Oldenburg: Fridays for Future und Handwerkskammer im Gespräch
Von Beruf Klimaschützer: Dieser Gedanke hat die ersten Gespräche zwischen Fridays for Future Oldenburg und der Handwerkskammer Oldenburg getragen. „Wir sind überzeugt, dass ein ökologischer Wandel jetzt notwendig ist und sind uns gleichzeitig bewusst, dass dieser Wandel sozial umsetzbar sein muss“, sagt Lasse Maslonka, Pressesprecher von Fridays for Future Oldenburg. Kamie von Bülow, ebenfalls Pressesprecherin von Fridays for Future Oldenburg, ergänzt: „Grund für die Zusammenarbeit ist der Fachkräftemangel im Handwerksbereich und die Bedeutung dieser Branche für die Realisierung eines sozialökologischen Wandels. Denn Handwerkerinnen und Handwerker machen die Umsetzung der beschlossenen Klimaschutzmaßnahmen letztendlich erst möglich. Daher ist uns ein Austausch so wichtig.“
Eckhard Stein, Präsident der Handwerkskammer, sieht ebenfalls beim Thema Fachkräftesicherung eine breite Übereinstimmung in bildungspolitischen Positionen. „Die berufliche Ausbildung gehört deutlich stärker in den Fokus von Politik. Ohne das fachlich ausgebildete Personal können Wärmepumpen nicht installiert, Häuser nicht gedämmt und Photovoltaikanlagen nicht errichtet werden.“ Auch bei Azubi-Wohnheimen, Azubi-Tickets oder einer flächendeckenden Berufsorientierung an allen allgemeinbildenden Schulen und besonders auch an Gymnasien stimmten die Gesprächspartner überein.
Die Fridays for Future-Vertreter bekamen einen Einblick über die Spannbreite der klimarelevanten Berufe im Handwerk und vor allem die Fort- und Weiterbildungsoptionen nach einer beruflichen Ausbildung im Handwerk. Beim Thema Energiewende und -effizienz wurde deutlich, dass die Forderungen von Fridays for Future erwartungsgemäß weitreichender als die des Handwerks sind. Präsident Stein betonte auch in dieser Hinsicht die Bedeutung des Austausches: "Ich wünsche mir bei politischen Forderungen eine differenziertere Betrachtung dieser. Bei der Suche nach der besten Lösung zum Erreichen der Klimaziele sollte das Handwerk immer eingebunden sein“, so Stein.
Die Vertreter von Fridays for Future und Stein möchten die Gespräche in den nächsten Monaten weiter fortsetzen. „In Zukunft wollen wir unseren Austausch durch Betriebsführungen, Betriebspraktika und weitere Gespräche vertiefen“, betont Lasse Maslonka.