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Wandheizung an Außenwänden: Was beim Feuchteschutz zu beachten ist

Frank Hartmann
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Wandheizungen an Außenwänden verlangen einen systembedingten Mindestwärmeschutz. Dies wurde in beispielhaften Berechnungen von Innendämmsystemen im ersten Teil dieser Serie in der SBZ 13-2020 erläutert und vorgestellt.

Hier geht es zum ersten Teil der Serie: Wandheizung an Außenwänden: Wann braucht es eine Innendämmung?

Eine Wärmedämmmaßnahme bewirkt aufgrund der Wechselwirkung zwischen Wärme und Feuchte stets eine Veränderung der hygrischen Verhältnisse im Bauteil. Dabei erfolgt die Feuchteeinwirkung sowohl von innen als auch von außen. Durch die Positionierung der Dämmebene an der Innenwand kann es zu einer Erhöhung des Feuchtegehalts der Außenwand kommen, was sich negativ auf die Bausubstanz auswirken kann und zu vermeiden ist. Dem konstruktiven Feuchteschutz kommt deshalb eine besondere Bedeutung zu.

Daher gilt: Bei der Beurteilung der bauphysikalischen Eignung einer Innendämmung ist es wichtig, die relevanten bauphysikalischen Kenngrößen, ihre Zusammenhänge und Wechselbeziehungen nicht nur hinsichtlich des Wärme- sondern auch des Feuchtetransportes zu kennen.

Grundlagen des Feuchteschutzes

Die Planung und fachgerechte Ausführung des Feuchteschutzes von Gebäuden ist eine wesentliche Voraussetzung von mangelfreiem Bauen, insbesondere der thermischen Hülle. Die für den Feuchteschutz von Gebäuden relevante Norm ist die DIN 4108 – Teil 3 „Klimabedingter Feuchteschutz – Anforderungen, Berechnungsverfahren und Hinweise für die Planung und Ausführung“.

Der SHK-Fachmann kennt die Belange des baulichen Feuchteschutzes aus dem Lüftungskonzept nach DIN 1946-6 und weiß um die Notwendigkeit eines sicherzustellenden Mindestluftwechsels, um beispielsweise Tauwasserausfall an Oberflächen zu vermeiden. Das Lüftungskonzept fokussiert allerdings nur die nutzungsbedingte Feuchtelast, welche durch die Art des Wohnens und der entsprechenden Nutzung beeinflusst wird. Der Mindestluftvolumenstrom zum baulichen Feuchteschutz dient primär der Vermeidung von Schimmel an und in Oberflächen von Bauteilen. Besonders kalte Oberflächen bergen die Gefahr eines Tauwasserausfalls, was das Schimmelwachstum fördert.

Ein Gebäude ist ganzjährig den verschiedensten Witterungseinflüssen ausgesetzt. Dies beeinträchtigt nicht nur den Wärmeschutz, sondern auch den Feuchteschutz über die thermische Hülle.

Tauwasserausfall kann allerdings auch in einem Bauteil stattfinden, entsprechend dem Temperaturverlauf im Bauteil. Deshalb geht der Feuchteschutz von Gebäuden weiter und beinhaltet die gesamte Baukonstruktion der thermischen Hülle, wie es bei einer Außenwand der Fall ist. Dieses Bauteil ist im besten Fall als Membran zu betrachten, welche die Hüllschicht zwischen Außen- und Innenklima darstellt. Ebenso wie unterschiedliche Temperaturen zwischen innen und außen bestehen, verändert sich auch der Wassergehalt der Luft, welche bei Druckdifferenzen zwischen außen und innen durch das Bauteil Außenwand wandert.

Durch die Montage einer Innendämmung an einer Außenwand wird der Temperaturverlauf im Bauteil verändert. Demzufolge ändert sich dort auch das Verhalten von Feuchtigkeit. Ein potenzieller Tauwasserausfall wandert an die Innenseite der Außenwand zur Innendämmung hin. Dem muss bei der Planung einer Innendämmung Rechnung getragen werden.

Grundsätzlich gilt beim Ausfall von Wasser unter winterlichen Bedingungen, dass dieses innerhalb der Verdunstungsperiode im Sommer wieder abgeführt werden muss, um Schäden am Bauteil zu vermeiden. Im Folgenden wird daher beschrieben, welche Einflüsse auf den Feuchtetransport in einer Außenwand bestehen. Zudem werden diese im Kontext der Notwendigkeit einer Innendämmung erläutert. Sie sind als Grundlagenermittlung der Bestandssituation und zur Feststellung des Planungsaufwandes unerlässlich.

Feuchtewirkungen von außen

Je nach Exposition und Klima kann Schlagregen eine hohe Feuchtebelastung der Konstruktion darstellen. Die Überprüfung der Schlagregenbeanspruchung sowie die Sicherstellung eines ausreichenden Schlagregenschutzes der bestehenden Außenwandkonstruktion sind im Rahmen einer Bestandsanalyse unbedingt erforderlich und von entscheidender Bedeutung. Außerdem können weitere Feuchtigkeitseinträge von außen vorhanden sein, die berücksichtigt werden müssen.

Darunter versteht man Feuchtigkeitseinträge von oben (z. B. undichte Dächer oder undichte Einfassungen von Dachfenstern und dergleichen), von außen (z. B. undichte Fassaden, Fugen, Fenster) und von unten aus dem Baugrund (z. B. aufsteigende Feuchtigkeit auf das Grundmauerwerk usw., wenn die vertikalen oder horizontalen Bauteilabdichtungen zum erdberührten Bereich nicht vorhanden, defekt oder fehlerhaft sind).

Derartige konstruktive oder bauliche Mängel, wie defekte Mauerwerksfugen, Risse im Putz oder in der Verfugung, zu stark saugende Außenoberflächen, falsche Detailausbildungen von Traufkanten und Gesimsen, falsche, fehlende oder defekte Regenwasserableitung usw., verstärken die Aufnahme von Wasser über die Außenbauteile. Fraglos besteht durch derartige Mängel im Sinne des Bautenschutzes ohnehin Handlungsbedarf.

Weitere Feuchtigkeitsquellen sind Wasserschäden aller Art, vor allem Wassereinbrüche, Rohrbrüche, defekte Übergänge oder Abdichtungen von Installationsleitungen, geplatzte Waschmaschinenschläuche, beschädigte Wasserleitungen, überlaufende Badewannen, auslaufende Wasch- und Spülmaschinen usw. Auch derartige Schäden sind natürlich umgehend zu reparieren.

Aber selbst bei behobenen Wasserschäden wird nicht immer auf eine ausreichende und vollständige Trocknung der Schadensstelle und deren Umgebung geachtet. Dementsprechend ist bei einer entsprechenden Gebäudehistorie bei Wasserschäden zu prüfen, ob Maßnahmen zur Trocknung und Abdichtung notwendig sind.

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