Klimaschutz-Maßnahmen: Deutsche Verbraucher irren bei Wirksamkeit

Die Verbraucherinnen und Verbraucher in Deutschland irren bei der Frage nach der Wirksamkeit unterschiedlicher Klimaschutz-Maßnahmen: „Weniger mit dem Flugzeug fliegen“, „Weniger Fleisch essen“, „Ökostrom nutzen“ und „Wohngebäude dämmen“ werden von der Bevölkerung als die wichtigsten Hebel genannt. Tatsächlich geht der größte Teil der CO2-Emissionen privater Haushalte jedoch direkt auf das Konto fossiler Brennstoffe, die für die Wärmeerzeugung eingesetzt werden: 82 Prozent der Endenergie, die ein Haushalt benötigt, wird für Heizung und Warmwasserbereitung genutzt.
Private Haushalte verbrauchen mehr Energie als die Industrie
„Die Ergebnisse des Energie-Trendmonitors 2025 zeigen sehr deutlich, dass die Deutschen auf dem Weg zur privaten Energiewende nicht ausreichend informiert sind“, sagt Detlef Neuhaus, Geschäftsführer von Stiebel Eltron. „Private Haushalte verbrauchten mit 679 Terrawattstunden (TWh) im Jahr 2023 mehr Endenergie als die Industrie (668 TWh). Und im Haushalt ist nun mal die Heizung der mit Abstand größte Energieverbraucher und damit auch größte CO2-Erzeuger. Damit ist der Austausch bestehender Öl- und Gasbrenner die effektivste Maßnahme, die Verbraucherinnen und Verbraucher in Deutschland ergreifen können, um ihren eigenen CO2-Fußabdruck deutlich zu verringern. Vor allem ist es eine der einfachsten Möglichkeiten, die auch noch ohne Komforteinbußen einhergeht und in den allermeisten Fällen einer Öl- oder Gasheizung auch wirtschaftlich überlegen ist.“
Aktuell bewerten jedoch laut Energie-Trendmonitor 2025 rund dreimal so viele Menschen die „Einschränkung von Flugreisen“ als Top-Klimaschutz-Maßnahme. „Weniger Fleisch essen“ oder „Wohngebäude zu dämmen“ halten die Verbraucher ebenfalls für wirksamer als den Umstieg auf eine Green-Tech-Heizung.
Staat fördert Heizungswechsel mit bis zu 70 % der Investitionskosten
Mit Blick auf den Kampf gegen den Klimawandel in Deutschland sind Öl- und Gasheizungen aus Sicht der Verbraucher allerdings ein Auslaufmodell: 70 Prozent würden sich beim Wechsel auf ein neues Heizungssystem gegen einen Ölbrenner entscheiden, 60 Prozent lehnen eine Gasheizung ab. „Den Wechsel auf eine klimafreundliche Wärmepumpenheizung fördert der Staat aktuell noch mit bis zu 70 Prozent der Investitionskosten“, sagt Detlef Neuhaus. „Private Haushalte sollten jetzt zügig die Chance nutzen, Kostenvorteile mit wirksamem Klimaschutz zu verbinden.“
