Bayern fordert Wiedereinführung der Meisterpflicht

Die Wiedereinführung der Meisterpflicht solle Handwerksberufe populärer machen. Das berichtet die Frankfurter Allgemeine Zeitung auf ihrer Internetseite unter Berufung auf den bayerischen Ministerpräsidenten Markus Söder. Mit der Meisterpflicht könne laut Söder die Attraktivität der beruflichen Bildung gegenüber der akademischen gesteigert werden. 

Auch Bayerns Wirtschaftsminister Franz Josef Pschierer forderte die Bundesregierung auf, „in allen Handwerken, bei denen es fachlich geboten und rechtlich möglich ist, den verpflichtenden Meisterbrief wieder einzuführen“. Die bayerische Staatsregierung reichte am vergangenen Freitag einen Antrag beim Bundesrat ein. 

Rückenwind für das Vorhaben kommt dabei aus dem Bau- und Handwerksgewerbe. Felix Pakleppa, Hauptgeschäftsführer des Zentralverbands Deutsches Baugewerbe, erklärt: „Wir begrüßen die Bundesratsinitiative der Bayrischen Staatsregierung zur Wiedereinführung der Meisterpflicht! Die Wiedereinführung des Meistervorbehalts ist in den seit 2004 zulassungsfreien Gewerken des Bauhandwerks dringend notwendig, denn eine zukunftsfähige duale Ausbildung, gut ausgebildete Fachkräfte, Handwerksqualität und hohen Verbraucherschutz sichert nur der Meisterbrief!“

Und auch der Präsident des Zentralverbands des Deutschen Handwerks, Hans Peter Wollseifer, bestärkt die Wiedereinführung der Meisterpflicht. Die Meisterpflicht müsse gestärkt werden und die Bundesregierung müsse zeitnah eine Wiedereinführung der Meisterpflicht in zulassungsfreien Berufen prüfen.

Im Rahmen der Handwerksnovelle wurde die Meisterpflicht 2004 für 53 Handwerksberufe abgeschafft. Für 41 Berufe ist sie nach wie vor Pflicht.