den Herausforderungen von Führungsaufgaben bewusst oder streben sie nicht an. Lediglich eine kleine Minderheit von 18,1 Prozent der Befragten möchte nach ihren Ambitionen gefragt in die Rolle des eigenen Chefs schlüpfen. Bemerkenswert dabei: Frauen (11,1%) und ältere Mitarbeiter über 50 Jahre (12,3%) zeigen im Schnitt weniger Interesse als der durchschnittliche Arbeitnehmer, den Job vom Chef zu übernehmen.

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