Holzschädlinge richtig bekämpfen
Hier ein Überblick über die häufigsten Holzschädlinge und was man gegen sie tun kann.
Holzwurm
Der Holzwurm ist die Larve des Nagekäfers und wohl der bekannteste Holzschädling. Die Larven bohren winzige Gänge in das Holz. Typische Anzeichen sind kleine runde Löcher und feines Holzmehl. Besonders gerne nisten sie sich in feuchtem, weichem Holz ein. Die beste Vorbeugung gegen einen Befall ist, das Holz trocken zu lagern.
Bei einem Holzwurm-Befall hilft eine Wärme- oder Kältebehandlung, da Holzwürmer Temperaturen über 55 °C oder starke Kälte nicht überleben. Auch chemische Mittel wie Permethrin oder Mikrowellenbehandlungen werden eingesetzt.
Termiten
Termiten sind hierzulande zwar nicht sehr verbreitet, kommen aber gelegentlich vor. Eingeschleppte Stämme siedeln sich an und können aufgrund der Klimaerwärmung auch in unseren Breiten überleben - und möglicherweise in Zukunft häufiger werden.
Termiten gehören zur Familie der Schaben und nicht, wie häufig angenommen, zu den Ameisen. Sie sind wahre Meister unter den Holzzerstörern und fressen das Holz von innen heraus. Das merkt man meist erst, wenn es zu spät ist. Ihr Markenzeichen: verschlammte Gänge und hohl klingendes Holz. Um einem Befall vorzubeugen, sollte das Holz trocken gehalten und durch entsprechende Sperrfolien oder Bleche vor Termiten geschützt werden.
Bei Befall helfen Termitenschutzmittel. Häufig müssen befallene Holzteile entfernt werden. Wirksam sind auch professionelle Insektizidbehandlungen oder Begasungen.
Hausbock
Dieser Käfer liebt Nadelholz – und dummerweise ist Bauholz in Deutschland fast immer Nadelholz, allen voran Fichte, aber auch Lärche und Kiefer. Seine Larven können bis zu zehn Jahre im Holz bleiben und massive Schäden anrichten. Ovale Löcher und grobes Holzmehl sind verräterische Anzeichen.
Trockenes, imprägniertes Holz ist hier (wie eben auch bei anderen Schädlingen) ein guter Schutz. Ist der Käfer dennoch eingedrungen, helfen chemische Mittel oder Hitze- und Mikrowellenbehandlungen. Stark geschädigte Holzteile sollten ersetzt werden.
Holzameisen
Holzameisen fressen zwar kein Holz, nisten aber in bereits geschädigtem oder feuchtem Holz und verschlimmern die Schäden. Sichtbare Ameisenkolonien und feines Holzmaterial weisen auf ihre Anwesenheit hin. Um sie fernzuhalten, sollte das Holz trocken gehalten und beschädigte Teile rasch ausgetauscht werden. Bei Befall helfen Ameisenköder und Insektizide.
Vorbeugende Maßnahmen gegen Holzschädlinge
Neben den bereits erwähnten Einzelmaßnahmen gegen bestimmte Schädlinge gibt es auch eine Reihe von vorbeugenden Maßnahmen, die das Holz generell vor Schädlingsbefall schützen sollen. Holzschutzmittel sollen das Holz für Schädlinge unattraktiv machen. Ebenso wichtig sind regelmäßige Kontrollen und eine trockene Lagerung, vor allem in schlecht belüfteten Räumen wie Dachböden oder Kellern. Natürliche Feinde wie Spechte, Fledermäuse oder Schlupfwespen können zusätzlich helfen, Schädlinge in Schach zu halten.
Maßnahmen bei Befall
Wird dennoch ein Befall festgestellt, sollten stark geschädigte Holzteile sofort entfernt und durch neues Material ersetzt werden. Chemische Behandlungen mit Insektiziden oder Fungiziden sind oft notwendig, sollten aber von Fachleuten durchgeführt werden. In schwer zugänglichen Bereichen kann eine Begasung erforderlich sein. Extreme Hitze (aber Achtung: Holz bleibt auch im verbauten Zustand brennbar) oder Kälte sind gegen viele Holzschädlinge ebenfalls wirksam. Biologische Methoden, etwa der Einsatz natürlicher Feinde, bieten eine umweltfreundliche Alternative, sind aber leider nicht gut plan- und steuerbar.