Energieausweise: Papiertiger oder Dokumente für den Klimaschutz?
Mit der Energieeinsparverordnung (EnEV) 2007 hat Deutschland erstmals die bereits vorher gültige EU-Richtlinie EU-Richtlinie zur "Gesamteffizienz von Gebäuden" umgesetzt. Ein wichtiges Instrument der EnEV 2007 war der Energieausweis.
Das Ziel der Energieausweise: Sie sollen die energetische Qualität von Immobilien und deren Energieeinsparpotenziale bewerten. Langfristig sollen dadurch Klimaschutzziele erreicht werden. Durch die geänderten Energieeinsparverordnungen (2009, 2014, 2016) sind die Kriterien für Energieausweise noch einmal verschärft worden.
Mehr als zehn Jahre nach ihrer Einführung sind die ersten Energieausweise bereits abgelaufen und sorgen wieder für Gesprächsstoff. In der Kritik stehen immer wieder die fehlenden Kontrollen seitens der Behörden, auch seien die Ausweise leicht zu manipulieren.
Jüngst hat eine wissenschaftliche Abschlussarbeit die Gebäudeenergieausweise unter die Lupe genommen und ihnen ein schlechtes Zeugnis ausgestellt. Darin steht u.a., dass es mit den derzeitigen Regelungen kaum möglich sei, den Energieausweis energiepolitisch wirkungsvoll einzusetzen. Wie sinnvoll sind Energieausweise überhaupt? Diese Frage haben wir unseren Lesern gestellt. Hier die Ergebnisse der Umfrage:
Umsetzung steht in der Kritik
Genau die Hälfte der Umfrageteilnehmer ist der Meinung, dass Energieausweise Papiertiger seien, die sich zudem leicht manipulieren ließen. An der Idee wird nicht gezweifelt, allerdings wir die Umsetzung als schlecht bewertet.
Etwa ein Drittel (33 Prozent) sehen in Energieausweisen solange kein Instrument für das Erreichen der Kimaschutzziele, bis es regelmäßige Kontrollen gibt.
17 Prozent der Befragten hält die bisherigen Ausweise für absolut ausreichend. Änderungen oder Neuregelungen bedarf es nach ihrer Ansicht nicht.