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Wird der Sanierungsfahrplan die Alternative zum Energieausweis?

Eine hochkarätig besetzte Podiumsdiskussion auf dem Ende April online abgehaltenen Bundeskongress des größten deutschen Energieberaterverbands GIH mündete in einen überraschend breiten Konsens: Die Diskutanten waren sich einig, dass die qualifizierte und unabhängige Energieberatung forciert werden müsse und der individuelle Sanierungsfahrplan der richtige Weg zu einer erfolgreichen Energiewende im Bereich der Wohngebäude sei.

Kontroverse Besetzung des Podiums

Rund 300 online zugeschaltete Gäste durften sich auf eine spannende und lebhafte Diskussion rund um die Umsetzung des Klimapakets freuen. Denn für verschiedene Sichtweisen war durch die kontroverse Besetzung gesorgt. Zu den Teilnehmern zählten:

  • Jürgen Leppig, GIH-Bundesvorsitzender
  • Thorsten Herdan, Abteilungsleiter Energiepolitik im Bundesministerium für Wirtschaft und Energie
  • Dr. Rolf Möhlenbrock, Leiter der Steuerabteilung im Bundesfinanzministerium
  • Lothar Fehn Krestas, Leiter der Unterabteilung Bauwesen, Bauwirtschaft und Bundesbauten im Bundesministerium des Innern, für Bau und Heimat
  • Linus Steinmetz, Sprecher von Fridays for Future
  • Dr. Kai H. Warnecke, Präsident von Haus & Grund Deutschland

Entsprechend engagiert wurden für den beruflichen Alltag von Energieberatern wichtige Themen wie die neue steuerliche Absetzbarkeit energetischer Maßnahmen, die Neuausrichtung der Bundesförderung und das nach wie vor in der parlamentarischen Debatte befindliche Gebäudeenergiegesetz diskutiert.

Neue Regelung könnte Klimaschutzziele erreichbar machen

Auch beim Thema Energieausweise, deren Sinnhaftigkeit Politiker und Fachleute schon seit Langem beschäftigt, herrschte Uneinigkeit. Als Vertreter der Immobilienbesitzer schlug Warnecke allerdings eine Lösung vor, der sich alle Diskutanten anschließen konnten: Die flächendeckende Ausweitung des individuellen Sanierungsfahrplans, gepaart mit einem Ausbau der Bundesförderung, könne nicht nur die Debatte um den Energieausweis obsolet machen, sondern auch dafür sorgen, dass die Klimaschutzziele im Wohngebäudesektor erreicht werden.

Nachdem BMWi-Vertreter Herdan eine klare Empfehlung zugunsten dieses qualifizierten Beratungsinstruments aussprach, dürfen sich Deutschlands Energieberater nun einer breiten Allianz hinter diesem von ihnen lange propagierten Anliegen gewiss sein.

Wer berät, darf Maßnahmen im Gebäude nicht umsetzen

Der Präsident von Haus & Grund war es auch, der mit der gewerkeübergreifenden und unabhängigen Energieberatung eine andere langjährige Forderung des GIH aufgriff. Häufig seien Immobilienbesitzer und in der Folge auch deren Mieter die Leidtragenden schlechter Beratung durch selbst ernannte Energieberater. Außerdem fände statt einer ganzheitlichen Betrachtung viel zu häufig eine vom Gewerk des Beraters dominierte statt, so Warnecke.

Die Lösung liegt in einer klaren Trennung: „Wer berät, darf am selben Objekt nicht umsetzen“, brachte Leppig einen Grundsatz seines Verbandes ein und hatte damit das Podium auf seiner Seite. In diesem Kontext fand auch die Forderung des GIH nach einem anerkannten Berufsbild „Energieberater“ Unterstützung.

Sanierungsfahrplan könnte eine echte Alternative sein

Selten war eine vom GIH veranstaltete Diskussion so vielseitig besetzt. Dennoch gab es zu den für den Energieberaterverband zentralen Punkten große Einigkeit. „Ich denke, dass wir heute wichtige Pflöcke zur Verbesserung der Energieberatung eingeschlagen haben. Ob am Ende jedes Wohnhaus im Land einen individuellen Sanierungsfahrplan haben wird, bleibt abzuwarten. Für den Gebäudesektor sehe ich die Energiewende nach diesem Konsens jedoch auf einem guten Weg“, resümiert Leppig.

Lesen Sie auch: Individueller Sanierungsfahrplan: Kosten für Einzelmaßnahmen

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