Wohnungsnot: Mehrheit hält Baukindergeld für sinnlos
Das Baukindergeld soll es Familien ermöglichen, Eigentum in Form von Neubau oder Bestand zu erwerben. Dort, wo die Immobilienpreise deutlich über dem Durchschnitt liegen, also in Ballungsgebieten, rege die staatliche Förderung zum Immobilienerwerb an, so der Plan der Bundesregierung.
Kritiker sehen allerdings lediglich Mitnahmeeffekte beim Baukindergeld. Zum einen würde das Geld nur von solchen Familien beansprucht, die ohnehin vorhätten zu bauen oder zu kaufen, zum anderen würden Immobilienverkäufer in Ballungsgebieten einfach das Kindergeld auf den Kaufpreis aufschlagen. Somit würde das Baukindergeld nicht für eine erhöhte Eigentumsquote sorgen.
Ist das Baukindergeld also überhaupt sinnvoll? Das wollten wir von unseren Lesern in der vergangenen Woche wissen. Hier haben wir die spannenden Ergebnisse zusammengetragen:
Mehrheit ist gegen das Baukindergeld
44 Prozent der Teilnehmer unserer Umfrage sind der Meinung, das Baukindergeld verfehle sein Ziel, weil es nur von Familien genutzt werde, die ohnehin bauen oder kaufen wollen. Demnach sehen sie das Baukindergeld nicht als Instrument, das zum Hausbau oder -kauf anregt.
Weitere 29 Prozent der Umfrageteilnehmer halten das Baukindergeld für Verschwendung von öffentlichen Mitteln. So werde das Förderprogramm u.a. von Steuerzahlern getragen, die sich kein Eigenheim leisten können.
11 Prozent sehen in der staatlichen Förderung bloß einen Tropfen auf dem heißem Stein für Ballungsgebiete. Hier würden Immobilien nach wie vor unerschwinglich bleiben. Vom Baukindergeld profitieren würden strukturschwache Regionen, in denen die Immobilienpreise ohnehin günstig seien.
Bis auf 16 Prozent der Teilnehmer, die das Baukindergeld für sinnvoll halten und darin einen Hebel für die Bauwirtschaft sehen, sind der überwiegende Teil der Umfrageteilnehmer ganz klar gegen die Förderung in der jetzigen Form. Damit teilen sie die Meinung der Kritiker.
