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Römerofen: Kochen und heizen ganz ohne Strom

Energetisch autark zu sein, ist für viele eine verlockende Vorstellung. Eine interessante Perspektive stellt in dieser Hinsicht der Römerofen dar. Er ist in der Lage, ein ganzes Haus mit Holz zu heizen und bietet zusätzlich vielfältige Kochmöglichkeiten. In Kombination mit einer Carbon-Flächenheizung kann er eine kostengünstige Alternative zur Wärmepumpe sein.

„Der Römerofen ist ein Speicher-Grundofen mit – je nach Modell – 450 bis 1.200 Kilo Speichermasse“, erklärt Geschäftsführer Reiner Trinkel. „Für ein Haus mittlerer Größe reicht es, morgens und abends einige Scheite Holz aufzulegen.“

Die Landhausöfen sind die Weiterentwicklung des Grundofens. Es gibt den Römerofen mit einem, zwei oder – wie hier – drei Garfächern. Zum schonenden Garen bis 100°C (oben), zum Backen und Braten bis 250°C (Mitte) und für z.B. Pizza (unten).

Besonderer Werkstoff bringt viele Vorteile

Die Besonderheit des Römerofens ist sein Werkstoff. Hierbei handelt es sich um einen speziell entwickelten Feuerzement auf Tonerde-Basis. Er speichert die Verbrennungswärme nicht nur äußerst effektiv, sondern ist zudem fast so leicht wie Lehm

Die relativ geringe Dichte des Materials verwandelt die Hitze des Holzfeuers in eine milde, besonders langwellige Infrarotstrahlung, die jeden Winkel des Hauses erreicht - auch wenn das Feuer längst erloschen ist. Eine solche Strahlungswärme wird zudem als besonders angenehm empfunden. Sie erzeugt weder Staub noch Luftbewegungen.

Römerofen in Kombination mit Elektro-Direktheizung

"Der Römerofen kann sogar als einzige Heizquelle im Haus fungieren", so Trinkel. Er empfiehlt aber, für Phasen extremen Frosts oder wenn der Ofen mal nicht gefeuert werden kann, die Kombination mit einer Elektro-Direktheizung - hier insbesondere das von Frenzelit entwickelte System E-Nergy Carbon

Es besteht im Wesentlichen aus einer papierdünnen, elektrisch leitfähigen Folie aus Kohlenstoff-Fasern. Um die Elektrizität in Wärme umzuwandeln, reichen 36 Volt Niederspannung. Die Folie wird wie eine Tapete großflächig an die Zimmerdecke oder die Wand geklebt und anschließend überputzt. Ein Sensor schaltet die Stromzufuhr an, sobald eine Mindesttemperatur unterschritten wird. 

Lesen Sie dazu auch: Heizen mit Holz: Diese Ofenarten gibt es

In Kombination mit einer Carbon-Flächenheizung kann der Römerofen eine kostengünstige Alternative zur Wärmepumpe sein. Die Heizbahnen sind flexibel an Wand, Decke oder Boden anwendbar.

"Das alles", sagt Trinkel, "passiert völlig geräuschlos im Hintergrund, liefert wohltuende Strahlungswärme und ist absolut wartungsfrei." Die Warmwasser-Bereitung erfolgt bei diesem System zeitgemäß elektrisch, idealerweise mit Photovoltaikstrom.

Für Welche Gebäude ist der Römerofen geeignet?

Das Konzept Römerofen plus E-Nergy Carbon passt grundsätzlich für alle Gebäude, deren Jahresbedarf unter 15.000/h kW/h (entspricht ca. 1.500 l Heizöl) liegt. Zum Vergleich: Bei Eigenheim-Neubauten liegt der Wärmebedarf für 120–180 m² Wohnfläche bei gerade mal 4.000-8.000 kW/h. Aber auch Renovierungsvorhaben oder denkmalgeschützte Objekte, wo die Kosten nicht aus dem Ruder laufen sollen, eignen sich dafür, sofern der Wärmebedarf nach der Sanierung unter 15.000 kW/h bleibt.

Selbst die Vorgabe, dass Heizenergie künftig zu 65 Prozent aus erneuerbaren Energiequellen stammen soll, ist damit einzuhalten. Wer gerne kocht, kann mit dem Römerofen zusätzlich Energie für E-Herd und Kochfeld sparen – auch bei Stromausfall. Eines aber sollte man dafür mitbringen: den Spaß am Feuermachen.

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