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Schlamm in Heizöltanks: Ursachen, Auswirkungen und professionelle Tankreinigung

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Im Laufe der Zeit bildet sich in fast allen Heizöltanks Schlamm. Dieser wird auch als Ölschlick bezeichnet und erweist sich als recht aggressiv und sollte im Rahmen einer Tankreinigung professionell entfernt werden. Schlamm in Heiztanks fördert die Korrosion und kann eingebaute Filter verstopfen. Die Schlammbildung resultiert aus der natürlichen Alterung des Brennstoffs und wird durch ungünstige Lagerbedingungen wie Wärme und starker Lichteinfall zusätzlich begünstigt. Die im Heizöl befindlichen Schwebstoffe bilden eine Schlammschicht am Tankboden. Additive im Heizöl bremsen die Schlammbildung wiederum ein Stück weit aus. Zwar ist Heizöl ein hochwertiges technisches Produkt, unterliegt aber einem natürlichen Alterungsprozess, welcher ohne fremden Einfluss stattfindet.

 

Die Tankreinigung eines Öltanks sollte regelmäßig von einem Fachbetrieb durchgeführt werden.

Heizöl ist nicht gleich Heizöl

Viele Heizungen in deutschen Haushalten laufen nach wie vor mit Heizöl, einem flüssigen Brennstoff, der in verschiedenen Sorten hergestellt wird und teilweise mit Additiven versetzt wird, um die Schlammbildung im Tank auszubremsen. 

Verbreitete Heizölsorten

  • EL (Extra Leicht)

  • EL schwefelarm

  • L (Leicht)

  • M (Mittel)

  • S (Schwer)

  • ES (Extra Schwer)

  • L und M kommen inzwischen kaum noch zur Anwendung. 

Allgemeine Funktionsweise einer Ölheizung

Das Funktionsprinzip einer Ölheizung ist vergleichsweise einfach: Vom Öltank wird das Heizöl zum Ölbrenner im Heizkessel gepumpt und dort vorgewärmt. Heizöl brennt nämlich erst ab einer Temperatur von 55 °C. Eine Düse sprüht das Heizöl dann in den Brennraum, wo es dann entzündet wird. Die Wärme, welche auf diese Weise entsteht, erhitzt das Heizungswasser. Eine Umlaufpumpe befördert dieses in alle im Gebäude befindlichen Heizkörper oder wahlweise in den Pumpspeicher. Üblich sind heute zumeist Ölzentralheizungen, doch bestehen daneben auch dezentrale Formen der Ölheizung. In einzelnen Zimmer verwenden manche Haushalte immer noch einen Ölofen mit integriertem Tank. Üblich sind letztere zum Beispiel in Gartenhäusern und Gästezimmer. 

Aufbau und Arten von Heizöltanks

Der Heizöltank bildet das Herzstück einer Ölheizung. Doch Heizöltank ist nicht gleich Heizöltank, denn hier gibt es wie beim Heizöl mehrere Arten. Am hängigsten sind Batterietanks, Erdtanks und standortgefertigte Tanks. Batterietanks weisen vergleichsweise kleine Maße auf und eignen sich für beengte Platzverhältnisse in Reihen- und Blockaufstellung. Wenn im Haus kein ausreichend großer Platz vorhanden ist, wird ein Erdtank unterirdisch unter dem Keller oder Garten installiert. Häufig werden sie im Garten direkt in das Erdreich eingebracht und verschwinden damit aus dem Sichtbereich der meisten Bewohner. Durch die dafür nötigen Erdarbeiten bedarf es dafür jedoch eines höheren Aufwands. Die Sicherheitsvorschriften fallen für diese Variante besonders hoch aus. Standortgefertigte Tanks werden erst am endgültigen Standort zusammengesetzt und passen sich bestens an unterschiedliche räumliche Gegebenheiten an. Es gibt sie als Stahltanks oder Kunststofftanks. Enge Zugänge spielen somit keine Rolle mehr. Ihre Montage fällt relativ zeitintensiv aus. Die Art und Größe hängt nicht nur von den räumlichen Gegebenheiten ab, sondern auch vom eigenen Heizverhalten. Typisch für Einfamilienhaushalte sind Tankgrößen von 2.500 bis 4.000 Litern.

Ursachen für die Bildung von Schlamm in Heiztanks

Wie kommt der Schlamm in die Heizung? Der Schlamm in der Heizung hängt mit der Kalkbildung und dem Eindringen von Sauerstoff in den Heizöltank zusammen. In den Rohren tritt er aufgrund des Sauerstoffgehalts auf. Dies führt dann zur Oxidation von Metallen und der Entwicklung von Mikroorganismen, also Korrosion bzw. Rost. Der Sauerstoff wird wieder abgebaut, viele Schwebstoffe und Rostpartikel bleiben jedoch zurück. Die Lagerung des Brennstoffs im Heizöltank führt zudem zu Ablagerungen, die in der Lage sind, den Betrieb der Heizung zu stören. 

Hinweise auf eine vermehrte Schlammbildung im Heizöltank sind:

  • Wiederkehrende Brennerstörungen

  • Mehrfach auftretende Filterverstopfungen

  • Schwarz verfärbte Ölfilter nach einer Wartung

Nehmen Sie diese Hinweise keinesfalls auf die leichte Schulter und kontaktieren Sie nach einem derartigen Vorfall einen erfahrenen Heizungsfachbetrieb in Ihrer Nähe. 

Auswirkungen und Folgen für die Effizienz und Lebensdauer von Heizsystemen

Der Schlamm, der in den Heizöltank gelangt, zirkuliert dort weiter und setzt sich meist auf Dichtungen ab. Genauso verstopft er Pumpen und vermindert am Ende die Leistung der gesamten Heizung. Unter Umständen kann sich die Schlammschicht so hoch aufbauen, dass sie sogar von der Brennerpumpe konzentriert angesaugt wird. In der Folge fließt das Wasser nicht mehr richtig oder es kommt sogar zu einem Bruch. Es kann zu Problemen mit der gleichmäßigen Beschickung des Ölbrenners kommen oder sogar zu einem kompletten Ausfall des Brenners. Davon betroffen sind alle Arten von Heizungen, die Heizöl als Brennstoff verwenden. Dadurch verringert sich die Lebensdauer und Qualität der gesamten Heizung. 

Sogar ein kompletter Ausfall der Heizung ist denkbar. Dann sprechen Fachleute von einem Heizungsausfall. Beschleunigt wird die Schlammbildung im Heizöltank von einer Luftzunahme, zum Beispiel beim Nachtanken und einer Lichteinwirkung, aber auch durch darin verbaute Kupferleitungen. 

Entfernung von Schlamm in Heizöltanks

Eine auf Tankreinigungen spezialisierte Firma nimmt die Entfernung des Schlamms vor, wie sie weiter unten beschrieben wird. Die Vorteile, die sich daraus ergeben, sind ein frühzeitiges Entdecken von Korrosionen und ein aktiver Umweltschutz. Heizölschwebstoffe und Schwitzwasser werden entfernt und Heizungsausfälle vermieden Weiterhin entsteht so kein Mehrverbrauch von Öl durch eine mögliche Verrußung von Brenner und Kessel. Insgesamt verlängert diese Maßnahme die Lebensdauer der Tank- und Heizungsanlagen erheblich. 

Lösungsansätze, um Schlamm im Heizöltank zu vermeiden und zu entfernen

Die beste Lösung, um eine größere Menge an Schlamm im Heizöltank zu vermeiden, ist nach wie vor eine regelmäßige Tankreinigung und Wartung der gesamten Heizung nach einigen Jahren. Erdtanks und größere Heiztanks bedürfen schon allein aus gesetzlichen Gründen einer regelmäßigen Überprüfung. Eine regelmäßige Wartung und Reinigung ist die Garantie dafür, dass es zu keinen plötzlichen und unliebsamen Betriebsstörungen der Ölheizung kommt. Wie oft eine Tankreinigung vorgenommen werden muss, hängt vom Zustand der Tankanlage ab. Für Stahltanks empfiehlt sich eine Reinigung alle fünf bis sieben Jahre, für Kunststofftanks alle sieben bis zehn Jahre. Eine Tankreinigung ist zwar nicht verpflichtend, aber dennoch äußerst sinnvoll. In Schutzgebieten ist sie dagegen seit 2017 durch eine allgemeine Verordnung gesetzlich verpflichtend. Das gilt ebenso für Tanks mit einem Fassungsvolumen von 10.000 Litern oder mehr. 

Schlammabscheider

Schlammabscheider helfen nicht weniger bei der Reinigung des Tanks. Dieser sammelt den Schlamm erst einmal, wobei der Durchfluss konstant gehalten wird. Die Bauteile eines Schlammabscheiders werden vom Heizungswasser durchströmt und holen Schwebstoffe zuverlässig heraus. Anders als ein Filter weist der Schlammabscheider kein Sieb auf. Große Durchmesser und spezielle Konstruktionen setzen vielmehr die Strömungsgeschwindigkeit herab. Schlammabscheider kommen ohne hohe Druckverluste aus und erreichen sehr hohe Abscheidegrade. Zudem sind sie einfach zu warten. 

Wie läuft eine Tankreinigung ab und was kostet sie?

Zunächst wird das Restöl aus dem Heizöltank ausgepumpt. Dann beseitigt der Heizungsfachmann sämtliche Verunreinigungen an der Tankinnenseite. Das betrifft alle ablösbaren Rückstände, Wasser und Bodensätze. Damit wird kein unsauberes Öl mehr angesaugt und dem Ölbrenner zugeführt. Der Tank muss dafür nicht einmal vollständig leer sein, da der Einsatz modernster Filter- und Pumpverfahren es ermöglichen, das alte Öl zu reinigen. Selbst kleinste Schwebstoffreste werden auf diese Weise aus dem Heizöltank entfernt. Die Tankreinigung umfasst auch eine Sichtprüfung, bei der eventuell vorhandene Schäden durch Korrosion, Lochfraß, Risse oder Rostnarben im Tank aufgedeckt werden. Am besten überprüft der Heizungsbauer die Ölleitungen gleich mit. Am Ende wird das abgepumpte Heizöl gefiltert wieder in den Tank zurückgeführt. 

Für einen 1.000-Liter-Tank kostet eine professionelle Tankreinigung ab 150 Euro. Für herkömmliche Tanks mit 3.000 Liter Fassungsvermögen belaufen sich die Kosten auf 300 bis 400 Euro, bei noch größeren Tanks und entsprechend höherem Arbeitsaufwand können es aber durchaus auch zwischen 700 und 1.000 Euro sein. Die genauen Kosten hängen jedoch von verschiedenen Faktoren ab und lassen sich im Voraus nicht pauschal bestimmen. Mit hinein spielen etwa die Tankbauart, die Größe des Tanks und mit der Reinigung verbundene notwendige Montagearbeiten, aber auch die örtlichen Gegebenheiten. Eine Tankreinigung dauert je nach Größe und Art des Heizöltanks üblicherweise zwischen zwei und vier Stunden. Nicht zuletzt lohnt sich diese kostentechnisch, da ein verschlammter Tank mit viel höheren Folgekosten verbunden ist.

Die Phasen einer professionellen Tankreinigung im Überblick

  • Vorbereitung: Abpumpen des Heizöls und fachgerechte Entsorgung oder Filterung und Wiedereinleitung in den gereinigten Tank am Ende. Letzteres ist abhängig von der Ölmenge sowie dem Alter des Öls.

  • Entfernung des Schlamms: Der gesamte Schlamm wird abgesaugt und in einem gesonderten Behälter aufgefangen. 

  • Feinreinigung des Heizöltanks: Für die Feinreinigung kommen im Fall von Stahltanks Tücher und geeignete Reinigungsmittel zum Einsatz. Bei Kunststofftanks passiert die Reinigung mittels Hochdruckreiniger und speziellen Reinigern von außen. 

  • Überprüfung auf Schäden: Nach der Reinigung geht es an die Überprüfung der Tankwände auf Korrosion, also Risse und kleine Löcher. Schwefel im Heizöl begünstigt oft den sogenannten Lochfraß. Kunststofftanks werden ebenfalls porös. 

  • Einfüllen des Heizöls: Abschließend wird das Öl wieder in den Tank gefüllt und die Ölheizung in Betrieb genommen.

Umweltliche und gesundheitliche Bedenkung im Zusammengang mit Heizschlamm

Heizschlamm erweist sich als nicht unbedenklich für die menschliche Gesundheit, doch da sich der Schlamm am Boden des Heizöltanks befindet, kommt es zu keinem Kontakt mit diesem. Da er Schadstoffe enthält, welche die Umwelt belasten könnten, sollte die Entsorgung ausschließlich von einem zertifizierten Fachbetrieb vorgenommen werden. Es handelt sich hierbei um Sondermüll. Insgesamt gelten Ölheizungen im Vergleich mit solchen, die andere Brennstoffe nutzen als sehr umweltschädlich. 

Feststellung der Menge an Heizschlamm im Tank

Die genaue Menge an Heizschlamm lässt sich erst während einer Tankreinigung feststellen. Diese hängt ab von der Ölqualität, der Häufigkeit einer Tankreinigung und weiteren Faktoren. Dennoch gibt es Richtwerte, die sich aus der Größe des Tanks und vergleichbaren Fällen in der Vergangenheit ergeben. Machen sich jedoch Ausfallerscheinungen breit, ist die Menge jedenfalls zu hoch. In der Regel beträgt sie zwischen 90 und 120 Liter. 

Tipps zur Wartung, Inspektion und Reinigung einer Ölheizung

  • Bevor der Öltank neu befüllt wird, heißt es diesen abzuschalten, denn die Rückstände, die sich am Boden angesammelt haben, könnten sonst aufgewirbelt werden. Diese führen - wie erwähnt – zu Verstopfungen.

  • Der Füllstandanzeiger zeigt an, wie viel Öl sich noch im Tank befindet. Das Personal des Tankwagen überprüft diese Anzeige vor einer frischen Befüllung ebenfalls nochmal. Selbst wenn sich nur geringe Mengen an Schlamm angesammelt haben, ist es wichtig, den Heiztank regelmäßig überprüfen zu lassen. Über alle weitere notwendige Maßnahmen entscheidet dann der beauftragte Fachbetrieb für Heizungstechnik. 

  • Seien Sie bei einer Öllieferung oder einem Termin zur Reinigung und Wartung Ihres Heizöltanks immer persönlich anwesend. So erhält die Fachkraft nicht nur einfachen Zugang zu allen betreffenden Räumen, sondern Sie erfahren nebenbei viel Neues zur Wartung und Reinigung. Stellen Sie außerdem ausreichend Parkfläche für den Tankwagen bereit, sodass der Tankschlauch problemlos zum Einfüllstutzen gelangt. 

  • Das Heizöl ist stets ordnungsgemäß entsprechend den amtlichen Richtlinien zu lagern. Einwandige Heizöltanks benötigen zusätzlich ein Auffangbecken, bei doppelwandigen Tanks entfällt diese Vorgabe. Dann bleibt die Qualität des Heizöls konstant hoch.

  • Selbst reinigen dürfen Sie nur Öltanks mit bis zu 1.000 Litern Fassungsvermögen. Für alles was größer ist, müssen Sie einen entsprechenden Fachbetrieb beauftragen. Nach erledigter Arbeit erstellt dieser einen Bericht, in dem der Zustand des Tanks detailliert beschrieben wird. 

  • Eine Entsorgung in oberirdischem Wasser kann Ihnen teuer zu stehen kommen und wird mit einem Bußgeld in Höhe von bis zu 50.000 Euro belegt. Gelangt Öl ins Grundwasser, erhöht sich das Bußgeld auf bis zu 100.000 Euro.

  • Muss der Heizöltank gänzlich entsorgt werden, ist eine gründliche Reinigung vorab unbedingt durchzuführen. Die endgültige Entsorgung übernimmt dann wieder ein einschlägiges Unternehmen auf diesem Gebiet. Bei Heizöltanks mit einem Fassungsvermögen von 1.000 Litern und mehr, müssen Sie zusätzlich die zuständigen Behörden über diesen Schritt informieren. 

Fazit

Es ist wichtig, den eigenen Heiztank in regelmäßigen Intervallen reinigen zu lassen, um einen reibungslosen Betrieb der Heizung zu gewährleisten. Hochwertiges Öl, das zusätzlich mit Additiven angereichert ist, verlangsamt die Schlammbildung erheblich. Um die sachgerechte Reinigung und Entfernung des Heizschlamms kümmert sich ein auf Tankreinigung und Heizungswartung spezialisierter Fachbetrieb. 

Von einer Reinigung auf eigene Faust ist abzuraten, da hier viele Fehler gemacht werden können und Rückstände womöglich in die Umwelt gelangen. Ansonsten haben Ölheizungen keine echte Zukunft mehr, da sie als klimaschädlich gelten und das Zeitalter der fossilen Brennstoffe sich langsam aber sicher seinem Ende zuneigt. 

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