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Niedrige Raumtemperatur: Gefahr für Schimmel steigt

Ab 1. September dürfen Mieter ein halbes Jahr lang selbst entscheiden, wie warm sie es zu Hause haben möchten – ohne eine in ihrem Mietvertrag vereinbarte Mindesttemperatur einhalten zu müssen. Die Möglichkeit zum Energiesparen gibt ihnen die bis Ende Februar befristete bundesweite „Verordnung zur Sicherung der Energieversorgung über kurzfristig wirksame Maßnahmen“. Sie nennt zwar die Pflicht, „durch angemessenes Heiz- und Lüftungsverhalten Schäden an der Mietsache vorzubeugen“ – Younes Frank Ehrhardt, Geschäftsführer von Haus & Grund Hessen, sieht das aber kritisch. „Wer einfach die Temperatur herunterdreht, läuft Gefahr, sich unbewusst Schimmel ins Haus zu holen.“ Haus & Grund Hessen klärt auf. 

„Auch wir befürworten alle Anstrengungen, die zum Energiesparen beitragen. Wir halten es jedoch für hochriskant, Mieter nur zu animieren, weniger zu heizen, ohne ihnen gleichzeitig den Zusammenhang zwischen niedrigen Temperaturen, Feuchtigkeit und Schimmelbildung zu erklären“, sagt der Geschäftsführer des Verbandes, der in Hessen mehr als 65.000 private Immobilieneigentümer vertritt. Der Beratungsalltag zeige: Gerade aus Unwissenheit kommt es immer wieder zu Streit über den Schimmelbefall von Mietwohnungen – der am Ende betrübte Mieter zurücklässt, die ahnungslos durch falsches Heizen und zu wenig Lüften Schäden verursacht haben und nun die Kosten für die aufwendige Entfernung tragen müssen.

Klimawandel bringt nassere Winter

„Beim Heizen im Winter geht es nicht allein darum, dass es die Bewohner warm haben, sondern auch, Feuchtigkeit aus dem Gebäude zu halten. Und die Experten prognostizieren aufgrund des Klimawandels Extreme mit noch trockeneren Sommern und nasseren Wintern“, so Ehrhardt. Je niedriger aber die Temperatur der Raumluft ist, desto weniger Feuchtigkeit kann sie aufnehmen – die überschüssige Feuchtigkeit kondensiert, das heißt: Sie schlägt sich an den kältesten Flächen nieder, was an beschlagenen Fenstern sichtbar wird. „Wenn der Raum dauerhaft nicht oder zu wenig geheizt wird, ist nicht allein das Fenster die kälteste Fläche, sondern auch der Übergang zur Wand oder die Wand selbst. Und dauerhaft feuchte Wände fangen dann irgendwann an zu schimmeln“, sagt Ehrhardt.

Tagsüber sollte die Temperatur von Wohnräumen nicht unter 19 oder besser noch 20 Grad Celsius gesenkt werden, um Schimmelbildung zu vermeiden. Und auch in vorübergehend leerstehenden Häusern, Wohnungen oder ungenutzten Räumen sollte die Temperatur immer noch auf 15 Grad stehen. Ehrhardt rät auch, in Schlafräumen die Temperatur nicht dauerhaft unter 16 Grad sinken zu lassen. Auch der Gedanke, kühle Räume mit der Luft aus wärmeren Zimmern zu heizen, sei keine gute Idee. „Denn mit der warmen Luft gelangt auch neue Luftfeuchtigkeit in den kälteren Raum, die beim Abkühlen der Luft kondensiert und den Schimmel weiterwachsen lässt.“ 

Und selbstverständlich sollte aus Energiespargründen auch nicht auf das Lüften verzichtet werden. Mindestens zweimal täglich Fenster weit auf – am besten ist Querlüften zwischen zwei oder mehreren Fenstern – und nach fünf Minuten wieder zu.

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