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Veraltete Heizgeräte: Kunden zu neuen Lösungen raten

In deutschen Heizungskellern stehen viele veraltete Kessel. Zu hohe Betriebskosten und Emissionen sind die Folge. Heizkessel mit neuer Technik können das ändern, denn sie arbeiten effizient und können in Ein- und Zweifamilienhäusern bis zu 30 Prozent an Endenergie einsparen.  

Kunden zu Neuem raten

Besonders für Fachhandwerker kann das eine gesteigerte Nachfrage von Kunden bedeuten: Denn Hauseigentümer sollten prüfen lassen, ob es sich lohnt, den Kessel durch einen neuen zu ersetzen, rät das vom Umweltministerium Baden-Württemberg geförderte Informationsprogramm Zukunft Altbau. „Vor allem wenn der Kessel älter als 20 Jahre ist, zahlt sich ein Heizungstausch aus“, sagt Petra Hegen von Zukunft Altbau. „Die Investitionskosten rechnen sich in vielen Fällen.“ Eine Erneuerung sollte außerdem geprüft werden, wenn im Heizungskeller hohe Temperaturen herrschen. Das sei ein Zeichen für hohe Energieverluste, so Hegen.



Endkunden, die veraltete Heizkessel austauschen lassen, reduzieren ihre Heizkosten jährlich um 300 bis 700 Euro in Einfamilienhäusern. Fachhandwerker erklären ihren Kunden,  welcher Heizungstyp zum  Haus passt. „Nicht jedes Heizkonzept ergibt für jeden Haustyp Sinn“, sagt Jörg Knapp vom Fachverband Sanitär-Heizung-Klima Baden-Württemberg. „Eine gute Beratung ist daher notwendig.“

Lesen Sie hierzu: Kesseltauschjahr 2017: Diese Heizkessel müssen raus

Das durchschnittliche Alter der Heizgeräte in Deutschland liegt bei 17,6 Jahren, ergab im Jahr 2014 eine Studie des Bundesverbandes der Energie- und Wasserwirtschaft. Über ein Drittel aller Heizungen in Deutschland sind sogar länger als 20 Jahre im Dienst. Viel länger ist gesetzlich nicht erlaubt: Gas- und Ölheizungen, die älter als 30 Jahre sind, müssen in der Regel seit Jahresbeginn 2015 ausgetauscht werden. In den nächsten Jahren rollt daher auf Deutschland eine Erneuerungswelle zu, rund sieben Millionen der rund 21 Millionen Heizungen müssen ersetzt werden. Davon könnten auch Heizungsinstallateure profitieren.

Individuelle Lösungen anbieten

Gas- und Ölheizungen: Auf dem Markt gibt es für jedes Haus die passende Lösung: Rund 50 Prozent aller Gebäude sind mit Gasheizungen bestückt. Ölkessel stehen in etwa 30 Prozent aller Wohngebäude. Der technische Standard bei beiden ist die Brennwerttechnik. „Sie nutzt den Energieinhalt des eingesetzten Brennstoffes nahezu vollständig“, so Knapp. „Auch die Wärme des im Rauchgas enthaltenen Wasserdampfs wird für die Wärmebereitstellung erschlossen.“



Wärmepumpen: Eine Alternative zu begrenzt verfügbaren, fossilen Energieträgern stellen Wärmepumpen dar. Knapp 60.000 Heizungswärmepumpen werden pro Jahr inzwischen in Deutschland verkauft. Der Anteil am Gesamtbestand aller Heizungen liegt bereits bei rund vier Prozent.



Holzheizungen: Der Brennstoff Holz ist eine weitere, erneuerbare Energieform. Holzheizungen gibt es als Stückholz- oder Pelletkessel, in jeder Größe und für jeden Bedarf. Die Zentralheizungen passen in jeden Heizungskeller, sind bequem zu bedienen und funktionieren weitgehend automatisch. Mit der Bundesimmissionsschutzverordnung (BImSchV) sind zudem strenge Grenzwerte für die Emissionen aus Holzheizungen festgelegt.



Thermische Solaranlagen: Eine lohnende Option sind auch thermische Solaranlagen. „Anlagen zur Brauchwassererwärmung können im Jahresdurchschnitt bis zu zwei Drittel der benötigten Wärme solar erzeugen“, erklärt Hegen. „Die Heizung kann dann im Sommer abgeschaltet werden.“ Wer die Anlage auch zur Heizungsunterstützung verwendet, spart weitere Brennstoffkosten. Eine heizungsunterstützende Solarwärmeanlage ist besonders dann sinnvoll, wenn das Heizsystem sowieso einen Pufferspeicher benötigt – etwa bei Holzheizungen.



Kraft-Wärme-Kopplung: Liegt in der Straße ein Wärmenetz, ist dies eine empfehlenswerte Möglichkeit der Wärmeversorgung. Die Wärme stammt in diesem Fall in der Regel aus effizienter Kraft-Wärme-Kopplung (KWK) oder aus erneuerbaren Energien. Zur Berechnung der Wirtschaftlichkeit wird der Wärmepreis des Wärmeversorgers den Anschaffungs-, Betriebs- und Wartungskosten der eigenen Heizungsanlage gegenübergestellt.



Mini- und Mikro-KWK-Anlagen: Eine neue Technologie sind Mini- und Mikro-KWK-Anlagen. Sie wurden für kleinere und mittlere Wohnhäuser entwickelt. Die Power-Pakete im Heizungskeller produzieren Strom, die Abwärme der Elektrizitätsgewinnung wird zum Heizen genutzt. Die Technik ist daher besonders effizient. Die Anlagen lohnen sich jedoch erst ab einer Größe von etwa vier bis sechs Wohneinheiten.

Weitere Informationen finden Sie unter www.zukunftaltbau.de.

Lesen Sie hierzu: Kesseltauschjahr 2017: Diese Heizkessel müssen raus

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