Von 50er bis 70er: Typische Schwachstellen unterschiedlicher Baugenerationen
Gerade dann kann sich eine umfassende Modernisierung aber besonders lohnen, weil sie nicht nur den Wohnkomfort erhöht, sondern auch Energiekosten spart. Zudem unterstützt der Staat energetische Modernisierungen mit verbilligten Krediten und Zuschüssen.
Die LBS Bayern gibt einen Überblick über einige typische Problemstellen in unterschiedlichen Hausgenerationen:
1970er-Jahre
In der Zeit des Baubooms der 60er und 70er-Jahre wurde vor allem Beton als Baustoff immer bedeutender. Wohngebäude, die heute etwa 40 Jahre alt sind, wurden aber meist mit einem sehr geringen Wärmeschutz an Dach und Außenwänden errichtet. Auch ungedämmte Fensterrahmen aus Metall waren damals üblich und können zu Problemen mit Kondenswasser führen. Die Verglasung entspricht ebenfalls nicht dem heutigen Standard. Daneben sind Wärmebrücken zum Beispiel an Balkonen möglich. Auch die Heizanlage ist bei weitem nicht so effizient wie ein aktuelles Produkt.
1960er-Jahre
Typisch für Wohngebäude aus dieser Zeit sind eine unzureichende Dachdämmung und ein mangelhafter Wärmeschutz an den Außenwänden. Fenster und Außentüren verfügen in der Regel auch nicht über ausreichenden Schallschutz. Dieses Problem gilt auch oft für die Innenwände. Kessel und Brenner der Heizanlage sind ebenso veraltet wie Warmwasserbereiter. Die Sanitärinstallation bedarf der Prüfung und häufig auch einer Reparatur.
1950er-Jahre
Die unmittelbare Nachkriegszeit stand im Zeichen des schnellen Wiederaufbaus. Hierbei wurde jeder Baustoff eingesetzt, der gefunden wurde, zum Beispiel Ziegelsplitt, der mit einfachem Beton zu Ziegelsplittbeton für den Wandbau verwendet wurde. Schall- und Wärmeschutz spielten keine Rolle, ebenso wenig wie gute Kelleraußenwandabdichtungen oder komfortable Heizungs- oder Sanitärausstattungen. Häufig ist die Dachdeckung reparaturbedürftig. Holzteile können von Schädlingen befallen sein. Sowohl innen als auch außen zeigen sich Schwachstellen am Putz. Auch die Elektroinstallation ist veraltet. Leitungen, Schalter und Sicherungen sind austauschbedürftig. Abwasser-Grundleitungen können über die Jahre verstopft worden sein.
Wer eine Modernisierung plant, sollte umfassende Arbeiten statt Einzelmaßnahmen planen, rät die LBS Bayern. Dies führt dazu, dass die unterschiedlichen Vorhaben aufeinander abgestimmt sind und ein möglichst guter energetischer Status erreicht wird. Für energetische Modernisierungen gibt es auch staatliche Förderprogramme, etwa von der bundeseigenen KfW oder der BayernLabo, der Förderbank des Freistaats.