Direkt zum Inhalt
Anzeige
Anzeige
Anzeige
haustec.de
Das Fachportal für die Gebäudetechnik
Ad placeholder
Anzeige
haustec.de
Das Fachportal für die Gebäudetechnik
Ad placeholder
Print this page

DAT-Report 2025 nimmt Autokauf unter die Lupe

Thomas Dietrich
Inhalt

In der 51. Ausgabe der jährlich erscheinenden Rückschau auf das vergangene Jahr beleuchtet die Deutsche Automobil Treuhand (DAT) als Herausgeber verschiedenste Aspekte rund ums Automobil aus Sicht der Endverwender. An dieser Stelle sollen Ergebnisse repräsentativer Umfragen im Vordergrund stehen, welche Meinungen Pkw-Halter und Käufer sowohl von BEVs (Battery Electric Vehicels) als auch von herkömmlichen Verbrennerfahrzeugen haben. Auch geht es darum, wie sie den Automarkt einschätzen und wie sie sich im Kaufprozess verhalten. Dabei hat sich gezeigt, dass Interessenten, die sich bereits mit dem Thema Elektromobilität auseinandergesetzt haben, mehr Beratung brauchen.

Welche Meinungen haben Pkw-Besitzer? Blaue Prozentzahlen beziehen sich auf Personen, die ein BEV (Battery Electric Vehicel) fahren und beige Prozentwerte stehen für Einschätzungen, die die Fahrzeugbesitzer insgesamt für den DAT-Report genannt haben.

Mehr Zuspruch bei BEV-Erfahrenen

Eine wichtige Erkenntnis vorweg: Personen, die bereits Erfahrungen mit BEVs haben, sehen die Nutzung von E-Fahrzeugen deutlich positiver. Etwa zwei Drittel der Befragten schätzen die Nutzung als umweltfreundlich (66%) und den Fahrspaß als hoch (62%) ein. Unter den Pkw-Haltern insgesamt liegt die Wertung niedriger: 54% werten einen Stromer als umweltfreundlich und nur 34% haben in der Befragung ein E-Auto mit hohem Fahrspaß in Verbindung gebracht. Immerhin für fast die Hälfte der BEV-Erfahrenen ist das BEV das perfekte Alltagsauto und die E-Mobilität wird als Antriebsart der Zukunft gewertet. Dies sind nur einige Punkte, die der Report in einem 24seitigen Kurzbericht zusammengetragen hat. Er lässt sich als PDF herunterladen (Stichworte „DAT-Report 2025 Kurzbericht“ in eine Suchmaschine eingeben). 

DAT-Report 2025 im Kurzbericht zum Download: Auf 24 Seiten sind repräsentative Antworten von Endverwendern zusammengetragen, die ein E-Auto bzw. (noch) einen Verbrenner fahren.

Zaghafte Entwicklung des Automarkts erwartet

Die Entwicklung des Automarktes in den kommenden ein bis zwei Jahren wird als eher zurückhaltend eingestuft. Nur 10% aller repräsentativ befragten Pkw-Halter planen einen Kauf innerhalb der nächsten zwölf Monate, jeder Fünfte (21%) will sich dies in ein bis zwei Jahren vornehmen. Damit steht ein Autokauf in den kommenden 24 Monaten nur für weniger als ein Drittel aller Pkw-Halter an. Die große Mehrheit von ihnen (63%) ist offenbar mit dem derzeitigen Pkw noch zufrieden. Auch an zweiter Stelle zeigt sich ein nicht monetärer Grund, denn für 27% ist eine Neuanschaffung bei einem noch funktionsfähigen Auto nicht nachhaltig. Erst danach folgen mit „eigene wirtschaftliche Lage“ (21%) und „immer noch sehr hohe Preise“ (20%) zwei Argumente mit finanziellem Hintergrund, die gegen einen zeitnahen Pkw-Kauf sprechen.

77% der Pkw-Halter planen ihr derzeitiges Auto länger zu fahren, um die technologische oder politische Entwicklung der E-Mobilität abzuwarten. Knapp die Hälfte gibt zudem an, dass sich die individuelle Mobilität ändern müsse – hin zu mehr Alternativen zum eigenen Auto.

Oftmals Anschaffungspläne auf Eis gelegt

Trotz einer besseren Angebotssituation auf dem Neu- und Gebrauchtwagenmarkt haben 14% der Pkw-Halter und damit sogar etwas mehr als im Vorjahr (11%) ihre Anschaffungspläne auf Eis gelegt. Die wirtschaftliche Lage war für viele Menschen weiterhin angespannt und die Preise immer noch hoch. Die hohen Anschaffungskosten waren daher auch der Hauptgrund, den geplanten Kauf zu verschieben.

Kauf geplant, aber verschoben: Hohe Preise bei Gebrauchtwagen (GW) oder Neufahrzeugen (NW) wurden am häufigsten als Hinderungsgrund genannt.

Mehrheit der Pkw-Halter für Technologieoffenheit

20% der Pkw-Halter befürworten die Weichenstellungen der Politik und die Ausrichtung des Technologiewandels in Richtung Elektromobilität. 62% konnten zum Zeitpunkt der Befragung dem gewollten Technologiewandel einzig in Richtung Elektromobilität allerdings nichts abgewinnen und waren für Technologieoffenheit. Die verbleibenden 18% wussten es nicht oder hatten sich damit noch nicht auseinandergesetzt. 

Die Werte liegen in etwa auf Vorjahresniveau, was nach Einschätzung des DAT-Reports zeigt, dass solch große Veränderungen ihre Zeit benötigen. Deutlich weniger Skepsis herrschte bei Pkw-Haltern, die bereits ein BEV gefahren sind.

Weniger Skepsis gegenüber der E-Mobilität: Wer bereits Erfahrungen mit E-Autos gemacht hat, zeigt sich für diese Entwicklung vergleichsweise aufgeschlossener (blaue Prozentzahl).

Umstiegswille steigt mit höherem Kenntnisstand

Vor drei Jahren konnte sich noch fast die Hälfte (46%) der Pkw-Halter vorstellen, auf ein E-Auto umzusteigen. Die Bereitschaft sank aktuell auf 38%. Interessant ist dabei, dass Personen, die bereits ein BEV gefahren sind, sich einen Umstieg eher vorstellen können: Von denen, die E-Erfahrung haben, könnten sich 52% den Umstieg auf ein BEV vorstellen.

Das Interesse an BEV oder PHEV (Plugin-Hybrid-Electric-Vehicel) ist bis 2022 bzw. 2023 stark gestiegen. PHEV erreichten 2022 mit 33% ihren Höhepunkt, bei den BEV folgte der Peak mit 30% im Jahr 2023. Im Autojahr 2024 sanken die Zustimmungsquoten deutlich: bei BEV auf 23% und bei PHEV auf 26%. Diejenigen Neuwagenkäufer, die bereits selbst ein BEV gefahren sind, zeigten deutlich mehr Interesse an elektrifizierten Fahrzeugen: 57% hatten ein BEV beim Kaufprozess in Erwägung gezogen, 47% ein PHEV.

BEV-Anschaffung erweist sich häufig als sehr komplex

Für 30% aller Neuwagenkäufer war die Entscheidung schwierig bzw. sehr komplex, einen Verbrenner oder ein BEV anzuschaffen. Von den Neuwagenkäufern, die bereits ein BEV gefahren sind, sagten das sogar 42%. Bei der Frage nach bezahlbaren BEV beklagten 34% der durchschnittlichen Neuwagenkäufer, dass ihnen diese auf dem Markt fehlten. In der Personengruppe der BEV-Erfahrenen waren hingegen 50% dieser Meinung und damit jeder Zweite.

Keine leichte Entscheidung: Wer sich eingehend mit der Anschaffung eines E-Fahrzeugs auseinandersetzt, hat offenbar einen deutlich höheren Beratungsbedarf. Das Autohaus hat dabei an Bedeutung zugelegt.

Höherer Beratungsbedarf bei BEV-Erfahrenen

Aufgrund immer größer werdender Entscheidungsvielfalt brauchte nahezu jeder private Neuwagenkäufer eine Beratung in Bezug auf E-Mobilität. 47% der Personen, die bereits ein BEV gefahren sind, bestätigten, dass der Autohändler als Informationsquelle im Kaufentscheidungsprozess wichtiger geworden sei. Bei der Betrachtung aller Neuwagenkäufer war dies nur knapp ein Drittel (32%).

Das zeigt, dass jemand, der sich bereits mit dem Thema Elektromobilität auseinandergesetzt hat, mehr Beratung braucht. Diese kann sich sowohl auf das Fahrzeug als auch auf die dazu gehörende Ladeinfrastruktur beziehen.

Die Anschaffung eines BEV-Gebrauchtwagens wird bei denjenigen attraktiver, die bereits Erfahrung mit einem E-Auto haben. 78% würden Aspekte sehen, die beim nächsten Autokauf für ein gebrauchtes BEV sprechen. Darunter fällt vor allem eine lebenslange Garantie auf den Akku (59%) oder ein aktuelles Batteriezertifikat bei der Anschaffung (44%).

Hohe Preise bei Neu- und Gebrauchtwagen: Während Zusatzleistungen zuletzt weniger gefragt waren, zeigt die Finanzierung eine steigende Tendenz. Das lässt sich insbesondere bei Neuzulassungen feststellen.

Finanzierungsangebot wichtigste Zusatzleistung

Neuwagenkäufer haben 2024 viel häufiger das Angebot einer Finanzierung über den Händler in Anspruch genommen als im Vorjahr (Anstieg von 50 auf 57%). Dies wird als ein Effekt angesehen, der aus den nach wie vor hohen Neuwagenpreisen resultiert. Die Finanzierung ist von allen gelisteten Zusatzleistungen die einzige, deren Anteil gestiegen ist. 

Die Anteile für Garantie, Versicherung sowie Service- und Wartungsverträge sind dagegen allesamt zurückgegangen. Oftmals habe dies jedoch nach Einschätzung des DAT-Reports mit umfangreichen Service- und Garantiepaketen zu tun, die bereits in den Fahrzeugpreis eingeschlossen wurden.

Das könnte Sie auch interessieren

Anzeige
haustec.de
Das Fachportal für die Gebäudetechnik
Ad placeholder