Studie: Das sind die Risikofaktoren für Schimmelpilzbefall
Für Vermeidung oder Beseitigung von Schimmelpilzbefall ist die Kenntnis über die bauphysikalischen Zusammenhänge von größter Wichtigkeit. Ein Gebäude ohne bauliche Mängel, das dauerhaft den Anforderungen entsprechend beheizt, belüftet und hygienisch genutzt wird, besitzt ein geringes Schimmelpilz-Risiko, von Havariesituationen einmal abgesehen.
Für die Schimmelpilz-Prophylaxe kommt dem Nutzerverhalten besondere Bedeutung zu. Entsprechende Messgeräte zur Eigenüberwachung, wie etwa Raumluft-Thermometer und Hygrometer zur Messung der relativen Luftfeuchte, können dabei sehr hilfreich sein. In einer Kurzstudie „Schimmelpilzschäden“ weisen das Institut für Bauforschung und der Bauherren-Schutzbund gemeinsam darauf hin, dass Veränderungen an einem Gebäude, wie beispielsweise die Wärmedämmung von Außenbauteilen, der Einbau luftdichter Fensterelemente oder moderner Heizungsanlagen, im Rahmen der Planung auf ein verändertes Schimmelpilzrisiko überprüft werden müssen. Das geschieht in der Regel durch Wärmeschutz-, Feuchteschutz- und Wärmebrückenberechnungen sowie durch Luftdichtheits- und Lüftungskonzepte. Nach den Veränderungen am Gebäude kann auch eine Anpassung des Nutzerverhaltens erforderlich werden.
In der Studie wird empfohlen, im Falle eines Schimmelpilzbefalls in Innenräumen nach dem Grundsatz "Erkennen – Bewerten – Ursache ermitteln – Sanieren" zu verfahren. In Abhängigkeit von der Größe des Befalls sind entsprechende Sachverständige einzubeziehen. Zu prüfen ist, ob im jeweiligen Fall gesundheitliche Beeinträchtigungen zu erwarten sind. Meist bleibt es bei hygienischen Problemen. In jedem Fall sind die Ursache des Schimmelpilzbefalls und der Befall selbst fachgerecht zu entfernen. Für Ursachenforschung, Sanierungsplanung und Durchführung gilt die Devise "so viel wie nötig, nicht so viel wie möglich".
Wesentlich für den Erfolg der Sanierung ist die fachgerechte und möglichst zeitnahe Trocknung der betroffenen Bauteile. So häufig wie Feuchte- und Schimmelpilzschäden sind, so vielgestaltig sind auch Materialien, Stoffe und Anlagen am Markt, die dagegen helfen sollen. Die Empfehlung der Studie: vor dem Gebrauch in jedem Fall unabhängigen Expertenrat einholen. Diesen erhält man unter anderem bei den einschlägigen Verbraucherschutzverbänden. Sie bieten auch unabhängige Informationsmaterialen für Verbraucher an. Die Studie „Schimmelpilzschäden – Schadenbilder – Ursachen – Folgen“ gibt's auf der BSB-Internetseite