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Abwärme: Wirtschaftsministerium kündigt Strategie an

Auf der ersten Bundesabwärmetagung mit dem Motto „Abwärme zum Mainstream machen“ kamen über 300 führende Vertreter aus Politik, Wissenschaft und Wirtschaft zusammen, um die Abwärmenutzung als Schlüssel für bezahlbaren Klimaschutz und Energieeffizienz voranzutreiben. Zwei klare Höhepunkte prägten die Veranstaltung: der offizielle Start der Netzwerkinitiative AwaNetz und der Eröffnungsvortrag von Christian Maaß, Abteilungsleiter des Bundesministeriums für Wirtschaft und Klimaschutz.

Eckdaten der geplanten Abwärmestrategie

Christian Maaß, Leiter der Abteilung „Wärme, Wasserstoff und Effizienz“ im BMWK, stellte in seinem Eröffnungsvortrag erstmals die Eckdaten einer geplanten BMWK Abwärmestrategie vor: „Die Rahmenbedingungen für Abwärmenutzung waren nie besser“, betonte Maaß. Durch gesetzliche Rahmenbedingungen, umfassende Förderprogramme und Initiativen wie AwaNetz soll Abwärme künftig eine tragende Rolle in der klimafreundlichen Wärmeversorgung spielen. Die Strategie soll noch im 1. Halbjahr 2025 vorgestellt werden.

Herausforderungen und Chancen der Abwärmenutzung

In einer Podiumsdiskussion diskutierten Christian Maaß, Dr. Lisa Broß (DWA), Prof. Dr. Clemens Rohde (Fraunhofer ISI), Henning Ellermann (DENEFF) und Burkhard Warmuth (Hamburger Energiewerke) über die Herausforderungen und Lösungen bei der Abwärmenutzung. Trotz der guten Rahmenbedingungen, so die Teilnehmenden, seien die Hindernisse „zahlreich, aber lösbar“. Besonders die gezielte Erschließung bisher ungenutzter Abwärmequellen, wie etwa Abwasser und Rechenzentren, bietet großes Potenzial. Nun gelte es, geeignete Geschäftsmodelle zu entwickeln, um den Durchbruch der Abwärmenutzung zu ermöglichen.

Teamwork gefragt: Akteure effizient zusammenführen und enabeln

Die Abwärme nutzbar zu machen, ist eine Aufgabe, bei denen verschiedene Kompetenzen zusammenlaufen müssen. Die Initiativen AwaNetz, das Kompetenzzentrum Wärmewende in Halle und die Plattform für Abwärme (PfA) beim Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAfA) setzen genau hier an. Sie bieten konkrete Unterstützung bei der Vernetzung von Kommunen, Abwärmeanbietern und der Wärmebranche, um ungenutzte Potenziale zu erschließen.

Enormes Potenzial: Rechenzentren

Besonders Rechenzentren rücken zunehmend in den Fokus: mit wachsendem Datenverkehr steigt auch das Abwärmepotenzial. Im zweiten Panel diskutierten Dr. Ron Lipka (BMWK), Nico Köllner (Data2Heat), Günter Eggers (German-Data-Centers), Michael Dada (Virtus Data Center), Tobias Pauthner (empact) und Johannes Dornberger (AGFW) über die Herausforderungen und Chancen der Abwärmenutzung in Rechenzentren. Rüdiger Lohse vom DENEFF EDL_HUB ist zufrieden: „Die Botschaft war positiv: Die Rechenzentrumsbranche ist bereit, Abwärme in die Wärmeversorgung einzubinden – es ist nicht immer einfach, aber es funktioniert bereits in erfolgreichen Pilotprojekten“.

Erfolgreiche Praxisbeispiele

Das positive Bild zeigte sich auch in zahlreichen Praxisbeispielen aus Berlin und Hamburg: Elisa Dunkelberg vom Berliner Senat und Matthias Sandrock vom Hamburg Institut zeigten, wie Abwärmequellen systematisch in Berlin und Hamburg in die Wärmeplanung integriert werden können.

Die Vorträge und Videomitschnitte der Veranstaltung sind in Kürze unter https://izes.eu/events/bundesabwaermetagung-2024 öffentlich abrufbar.

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