Warum Schmutzwasserpumpen nicht zu unterschätzen sind
Der klassische Einsatz von Schmutzwasserpumpen sind Kellerschächte, in die verschmutztes Wasser von Entwässerungsgegenständen unterhalb der Rückstauebene (in der Regel das Straßenniveau) eingeleitet wird. Hier entsorgen sie das fäkalienfreie Abwasser (Grauwasser) von Waschmaschinen, Duschen, Waschbecken etc. Richtig angeschlossen sorgen sie gleichzeitig für einen Rückstauschutz, verhindern also, dass das Abwasser z. B. bei Starkregen über den Kanal zurück ins Gebäude drückt. Schmutzwasserpumpen werden auch außerhalb von Gebäuden eingesetzt, etwa in Drainageschächten, aus denen sie Sicker- und Regenwasser in die öffentliche Kanalisation fördern. Und dann gibt es noch mobile Anwendungen, etwa für das Entleeren eines Gartenteichs oder Schwimmbeckens.
Auf Qualität setzen
Gerade beim klassischen Einsatz in der Kellerentwässerung oder beim Einsatz in Drainageschächten ist die Wahl einer qualitativ hochwertigen und damit zuverlässigen Pumpe entscheidend. Qualität hat ihren Preis und viele Eigenschaften, die nicht auf den ersten Blick erkennbar sind, bestimmen die Zuverlässigkeit und Langlebigkeit der Pumpe.
Von Vorteil ist z. B., wenn elektrische Bauteile sicher gegen eindringendes Wasser geschützt sind. So setzt das Unternehmen Jung Pumpen längswasserdicht vergossene Leitungseinführungen bei allen Pumpen ein. Dabei handelt es sich um ein eigens entwickeltes Sternstück in der Leitungseinführung, in dem die abisolierten Kabel mit einem speziellen Kunstharz vergossen sind. Sollte das Stromkabel durch eine äußere Einwirkung beschädigt werden, kann kein Wasser (auch nicht durch Kapillarwirkung) bis in den Pumpenkörper gelangen. Durch diese Barriere sind die elektrischen Bauteile in der Pumpe sicher geschützt.
Auch sollten Pumpen robust gegen aggressive Bestandteile sein, die häufig im Schmutzwasser enthalten sind und dem Material, das ihnen ausgesetzt ist, einiges abverlangen. Für eine Lebensdauer von vielen Jahren sorgen hier beispielsweise hochwertige Kunststoffe kombiniert mit Edelstahl.
Darüber hinaus ist wichtig, dass eine Pumpe trockenlaufsicher ist. So muss eine Schmutzwasserpumpe eine gewisse Zeit ohne Wasser weiterlaufen können, ohne dass es zu einem Wicklungsschaden durch Wärmeeinwirkung kommt. Thermostate in der Kupferwicklung schalten bei hochwertigen Pumpen den Motor ab, bevor es zu einem Schaden kommt.
Vermeidung von Geruchsentwicklung
Bauseitige Kellerschächte sind in der Regel offen und ungenügend gegen die Atmosphäre abgedichtet. Wenn Fett und Dreck sich im Schacht sammeln, kontaminieren sie die Umgebung mit unangenehmen Gerüchen. Kellerentwässerungspumpen des Herstellers aus Steinhagen haben aus diesem Grund aktivierbare Spülöffnungen im unteren Bereich der Pumpenhydraulik. Nach deren Öffnung werden während des Pumpvorgangs impulsstarke Sprühstrahlen erzeugt, die Ablagerungen im Schacht und die damit verbundenen Gerüche deutlich reduzieren.
Im Neubau empfiehlt sich die Installation eines Kunststoffschachts, in dem die Pumpen fest eingebaut sind (z. B. Baufix). Diese Pumpenschächte sind rundherum abgedichtet und ein Siphon, der mit Wasser gefüllt wird, verhindert das Austreten von Gerüchen.
Augen auf bei Dimensionierung und Installation
Eine Pumpe sollte nicht zu klein sein, ansonsten springt sie schon bei geringen Wassermengen permanent an und erzeugt Stromspitzen, die sich auf den Energieverbrauch auswirken. Aber auch der Einsatz einer zu großen Pumpe ist nicht sinnvoll. Letztendlich muss die Pumpe auf das im Schacht befindliche Schmutzwasser, das Schachtvolumen und die verlegte Leitung abgestimmt sein.
Darüber hinaus wird häufig der Einbau einer Rückschlagklappe in der Druckleitung vergessen. Das hat zur Folge, dass Schmutzwasser, welches über ca. 2,5 m in eine unter der Kellerdecke verlaufende Sammelleitung gepumpt wird, nach Abschalten der Pumpe wieder zurück in den Schacht läuft. Ist das Wasservolumen, das zwischen Ein- und Ausschaltpunkt gefördert wird, sehr gering (z. B. aufgrund eines sehr schmalen Schachts oder einer klein dimensionierten Pumpe), kann das dazu führen, dass die Pumpe häufig im Taktbetrieb läuft, da das gerade gepumpte Wasser direkt wieder zurückfließt. Dieser Effekt wird nochmals vergrößert, wenn die Druckleitung über der Pumpe zu groß dimensioniert ist.
Entlüften statt entsorgen
Es passiert nicht selten, dass Schmutzwasserpumpen aus Unkenntnis entsorgt werden, da sie vermeintlich defekt sind, weil sie im Schacht die Wasserförderung eingestellt haben. Diese Pumpen sind jedoch meist noch völlig intakt. Schmutzwasserpumpen, gerade wenn sie fest installiert sind, benötigen zwingend eine Entlüftung. Fällt über Tage im Kellerbereich kein Schmutzwasser an, verdunstet das im Schacht befindliche Wasser.
Bei fehlender Entlüftung passiert dann Folgendes: Die Pumpenhydraulik füllt sich zunächst mit Luft. Bei einlaufendem Wasser wird diese Luft innerhalb der Pumpenhydraulik komprimiert und das Laufrad fördert kein Wasser, sondern dreht sich ausschließlich im Luftpolster. Die Luft kann nicht entweichen, da das Druckrohr mit Schmutzwasser – über der Rückschlagklappe – gefüllt ist.
Der Betreiber wird nach mehreren manuellen Startversuchen frustriert aufgeben, die Pumpe für defekt halten und die eigentlich intakte Pumpe entsorgen. Jung Pumpen hat aus diesem Grund gut sichtbar an den Pumpen-Druckabgangskrümmern aktivierbare Entlüftungslöcher vorgesehen, die eine einfache Entlüftung des Pumpengehäuses ermöglichen.
Durchdachtes Zubehör erleichtert die Arbeit
Plug-and-play ist in der SHK-Branche immer mehr gefragt. Um die Aufenthaltszeit des Handwerkers beim Endkunden zu reduzieren, gibt es Zubehör, mit dem Pumpen in kurzer Zeit installiert werden können. Dazu zählt beispielsweise das Einbauset Easyfix, an dem alle erforderlichen Komponenten auf einer Grundplatte bis zur Verbindung an die Druckleitung vormontiert sind. Das Set eignet sich optimal für die Montage von ein oder zwei Schmutzwasserpumpen im Schacht.
Für einen schnellen Austausch von Schmutzwasserpumpen bietet sich das sogenannte Anschlussset an, das aus einem ausziehbaren Druckrohr inkl. Rückschlagklappe besteht. Darüber hinaus sind unterschiedliche, nachrüstbare Schwimmerschalter erhältlich, die fest an der Pumpe montiert sind. Damit können die Pumpen z. B. in sehr engen Schächten eingesetzt oder auch befähigt werden, niedrige Schalthöhen zu realisieren (für geringes Restwasservolumen im Schacht).
Des Weiteren stehen verschiedene Alarmgeber zur Verfügung, die über einen Tauchschalter den Wasserstand im Schacht überwachen. Sollte eine Pumpe defekt sein oder ein unerwartet hohes Schmutzwasseraufkommen den Kellerschacht zu fluten drohen, wird der Betreiber rechtzeitig akustisch gewarnt.
Alarmierung im Sonnenstuhl auf Mallorca? Auch das ist problemlos möglich. Für solche Fälle lässt sich ein FTJP-Funktransmitter mit den potenzialfreien Kontakten der Alarmgeber verbinden. Der Transmitter ist in der Lage, über Enocean-fähige Gateways (z. B. Wibutler oder Homee) eine Nachricht auf das Smartphone abzusetzen, und ermöglicht damit, einen Familienangehörigen oder einen Nachbarn vor Ort um Hilfe zu bitten.
Wartung erhöht Lebensdauer
Nach DIN EN 12056-4 „Schwerkraftentwässerungsanlagen innerhalb von Gebäuden – Teil 4: Abwasserhebeanlagen; Planung und Bemessung“ sind Schmutzwasserpumpen im Einfamilienhaus einmal jährlich zu warten. In Mehrfamilienhäusern sogar halbjährlich. Dies erhöht die Lebensdauer der Schmutzwasserpumpen und führt natürlich dazu, dass Schadensereignisse durch überflutete Kellerschächte für das Gebäude und das Inventar eher unwahrscheinlich werden.
Der Autor Dr.-Ing. Andreas Kämpf ist Marketing-Manager bei der Jung Pumpen GmbH.