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Genossenschaften im Handwerk

Björn Erhard

Handwerksbetriebe stehen vor anhaltenden Herausforderungen: Sie müssen steigende Betriebskosten ausgleichen, suchen händeringend nach Fachkräften und sehen sich ständig dem Kampf gegen die Konkurrenz ausgesetzt. Deshalb befinden sich die meisten Handwerker auf der Suche nach Möglichkeiten, um langfristig wettbewerbsfähig zu bleiben. Eine dieser Möglichkeiten ist die Gründung einer Genossenschaft.

Obwohl diese Geschäftsform die wenigsten Handwerker auf dem Schirm haben, bietet sie langfristig einige Vorteile. Unter anderem profitieren Mitglieder einer Genossenschaft von geteilten Kosten, einer stärkeren Marktpräsenz sowie einer besseren Verfügbarkeit von Ressourcen. Inwiefern die Genossenschaft für Handwerksbetriebe zum Gamechanger werden kann, wird im nachfolgenden Beitrag erläutert.

Herausforderungen von Handwerksbetrieben

Die Schwierigkeiten, mit denen Handwerksbetriebe tagtäglich zu kämpfen haben, sind hinreichend bekannt. Es beginnt beim Fachkräftemangel, der dazu führt, dass Stellen unbesetzt bleiben und das Auftragsvolumen limitiert werden muss. Gleichzeitig steigen die Kosten für Materialien und Werkzeuge, wodurch die Gewinnmarge geschmälert wird. Auch Finanzierungen sind zunehmend schwierig zu bekommen, vor allem dann, wenn die finanzielle Situation angespannt ist. Dieser Teufelskreis macht Betriebe zunehmend handlungsunfähig, bis ihnen sogar die Mittel für effektives Marketing ausgehen.

Vorteile der Mitgliedschaft in einer Genossenschaft

Eine Genossenschaft, also der Zusammenschluss mehrerer Handwerksbetriebe, kann diese Probleme lösen. So können Fachkräfte, beispielsweise IT-Personal, von mehreren Betrieben genutzt werden. Beim Einkauf von Material hingegen sind deutlich umfangreichere Bestellungen möglich, wodurch lukrative Nachlässe ausgehandelt werden können. Auch teure Werkzeuge oder Spezialausrüstungen können in einer Genossenschaft von mehreren Betrieben gemeinschaftlich genutzt werden. Dadurch sinken nicht nur die Betriebskosten, durch den größeren Spielraum bei der Anschaffung neuer Geräte entstehen auch Wettbewerbsvorteile gegenüber der Konkurrenz. Ergänzt werden diese Vorzüge von gemeinsam genutzten Räumlichkeiten, beispielsweise Lager- oder Produktionsräume, die die Kosten für den einzelnen Betrieb weiter reduzieren.

Genossenschaftsmitglieder halten zusammen

Die größte Stärke der Genossenschaft liegt in ihrem Zusammenhalt. So können die Mitglieder eine Marke etablieren, unter der sie am Markt auftreten. Das stärkt das Vertrauen der Kunden und sorgt so für steigende Auftragszahlen. Hinzu kommt die Vernetzung der Mitglieder untereinander, die Kooperationen fördert. 

Durch Empfehlungen für andere Handwerksbetriebe innerhalb der Genossenschaft können sich die Mitglieder gegenseitig unterstützen. Darüber hinaus gehen mit dem Zusammenschluss auch größere Kapazitäten einher. Diese können für die Annahme umfangreicherer und damit lukrativerer Projekte eingesetzt werden, die für einen einzelnen Betrieb nicht zu stemmen wären.

Was bei der Gründung einer Genossenschaft beachtet werden muss

Eine Genossenschaft wird durch die Unterschrift von drei Gründungsmitgliedern auf der zuvor verfassten Satzung gegründet. Rechtsfähig wird sie hingegen erst, wenn sie ins Genossenschaftsregister eingetragen wird. Dafür ist eine wohlwollende Stellungnahme durch den Prüfungsverband Voraussetzung. Um sicherzugehen, dass die einzelnen Schritte von der Verfassung der Satzung bis hin zur Registereintragung rechtssicher und komplikationslos verlaufen, ist die Zusammenarbeit mit einem spezialisierten Gründungsberater empfehlenswert.

Interessierte sollten jedoch keinesfalls vor den organisatorischen Anforderungen bei der Gründung einer Genossenschaft zurückschrecken. Rückblickend betrachtet führte jede Änderung am Genossenschaftsgesetz dazu, dass die Gründung von kleineren Genossenschaften gefördert und vereinfacht wird, was zeigt, dass die Politik kleinere Genossenschaften begrüßt.

Björn Erhard, Vorsitzender des Deutschen Interessenverbands der Kleingenossenschaften e.V., ist Experte für Genossenschaften. Als erfolgreicher Unternehmer suchte er nach einer Möglichkeit, die Übergabe seines Unternehmens an seine Kinder sicher und steuerfrei zu gestalten. Dabei stieß er auf die Genossenschaft als Lösung. Heute unterstützt er als Unternehmensberater mit seinem Team Gründer bei der Gründung von Genossenschaften und begleitet sie bis zum Erfolg. Er setzt sich dafür ein, die Vorteile dieser Unternehmensform in der Unternehmerwelt bekannter zu machen. Mehr Informationen dazu unter: https://xn--bjrnerhard-fcb.de/
 

Gründerfibel Genossenschaften im Handwerk

Der DGRV – Deutscher Genossenschaftsund Raiffeisenverband e. V., Berlin  und der Zentralverband des Deutschen Handwerks ZDH e.V. haben gemeinsam eine Gründerfibel für Genossenschaften im Handwerk erstellt. Sie behandelt das Thema Kooperationen und geht dann alle Schritte auf dem Weg zur Gründung einer Genossenschaft durch:
Von der Planung und Konkretisierung der Gründungsidee über die Satzung und Businessplan, Finanzierung und Investitionen bis zum Eintrag ins Genossenschaftsregister.

Die Fibel ist abrufbar unter https://www.genoverband.de/site/assets/files/5260/broschuere_-_gruender…

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