DEN: EEG-Novelle sollte Solarstromerzeugung vereinfachen
Mit Sorge betrachtet das Deutsche Energieberater-Netzwerk DEN die Diskussion um die Novellierung des Erneuerbare-Energien-Gesetzes EEG. „Wir fürchten, dass mit den nunmehr auf dem Tisch liegenden Entwurf eine Chance verpasst werden könnte, das enorme Potenzial an Dachflächen für die Erzeugung von Strom durch Photovoltaikanlagen zu nutzen“, sagt der DEN-Vorsitzende Hermann Dannecker.
"Die vorgeschlagenen Ausschreibungsmodelle für größere Dachanlagen, die nach und nach auch auf weniger leistungsfähige angewandt werden sollen, verkomplizieren die ganze Sache. Was wir brauchen, ist vielmehr eine Vereinfachung bei der Erzeugung von eigenverbrauchtem Strom als auch beim Mieterstrom."
Dannecker verweist darauf, dass viele Hauseigentümer angesichts komplizierter steuerlicher Regelungen auf die Installation einer Photovoltaikanlage verzichten: „Es darf nicht sein, dass dieses Potenzial ungenutzt bleibt." Gleiches gelte für Gewerbetreibende und mittelständische Unternehmen, die ihre Dachflächen zur Stromerzeugung nutzen wollen: „Wir brauchen Motivation durch einfache Regelungen und den Verzicht auf Bürokratie. Die EEG-Novelle könnte dazu eine Gelegenheit bieten.“
Stromerzeugung auf Hausdächern vereinfachen
Die derzeit innerhalb der Koalition geführten Diskussionen über die Beibehaltung oder Abschaffung der EEG-Umlage zeige Dannecker zufolge, dass noch vieles offen sei bei der Novelle des EEG: „Mir scheint, da ist noch nichts in Stein gemeißelt. Wir sollten jetzt die Chance nutzen und insbesondere die Stromerzeugung auf Hausdächern vereinfachen und attraktiver machen. Der Gebäudebereich ist ohnehin ein schlafender Riese, welcher der Energiewende ausgesprochen nützlich sein kann.“
Bürokratische Hürden beim Mieterstrom abbauen
Einfachere Regelungen fordert Dannecker auch, wenn es um den Mieterstrom geht: „Auch hier schrecken komplizierte und bürokratische Hürden Vermieter davon ab, ihren Mietern auf einfache und nachvollziehbare Weise Strom vom eigenen Dach anzubieten. Gerade beim Mieterstrom bieten die in Deutschland vorhandenen Dachflächen enormes Potenzial. Eine eigene Arbeitsgruppe des Deutschen Energieberater-Netzwerks beschäftigt sich mit Vorschlägen, wie ein künftiges Mieterstrom-Modell aussehen könnte.“