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Marktübersicht Naturdämmstoffe: Materialien und Preise

Dittmar Koop
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Der derzeit meist verbaute Dämmstoff ist EPS (expandiertes Polysterol, „Styropor“). EPS besitzt gute Dämmeigenschaften (Wärmeleitgruppe (WLG) 035), ist außerdem relativ günstig, sehr einfach in der Handhabung und in seiner Anpassungsfähig sehr flexibel. Bezüglich der Entflammbarkeit kann man ihn über die Zugabe entsprechender Flammschutzmittel nur schwer entflammen (Baustoffklasse B1), was seine Einsatzbandbreite als Dämmstoff im Gebäudesektor bzgl. der Gebäudegröße noch erweitert.

EPS ist aber ein Kunststoff, der auf Erdöl basiert und dessen Recycling am Ende schwierig ist, u. a. auch, weil es sich um Stoff-Vermischungen handelt. Die Entsorgung erfolgt meist thermisch. Andere Lösungsansätze sind aufwändig und/oder noch in der Erprobung. Die Herstellungs- und Entsorgungs-Frage drängt sich allerdings auch unter diesem Gesichtspunkt auf, weil das Thema Dämmstandards im Neubau und in der Altbausanierung klimapolitisch und auch förderpolitisch weiterentwickelt wird.

Naturdämmstoffe als Alternative zu EPS

Wie steht es um die bekannten Alternativen Dämmstoffe so genannter natürlicher Dämmstoffe zu EPS oder Mineralwolle? Wir verstehen hierunter alle Dämmstoffe, die aus nachwachsenden Rohstoffen hergestellt werden. Im Anschluss liefern wir eine Übersicht über die bekanntesten Naturdämmstoffe und führen hier für alle beispielhaft zentrale Kriterien auf: In welchen Bereichen der Gebäudedämmung sie eingesetzt werden können, die WLG-Einordnung, Brandschutz und die Bandbreite, in der sich die Preise pro m2 bewegen. 

Auch Naturdämmstoffe sind mitunter kritisch zu sehen – manche erhalten Zuschlagstoffe, um z.B. den Brandschutz zu erhöhen (um eine Baustoffklasse zu erreichen, meist erreichen sie B2), eine Festigkeit zu erreichen (Kleber) oder vor Materialverderb zu schützen (etwa vor Schimmel, Fäule oder auch vor tierischem Befall). Das ist technisch heute kein Problem, so dass niemand, der einen Dämmstoff aus nachwachsenden Rohstoffen von einem seriösen Hersteller bezieht (z.B. erkennbar über das Vorhandensein des Keymarks für Dämmstoffe) sich Sorgen machen muss, dass dieser nicht hält, was er verspricht. Allerdings stellt sich bei manchen so erzeugten Verbundstoffen natürlicher Dämmstoffe am Ende dieselbe Entsorgungsfrage wie bei den erdölbasierten oder mineralischen Vertretern, nämlich nur die der thermischen Verwertung in Müllverbrennungsanlagen, weil die Fraktionen nicht mehr, oder nur sehr aufwändig, voneinander zu trennen sind, die darin höchstens Pluspunkte erzielen, weil sie aus nachwachsenden Rohstoffen bestehen.

So hat das Fraunhofer-Institut für Betriebsfestigkeit und Systemzuverlässigkeit (LBF) bspw. während eines zweijährigen Projekts ganz aktuell einen neuartigen, biobasierten Fassadendämmstoff entwickelt, der laut LBF in Herstellung, Verarbeitung und Eigenschaften zu marktführenden Polystyroldämmplatten konkurrenzfähig sein kann. Die Projektierer haben dem Stoff den Namen „OrganoPor“ gegeben, und die wichtigste Botschaft neben der technischen Konkurrenzfähigkeit von OrganoPor im Vergleich zu EPS ist, dass er auch preislich mithalten soll. Konkret handelt es sich um eine Mischung aus Rest- und Abfallstoffen wie Kork- oder Maiskolbenschrot, wasserabweisende Harze auf Basis von Lignin und mineralische Füllstoffe als Flammschutzmittel. Anwendungsorientierte Tests zeigten, dass sich OrganoPor problemlos in Wärmedämmverbundsystemen (WDVS) anwenden lässt.

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