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Kfz-Flottenversicherung: Fuhrpark im Handwerk richtig versichern

Dörte Neitzel
Inhalt

Ab drei Fahrzeugen spricht man in der Regel schon von einer Fahrzeugflotte. Selbst kleinere Handwerksbetriebe kommen schnell auf diese Zahl. Es stellt sich also die Frage: Wie versichere ich die Fahrzeuge möglichst gut, aber nicht zu horrenden Preisen? 

Welche Versicherungsmöglichkeiten für eine Fahrzeugflotte gibt es?

Generell besteht immer die Möglichkeit, jedes Fahrzeug einzeln zu versichern. Die Alternative ist eine sogenannte Kfz-Flottenversicherung. Diese ist oft schon ab drei Firmenfahrzeugen möglich. Manche Versicherer unterscheiden zudem zwischen einer Kleinflottenversicherung (in der Regel sind das zehn bis 15 Fahrzeuge) und einer Großflottenversicherung

Was ist eine Kfz-Flottenversicherung?

Wie eine Kfz-Versicherung für Private sichert eine Flottenversicherung Unternehmen gegen Gefahren wie Unfälle oder Diebstähle ab. Im Gegensatz zu fahrzeugbezogenen Einzelpolicen betrachtet die Flottenversicherung den gesamten Fuhrpark als ein versichertes Risiko – auch Kollektivrisiko genannt. Früher konnten Flottenversicherungen auch von Privatpersonen abgeschlossen werden, die mehrere Fahrzeuge versichern wollten. Mittlerweile verlangen die meisten Versicherer aber einen Unternehmensnachweis, etwa einen Gewerbeschein, um eine Flottenversicherung abzuschließen. 

Welche Vorteile bietet eine Flottenversicherung?

Grundsätzlich schneidert der Versicherer die Leistungen und Bestandteile einer Flottenversicherung individuell auf das jeweilige Unternehmen und seinen Fuhrpark zu. Damit können auch Besonderheiten abgedeckt werden. Standard ist die Absicherung des Fahrzeuges durch die Haftpflicht sowie eine Teil- oder Vollkaskoversicherung. Je nach Branche ist darüber hinaus der Wageninhalt mitversichert – etwa durch Transportschäden oder Diebstahl. In der Regel ist sogar grobe Fahrlässigkeit mitversichert. Übersieht der Fahrer beispielsweise ein bremsendes Auto, wird der Schaden am eigenen Fahrzeug durch die Flottenversicherung reguliert. 

Spezielle Anforderungen können in der Regel hinzugebucht werden, etwa der Fall, dass ein Fahrer Grenzgänger ist oder die Fahrzeuge regelmäßig im Ausland eingesetzt werden. Bei E-Fahrzeugflotten zählt dazu beispielsweise die Abdeckung von Überspannungsschäden und Abschleppen aufgrund leerer Akkus, die Entsorgung defekter Batterien, Ersatz bei Verlust und Diebstahl des Ladekabels oder Schäden infolge von Bedienfehlern. 

Bei einer Flottenversicherung handelt es sich quasi um einen Rahmenvertrag. Das heißt: Es gibt einen einheitlichen Beitragssatz für alle Fahrzeuge und der gilt auch für alle zukünftigen Fahrzeuge, die darunter fallen. Ein Flottenvertrag bedeutet immer einen geringeren Verwaltungsaufwand als mehrere Einzelpolicen – sowohl auf Seiten des Versicherers als auch des Unternehmens. Daher ist eine Flottenversicherung in der Regel deutlich günstiger als einzelne Versicherungseinzelpolicen

Nachteile einer Flottenversicherung

Bei der Flottenversicherung heißt es „mitgehangen, mitgefangen“, da sie ein Kollektivrisiko versichert. Baut ein versichertes Fahrzeug also einen Unfall, wird nicht nur der Beitrag für dieses einzelne Fahrzeug hochgestuft, sondern die gesamte Police. Passieren also viele Unfälle, kann die Flottenversicherung durchaus zu dauerhaft höheren Kosten führen. 

Welche Voraussetzungen braucht es für eine Flottenversicherung? 

Um eine Flottenversicherung abschließen zu können, müssen die zu versichernden Fahrzeuge auf das Unternehmen zugelassen sein und für dessen Zwecke eingesetzt werden. Das setzen alle Versicherungen voraus. Manche Versicherer haben darüber hinaus gewisse Anforderung oder geben in bestimmten Fällen Rabatte. Diese können sein: 

  • Einsatz eines Fuhrparkmanagements (ggf. namentlich benannte verantwortliche Person)
  • Nachweise über Schulungen und Unterweisungen
  • Teilnahme der Fahrer an Fahrsicherheitstrainings 
  • Einführung von Telemetriedaten im Fuhrpark zur Messung von Fahrverhalten, Geschwindigkeit, Bremsverhalten usw.
  • Führen eines Fahrtenbuches 

Kfz-Flottenversicherung oder Einzelversicherung?

Generell haben die meisten Unternehmen die Wahl, ob sie ihre Fahrzeuge einzeln versichern oder als Flotte. Es gibt allerdings einige Ausnahmen, für sie ist eine Flottenversicherung grundsätzlich erforderlich. Darunter fallen Taxi-, Bus- und Mietwagenunternehmen, Unternehmen mit Mitarbeitern, die überwiegend im Außendienst arbeiten, Speditionsbetriebe sowie Transport- und Logistikunternehmen. 

Wer bietet Flottenversicherungen an? 

Anbieter von Flottenversicherung sind beispielsweise klassische Versicherungsunternehmen – von der Allianz bis hin zur Zurich. Aber auch neue, auf betriebliches Mobilitätsmanagement spezialisierte Dienstleister bieten sie an. Die Höhe der Prämien und der Leistungsumfang variieren je nach Flottengröße und Anbieter erheblich. Daher ist ein Anbietervergleich sehr sinnvoll. 

Was kostet eine Kfz-Flottenversicherung?

Die Kosten einer Kfz-Flottenversicherung berechnen Versicherer für jedes Unternehmen individuell. Dabei hängt die Beitragshöhe von mehreren Faktoren ab:

  • Art der Fahrzeuge
  • Flottengröße
  • Art der gewerblichen Tätigkeit und der Einsatzbereiche der Fahrzeuge
  • Schadenhistorie
  • Gewünschter Leistungsumfang bzw. Deckungshöhe. 

Die Kosten richten sich dabei nach offiziellen Tabellen der Flottenpolicen Klassen, den F-Klassen. 

Grundsätzlich ist die Höhe der Prämie vom Versicherungsschutz abhängig. Je umfangreicher dieser ist, umso höher fällt am Ende auch die Prämie aus.

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