Wirtschaftsstabilisierungsfonds gesperrt: Auswirkungen auf Energiepreise
„Verbraucher sollten sich nicht auf finanzielle Unterstützung durch den Staat bei den Energiepreisen verlassen“, sagt Steffen Suttner, Geschäftsführer Energie bei CHECK24. „Sollte die Bundesregierung die Verlängerung der Preisbremsen und vor allem die Stabilisierung der Netznutzungsentgelte nicht mehr finanzieren können, würden die Energiepreise zu Beginn des Jahres nochmal deutlich steigen. Für eine echte Ersparnis sollten Verbraucher die Preise vergleichen und den Anbieter wechseln.“
CHECK24 hat berechnet, was das für Verbraucher bedeutet.
Auswirkungen auf den Strompreis
Die staatliche Unterstützung von 4,5 Milliarden Euro soll die Steigerung der Netznutzungsentgelte für 2024 abfedern. Dennoch steigen die Netzentgelte beim Strom im kommenden Jahr um durchschnittlich elf Prozent. Das sind Mehrkosten von 47 Euro für einen Musterhaushalt mit einem Verbrauch von 5.000 kWh Strom.
Entfällt diese staatliche Unterstützung, könnten die Netzentgelte für Verbraucher noch weiter steigen. Ein Musterhaushalt hat dann zusätzliche Kosten von 46 Euro. Insgesamt würden die Netzentgelte für Strom 2024 so um fast 100 Euro für eine Familie steigen.
Stromkunden könnten sich durch die Verlängerung der Strompreisbremsen um drei Monate über eine kleine Entlastung freuen. Ein Musterhaushalt mit einem Verbrauch von 5.000 kWh würde durch die Verlängerung der Preisbremse bis Ende März 2024 um 13 Euro (inkl. MwSt.) entlastet. Ohne Preisbremse würde der Haushalt im kommenden Jahr 1.897 Euro zahlen, mit Bremsen liegen die Kosten bei 1.884 Euro.
Kunden in der Grundversorgung würden am meisten von der Verlängerung der Bremse profitieren, da dort viele Tarife noch über der Strompreisbremse liegen. Insgesamt würden Verbraucher in der Grundversorgung um 34 Euro entlastet. Sollten die Strompreise im Winter steigen, würde die Entlastung durch die Strompreisbremse deutlich höher ausfallen.
Auswirkungen auf den Gaspreis
Eine Verlängerung der Gaspreisbremse um drei Monate entlastet Verbraucher durchschnittlich um 38 Euro (netto). Ein Musterhaushalt (Familie) würde ohne Preisbremse im kommenden Jahr im Schnitt 2.239 Euro netto für 20.000 kWh Gas zahlen. Durch die Deckelung des Gaspreises bis Ende März hat die Familie nur 2.201 Euro an Gaskosten (netto). Inklusive der Mehrwertsteuer liegt die Entlastung für Gaskund*innen bei 44 Euro im Jahr.
Die Bundesregierung will allerdings auch die Mehrwertsteuer auf Gas ab März 2024 wieder erhöhen. Die Erhöhung der Mehrwertsteuer für Gas von sieben auf 19 Prozent lässt die Gaskosten jedoch stark steigen. Der Musterhaushalt hätte bei sieben Prozent Mehrwertsteuer und einer Preisbremse bis Ende März Gaskosten von durchschnittlich 2.355 Euro im Jahr. Diese Kosten steigen aufgrund der Mehrwertsteuer von 19 Prozent auf 2.576 Euro jährlich.
Würde die Gaspreisbremse nicht verlängert werden, hätte ein Musterhaushalt im kommenden Jahr aufgrund der höheren Mehrwertsteuer ab März 2024 Mehrkosten von 220 Euro im Jahr. Eine Verlängerung der Gaspreisbremse bis Ende März würde die Kosten auf 176 Euro jährlich minimieren. Steigen die Gaspreise im Winter an, so würde die Entlastung durch die Gaspreisebremse für Verbraucher*innen deutlich höher ausfallen.
„Die Gaspreise für Neukunden sind aktuell besonders niedrig“, sagt Steffen Suttner, Geschäftsführer Energie bei CHECK24. „Bei fast allen alternativen Anbietern sind die Preise so günstig, dass die Gaspreisbremse nicht mehr greift. Verbraucher sollten jetzt aktiv werden und ihren Anbieter wechseln. So können sie beim Gas im Schnitt 1.011 Euro sparen.“