Studie untersucht Hemmnisse beim städtischen PV-Ausbau
Eigentlich wollte die Forschungsgruppe mit ihrer Studie aufzeigen, welche Hemmnisse das Land Berlin durch seinen „Masterplan Solarcity“ beseitigen kann, um sich, wie von der Senatsverwaltung für Wirtschaft, Energie und Betriebe geplant, auf den Weg zur solaren Stadt zu machen.
Der „Masterplan Solarcity“ ist ein Projekt zur Umsetzung des Berliner Energie- und Klimaschutzprogramms 2030. Dafür haben wir gesucht, gesammelt und zugehört,“ sagt Joseph Bergner, wissenschaftlicher Mitarbeiter an der HTW Berlin. Herausgekommen ist eine über 50 Folien umfassende Zusammenstellung von Hürden und Hemmnissen, die den Ausbau der Photovoltaik behindern. Das Spektrum reicht von dem irreführenden Mechanismus des sogenannten „Zubaukorridors“ über die Komplexität der Meldepflichten bis hin zur Altersstruktur von investitionsunwilligen Gebäudeeigentümern. Die qualitative Bewertung erfolgte dabei auf der Grundlage des Berliner Solarpotenzials.
Was kann das Land Berlin tun?
Manches kann tatsächlich auf Landesebene in Angriff genommen werden, so das Ergebnis der noch nicht gänzlich abgeschlossenen Studie. Doch die Hauptverantwortung für die unzureichenden Rahmenbedingungen liegt auf der Bundesebene. Dies sind nach Ansicht der Experten u.a. begrenzte Zubauzahlen, sinkende Vergütungszahlungen sowie eine undurchsichtige Unterscheidung bei der lokalen Nutzung von Solarenergie.
„Man kann den Eindruck gewinnen, dass der Gesetzgeber auf der Bremse steht, obwohl die Klimakrise und auf politischer Ebene erklärte Ziele entschlossenes Handeln erforderlich machen“, sagt Prof. Dr. Quaschning. Die Studie benennt jenseits der gesetzlichen Rahmenbedingungen auch technische und sozioökonomische Hemmnisse oder Verwaltungsabläufe, welche die Bedingungen für die Nutzung der Solarenergie verschlechtern. In diesem Zusammenhang unterbreiten die Autoren lösungsorientierte Änderungsvorschläge als Denkanstöße.