IWO-Studie belegt: Verbraucher zahlen für Fernwärme drauf
Der Ausbau von Wärmenetzen ist in bestimmten Fällen sinnvoll. Eine massentaugliche Lösung für die 18 Millionen Gebäude in Deutschland ist er aber weder aus Sicht des Klimaschutzes noch aus finanziellen Erwägungen. So läuft zum Beispiel eine Einzelheizung in einem unsanierten Einfamilienhaus über 20 Jahre gerechnet rund 15.000 Euro günstiger als ein vergleichbarer Anschluss an ein Fernwärmenetz. Das macht mehr als 61 Euro pro Monat für die Haushalte. Besonders Geringverdiener wären von den höheren Fernwärmekosten betroffen. Damit bestätigt die Studie frühere Untersuchungen des Kartellamtes und der Verbraucherschutzzentrale. Beide zeigten, dass die Marktstrukturen der Fernwärme die Wärmeversorgung für die Haushalte nicht nur wenig transparent gestalten, sondern auch spürbar verteuern.
Lesen Sie hierzu: Heizung zentral oder dezentral: Was rechnet sich wann?
„Eine Sanierung mit dezentralen Heizungssystemen, wie zum Beispiel einer modernen Ölheizung mit Brennwerttechnik, bietet in allen untersuchten Gebäudevarianten und Versorgungsgebieten wirtschaftliche Vorteile gegenüber einer Sanierung mit zentralen, wärmenetzgebundenen Versorgungssystemen“, erklärt Dr. Ernst-Moritz Bellingen vom Institut für Wärme und Oeltechnik (IWO), das die Studie gemeinsam mit anderen Institutionen und Verbänden des deutschen Wärmemarkts in Auftrag gegeben hat.
Auch im Neubau sind dezentrale Heizungen in der Regel günstiger – zumal auch der Wärmebedarf mit immer besserer Dämmung der Gebäudehüllen stetig abnimmt. Und nicht nur die Kosten sprechen für dezentrale Lösungen: Auch die energiepolitischen Ziele der Bundesregierung lassen sich mit sanierten Einzelheizungsanlagen besser und schneller erreichen, als mit flächendeckenden Wärmeetzen. Weitere Informationen zur Studie gibt's auf www.zukunftsheizen.de/Fernwärmestudie.