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Spezialisierung im Glasbau: Auf individuelle Kundenwünsche eingehen

„Wir leben von den guten Aufträgen, also dort, wo die Angebote aus den Produktkatalogen aufhören“, sagt der Heidelberger Unternehmer Peter Ramser. Dabei geht es ihm nicht nur darum, Aufträge der Kunden umzusetzen – nein, er will mehr. Ramser will bei den heutigen Möglichkeiten von Konstruktionen aus Glas und Stahl sowie von Glas und Holz ans Limit gehen. Und häufig geht er mit seinen Entwicklungen auch über diese Grenzen hinaus.

Peter Ramser: „Wenn Bauherren, Planer oder Unternehmen mit ihren Vorstellungen zu uns kommen, dann setzen wir das auch um, gerade auch, wenn es sich um Anforderungen und Wünsche handelt, die über den Standard hinausgehen. Das ‚wie‘ liegt dann bei uns. Dabei scheuen wir uns nicht, auch mit anderen Gewerken – etwa Metallbauern – eng zusammenzuarbeiten, ganz im Gegenteil, wir suchen solche Kooperationen. Des­halb sind wir in der Lage, vielfältige Lösungen anzubieten, die man in keinem Katalog findet.“ Die Basis für die Umsetzung solcher komplexer Lösungen und Konstruktionen ist bei dem Glasspezialisten ein fundiertes Know-how.

Übergreifendes Fachwissen

Peter Ramser: „Ohne ein reiches Fachwissen geht es bei komplexen Konstruktionen und Bauvorhaben einfach nicht.“ Und dieses konzentriert sich bei ihm nicht nur auf Glas, sondern erstreckt sich auch auf Metall und Holz, schließt Kleben sowie Statik und Bauphysik im Allgemeinen mit ein. Interessant ist dabei Ramsers Aussage: „Alles was mit Holz möglich ist, kann meistens auch aus Glas hergestellt werden.“

In Sachen fundiertes Fachwissen kommt Ramser auch seine Erfahrung und sein Know-how als Glassachverständiger zugute. Ramser: „Diese Tätigkeit zwingt mich nicht nur immer sehr genau hinzuschauen, sondern auch mich immer wieder fort- und weiterzubilden. Darüber hinaus sehe ich dadurch die vielfältigsten Probleme, die heute beim Bauen mit Glas auftauchen können sowie die Möglichkeiten, diesen Problemen vorzubeugen. Aus den Gutachterfällen habe ich für meine tägliche Arbeit im Betrieb viel gelernt und lerne bei jedem neuen Fall wieder etwas Neues dazu.“

Was umfasst das Angebot von Hera Glas?

„Wir leben von den guten Aufträgen, also da, wo die Kataloge aufhören. Deshalb müssen wir auf die Kunden zugehen und auch ungewöhnliche Anfragen umsetzen können.“ Heute bietet Hera Glas von der Planung, über die Detail-Entwicklung bis hin zur Ausführung und Montage alles aus einer Hand an. Ob Spiegelwände im Badezimmer, Duschkabinen, Glastreppen und Brüstungen oder Ganzglastüren und -wände sowie Fassadenkonstruktionen bis hin zu hochkomplexen Glasbau-Konstruktionen, all das ist im Angebot von Peter Ramser und seinem Team.

Viele Verglasungen im Steinskulpturen-Museum Planer von Tadao Ando wurden von Hera Glas gefertigt. Gefragt war hohe Präzision.

„Für mich macht die Umsetzung von besonderen Anfragen auch mehr Spaß, da es sich vielfach um interessante Konstruktionen handelt. Generell werden bei uns vielfach filigrane Glaskonstruktionen angefragt, die durch eine hohe Transparenz ausgezeichnet sind. Immer häufiger werden heute auch gebogene Scheiben gewünscht. Auch solche Wünsche können wir umsetzen.“

Im Showroom von Hera in Heidelberg

Peter Ramser: „Vor Kurzem haben wir beispielsweise für eine Unternehmens-Gruppe ein „gläsernes“ System für eine Flucht- und Rettungsweg-Anlage entwickelt, das komplett aus Glas ist. Der Bauherr wollte eine transparente Anlage, die optisch ansprechend ist und alle Sicherheitsanforderungen erfüllt. Unsere Antwort war eine hochtranspartente Konstruktion, die nun an allen Standorten und Niederlassungen der Gruppe eingebaut wird. Damit werden auch alle früher im Unternehmen verbauten Systeme ersetzt.“

„Wer nur Standardprodukte anbietet, ist dem Preiskampf ausgliefert“

Auf die Frage der GLASWELT, wie er die Zukunft des Glashandwerks bzw. im Glasbau einschätzt, meint Ramser: „Das Glashandwerk kann sich auf Dauer nur über einen hohen Qualifizierungsgrad, umfassendes, teils spezialisiertes Know-how über Glas (und weitere Materialien) sowie fundierte Kenntnisse bei der Baustatik und der Bauphysik behaupten. Das ist/wird die Grundlage des Überlebens für die Glasbetriebe.“

Weiter ergeben sich gute Marktchancen und gute Margen, wenn ein Betrieb zusätzlich über fundiertes Planungswissen verfügt und wenn das Unternehmen in der Lage ist, Sonderprodukte zu entwickeln und zu fertigen: Bei einem erfolgreichen Glasbau-Betrieb gehen die genannten Punkte meist Hand in Hand.“

Und Peter Ramser weiter: „Wer sich diesen genannten Herausforderungen nicht stellt, wird abhängig von Standardprodukten, die aus der Industrie zugeliefert werden und die sich heute vielfach nur über den Preis vertreiben lassen. Und hier drücken zunehmend auch die Baumärkte und ihre Subunternehmer die Preise auf ein Niveau, bei dem man als Handwerksbetrieb nicht mehr wirtschaftlich kalkulieren kann.“

Was mir heute Sorgen macht, ist die Ausbildung und die Qualifikation der nachfolgenden Handwerks-Generationen. Ramser: „Die (Glas-)Produkte werden immer komplexer, mit Licht und weiteren Funktionen, und auch die möglichen Konstruktionen werden oft aufwendiger und umfangreicher, was von den Handwerkern immer mehr Flexibilität und Wissen verlangt. Leider sehe ich immer weniger Glashandwerker, die in der Lage sind, solche Produkte zu fertigen und einzubauen. Viele Produkte lassen sich nur durch das Zusammenspiel von mehreren Spezialfirmen fertigen. Hera Glas (www.heraglas.de) kümmert sich darum, diese dann zur Zufriedenheit der Auftraggeber zu fertigen.“

von links: Glasverkleidete Bürowände und Glastüren. Mit Glas geschütztes Schmuckstück in der Werkstatt.Frei „stehende“ Glaswand in einem alten Gewölbe.

Was ist der Schlüssel zum Erfolg im Glasbau?

„Wissen + Netzwerk + Partner, ohne diese drei Säulen geht es bei den speziellen Aufträgen, die wir bearbeiten einfach nicht. Wer sich jedoch langfristig darauf einlässt, sich permanent weiterbildet und sich ein umfassendes Partner-Netzwerk aufbaut, kann sich in Sachen Glasbau sehr gut und nachhaltig am Markt positionieren.

Dieser Artikel ist zuerst erschienen in GLASWELT 12/2021.

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