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ZDF hält Holzenergie für klimaschädlicher als Öl und Gas

Gemeinsam bemängeln die Verbände die einseitige Darstellung der energetischen Holzverwertung in der Sendung "Frontal 21" vom 01. April 2020 und monieren die damit einhergehende Verunglimpfung ihrer Branchen, die mit der Holznutzung in modernen Anlagen zu Energiewende und Klimaschutz beitragen.

Wichtiger Beitrag zum Erreichen der Klimaziele

„Zum wiederholten Male lässt das ZDF mit dem Beitrag eine verzerrte Berichterstattung zu, die es nicht schafft, den Zuschauenden eine sachlich-informative Grundlage zum Thema zu bieten“, beanstandet Matthias Held, Geschäftsführer des FVH. „Es ist schlichtweg eine einseitige und in weiten Teilen falsche Darstellung der Sachlage, getragen von fragwürdigen Interviewpartnern“, so Held.

Weiterhin betonen die Verbände, dass mit der Sendung ihre Branchen ungerechtfertigt diskreditiert würden. „Mit der energetischen Holznutzung leisten unsere Branchen einen zentralen Beitrag zum Erreichen der Klimaziele und dem Gelingen der Energiewende“, erklärt Julia Möbus, Leiterin Politik und Kommunikation des DeSH. „Der Film von Frontal 21 verdreht und unterschlägt an vielen Stellen einfach die Fakten“, kritisiert sie.

Emissionen für Ernte und Logistik

So wurde in der ZDF-Sendung behauptet, dass die Holzverbrennung nicht CO2 neutral und Gas ein klimafreundlicher Brennstoff sei. Bei der Verbrennung von Holz wird nur das CO2 freigesetzt, das der Baum zuvor aufgenommen hat. Im Ansatz der nachhaltigen deutschen Forstwirtschaft wird durch den Zuwachs in den Wäldern bereits in der Verbrennungssekunde das freigesetzte CO2 wieder aufgenommen. Lediglich die Emissionen für Ernte und Logistik kommen hinzu.

Im Vergleich ist die Gewinnung von Erdgas oder anderen fossilen Energieträgern wesentlich aufwändiger und mit deutlich höheren Emissionen verbunden. Ferner stellen einschlägige wissenschaftliche Studien wie etwa von der Universität Stuttgart fest, dass ein Erdgas-Brennwertkessel das Zehnfache an CO2-Emissionen verursacht wie ein Holzheizkessel.

Es wird nur entnommen, was nachwächst

Zur CO2-Neutralität der energetischen Holznutzung ist auch festzuhalten, dass in deutschen Wäldern eine nachhaltige Forstwirtschaft betrieben wird. Übersetzt heißt das, es darf maximal nur so viel Holz entnommen werden wie nachwächst. In bewirtschafteten Wäldern wird an gleicher Stelle ein neuer Baum nachwachsen, der wiederum Kohlenstoff speichert.

Sowohl die Bundeswaldinventur als auch die jüngst veröffentlichte Studie der Wissenschaftlichen Beiräte für Waldpolitik und Biodiversität zeigen nicht nur einen Anstieg der Holzvorräte. Sie bestätigen auch, dass sich größere Wirkungen auf Klimaschutz und Biodiversität entfalten, wenn die bestehenden Konzepte die Waldbewirtschaftung mit ökologischen Trittsteinen, Habitatbäumen und Totholz verbinden, als wenn die im Film propagierte Nichtnutzung zum Tragen käme. Insgesamt zeigt sich hier also ein klarer Gegensatz zu der in der Sendung nahegelegten Übernutzung der Wälder.

Verbandsziel: Ausbau der Holzenergie

In dem Beitrag von "Frontal 21" fehlt außerdem ein Blick auf die Zusammensetzung der Holzsortimente, die tatsächlich in die energetische Nutzung in Deutschland gehen. Stattdessen wird behauptet, dass jedes Jahr die Hälfte des Holzes aus dem deutschen Wald staatlich gefördert in die Verbrennung ginge. Dies ist unter keinen Umständen der Fall, widersprechen FVH und DeSH klar. Der Großteil der Hölzer, die energetisch genutzt werden, stammen aus Rest- und Abfallstoffen: es wird Holz eingesetzt, das beispielsweise ein Leben als Möbelstück oder Palette bereits hinter sich hat oder auch Reststoffe, die bei der Holzverarbeitung oder im Wald anfallen.

Anhand dieser wenigen Beispiele zeigt sich aus Sicht von FVH und DeSH bereits eindeutig die Schieflage der informativen Basis, auf der die vermeintliche Dokumentation gebaut ist. Von einer sachlichen Berichterstattung ist dieser ZDF-Beitrag abermals weit entfernt, zumal auf jegliche Gegendarstellung verzichtet wurde.

Der FVH und der DeSH stehen im Namen der Branchen als Ansprechpartner bereit und sind einem konstruktiven Austausch gegenüber stets offen. Ziel der Verbände ist es, die Klimaschutzleistung der Holzenergie kontinuierlich auszubauen, die Nachhaltigkeit weiter zu steigern und – vor allem im ländlichen Raum – weiterhin einen essenziellen Beitrag zur Energiewende zu erbringen.

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