Wie ausgediente E-Auto-Batterien die Energiewende voranbringen
Darüber hinaus tragen diese zur Verlängerung des Lebenszyklus von Elektroauto-Batterien bei. Die AEE hat hierzu zwei neue Publikationen veröffentlicht: Ein Hintergrundpapier beleuchtet die Vorteile und möglichen Anwendungen eines Second-Life-Batteriespeichers. Der Leitfaden zeigt, wie Kommunen einen Speicher aus ausgedienten Elektroauto-Batterien etablieren können.
In Deutschland wurden im Jahr 2022 1,4 Prozent des Erneuerbaren Stroms abgeregelt. Diese Abregelung erfolgte, weil es Momente gab, in denen mehr Strom erzeugt wurde, als das Netz aufnehmen konnte. Solche Einspeisemanagement-Maßnahmen sind notwendig, wenn Teile des Stromnetzes so überlastet sind, dass der Strom nicht zu den Verbrauchern transportiert werden kann. „Wir können es uns als Gesellschaft schlichtweg einfach nicht mehr leisten, Erneuerbaren Strom auf diese Art zu verlieren“, sagt Dr. Robert Brandt, Geschäftsführer der AEE.
Um die Notwendigkeit derartiger Maßnahmen zu verringern, ist der Ausbau der Stromnetze entscheidend. Zudem sollte möglichst viel Strom gespeichert und später genutzt oder in anderen Anwendungen eingesetzt werden, zum Beispiel zum Heizen oder Laden von Elektroautos.
Innovative Energiespeicher aus Second-Life-Batterien bieten die Flexibilität, überschüssigen Strom aus erneuerbaren Quellen zu speichern und bei Bedarf wieder abzugeben. Dadurch wird nicht nur die Versorgungssicherheit gewährleistet, sondern auch die Integration von Erneuerbaren Energien in das Stromnetz erleichtert.
Kommunen können diese Speicherlösungen für verschiedene Anwendungsmöglichkeiten in ihr lokales Netz integrieren. Dazu gehören der Ausbau der Ladeinfrastruktur für die Elektromobilität, die Sicherstellung der Stromversorgung kritischer Infrastrukturen wie Krankenhäuser oder Feuerwehrstationen, die Stromversorgung von Wohngebieten sowie die Nutzung von Strom für Kläranlagen.
Diese Energiespeicher entstehen aus Batterien, die aus Elektrofahrzeugen ausgebaut werden, sobald ihre Kapazität unter 80 Prozent fällt und sie somit für den Antrieb von Elektroautos nicht mehr geeignet sind. Sie sind jedoch technisch intakt und voll funktionsfähig für den Einsatz als stationäre Speicherlösungen.
„Die Wiederverwendung von Batterien, die bereits in Elektrofahrzeugen gedient haben, bietet eine nachhaltigere Möglichkeit, überschüssige Energie zu speichern und in Zeiten hoher Nachfrage wieder freizusetzen“ betont Brandt. „Indem wir diesen wertvollen Ressourcen ein zweites Leben schenken, tragen wir aktiv dazu bei, den Ausbau von Erneuerbaren Energien zu fördern und die Ressourcen, die für die Herstellung von Batterien nötig sind, zu schonen.“
Das Projekt Fluxlicon
Das Forschungsprojekt „Intelligentes und flexibles System zum Einsatz von jeglichen Second-Life-Batterien in der kommunalen Ladeinfrastruktur“ (Fluxlicon) entwickelt einen flexiblen und modularen Energiespeicher aus Second-Life-Batterien. Gefördert vom Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK), arbeitet das Konsortium aus PEM Motion, ConAC, dem Lehrstuhl „Production Engineering of E-Mobility Components“ (PEM), der RWTH Aachen, DEKRA und der Agentur für Erneuerbare Energien an Konzepten für Kommunen, die mit dem Speicher die Energiewende in ihrer Kommune vorantreiben können.
Projekt Fluxlicon Website: www.fluxlicon.de