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Assistenzsysteme bei Transportern: Welche es gibt und was sie bringen

Dörte Neitzel

In Deutschland sind mehr als 1,8 Millionen Transporter zugelassen. Dabei unterscheiden sich die Unfälle von Art und Schwere her gar nicht so sehr von denen im Pkw-Segment. Und das, obwohl Fahrer in diesem Segment mit durchschnittlich 21.000 Kilometern gut 80% mehr Fahrleistung auf dem Tacho haben als Pkw-Fahrer.

Zu dem Ergebnis kommt eine gemeinsame Studie der Unfallforschung der Versicherer (UDV), des Verbandes der Automobilindustrie (VDA), der Bundesanstalt für das Straßenwesen (BASt) sowie Dekra herausgefunden. Für die Studie haben Experten 1.650 Unfälle mit Transportern ausgewertet.

Die häufigste Unfallursache von Transportern bis 3,5 Tonnen sind Auffahr-, Kreuzungs- und Abbiegeunfälle. Danach kommt der Kontrollverlust über das Fahrzeug und Unfälle beim Rückwärtsfahren. Kein Wunder also, dass die Autohersteller auch in dieses Fahrzeugsegment immer häufiger sogenannte Fahrerassistenzsysteme einbauen – oft optional, immer häufiger aber auch als Serienausstattung. Folgende Assistenten gibt es mittlerweile in Transportern:

Notbremsassistent

Fehlende Aufmerksamkeit und ein zu geringer Sicherheitsabstand sind die häufigsten Zutaten für einen Auffahrunfall. Hier springt der Notbremsassistent mit seinen Abstandssensoren ein. Meist ist das System zweistufig ausgelegt: Zunächst wird akustisch gewarnt, erst im zweiten Schritt kommt es zum Bremsruck. Dieser ist zum Beispiel im MAN TGE sowie im Peugeot Boxer serienmäßig an Bord. Mercedes (Sprinter) und VW (Crafter) wollen für dieses Extra rund 250 Euro Aufpreis. MAN und VW haben zudem einen integrierten City-Notbremsassistenten für den Stadtverkehr.

Abstandsregler/Abstandsregeltempomat

Wer regelmäßig lange Strecken fährt, wird sich über einen Abstandsregler freuen. Auch dieser ist serienmäßig im neuen Sprinter vorhanden. Dabei bestimmt ein Radar im Kühlergrill die Entfernung zum Vorderauto und errechnet eine Annäherungsrate. Aus dieser bestimmt das Fahrzeug, wann es die Geschwindigkeit verringern muss, um den Abstand bei der aktuellen Geschwindigkeit beizubehalten.

Spurwechsel- bzw. Totwinkelassistent

Bei großen Lkw in der Stadt ist der tote Winkel beim Abbiegen aufgrund zunehmender Unfallzahlen zu einem großen Problem geworden. Der Spurwechsel- oder Totwinkelassistent behält durch Nahbereichssensoren den Rundumüberblick: Wird der Blinker gesetzt, warnt das System vor Fahrzeugen auf der Nebenspur, die sich im toten Winkel befinden, oder sich für den Fahrer nicht erkennbar schnell nähern. So sollen Kollisionen beim Abbiegen oder beim Wechseln der Spur vermieden werden. Mercedes-Benz hat dieses System im neuen Sprinter verbaut. Bei VW ist der sogenannte Side Assist optional zu haben.

Spurhalteassistent

Lange Autofahrten ermüden und manche Fahrer lassen sich durch Handy & Co gerne ablenken. Das macht das Spurhalten nicht immer einfach. Abhilfe soll da ein Spurhalteassistent schaffen. Dieser behält die Begrenzungslinien im Blick und warnt über ein Vibrieren des Lenkrads, wenn das Fahrzeug die Spur zu verlassen droht. Der neue Sprinter hat ein solches System an Bord, ebenso wie der Ford Transit – je nach Ausstattungsvariante.

Einparkhilfe/Parkpilot

Nicht nur große Unfälle sind ein Ärgernis, viel häufiger kommt es zu Beulen und Schrammen, weil beim Rangieren ein Hindernis im Weg stand. Auch beim Parken wird oft die Größe der Parklücke falsch eingeschätzt. Mittlerweile Standard ist das Piepsgerausch beim Rückwärts- oder langsamem Vorwärtsfahren.

Anhängerrangierassistent

Unfälle finden laut einer Unfallanalyse des Zulieferers Continental vor allem beim Rückwärtsfahren statt. Ein Anhänger macht die Sache da nicht leichter. Warum also nicht automatisch einparken lassen? VW nennt seine Rangierhilfe Trailer Assist. Sie rangiert automatisch Fahrzeuge mit Anhänger in Querparklücken und hilft beim Rückwärtsfahren, wenn Fahrer zum Beispiel Laderampen ansteuern.

Seitenwindassistent

Der neue Mercedes Sprinter wirbt damit, dass ein Seitenwind-Assistent mit an Bord ist. Damit sollen Fahrten bei höheren Geschwindigkeiten, etwa auf der Autobahn beim Überholen von Lkw, sicherer werden. Auch der VW Crafter hat einen solchen Helfer serienmäßig an Bord.

Müdigkeitserkennung

Dieser Assistent soll vor dem berühmten Sekundenschlaf retten. Dafür analysiert er das Lenkverhalten des Autofahrers wie abruptes Korrigieren oder das Blinkverhalten. Daraus berechnet der Helfer, wann eine Pause eingelegt werden sollte und zeigt dies an. Serienmäßig ist dieses Feature im MAN TGE zu haben, optional im Ford Transit und VW Crafter.

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