Anteil Erneuerbarer Energien steigt stark
Der Anteil der Erneuerbaren Energien an der Stromerzeugung Deutschlands ist erneut stark gewachsen. Nach vorläufigen Zahlen des Bundesverbandes der Energie- und Wasserwirtschaft (BDEW) stieg ihr Beitrag zum Erzeugungsmix 2017 um vier Prozentpunkte auf 33,1 Prozent (2016: 29,0 Prozent).
Demnach könnten bis Jahresende fast 217 Milliarden Kilowattstunden (Mrd. kWh) Strom aus Sonne, Wind und anderen regenerativen Quellen erzeugt werden. Das wäre ein deutlicher Anstieg gegenüber dem Vorjahr: 2016 lag der Anteil der Erneuerbaren Energien mit 188 Mrd. kWh noch bei 31,6 Prozent des Bruttostromverbrauchs.
Beim Verbrauch sieht es noch besser aus: Rund 36 Prozent des verbrauchten Stroms in Deutschland kommt aus erneuerbaren Quellen. Zu diesem Ergebnis kommen das Zentrum für Sonnenenergie- und Wasserstoff-Forschung Baden-Württemberg (ZSW) und der Bundesverband der Energie- und Wasserwirtschaft (BDEW) in einer ersten Schätzung.
Windenergie vor Biomasse und Photovoltaik
Prozentual gesehen verzeichnet die Stromerzeugung aus Windkraft offshore den größten Anstieg: Sie steigt voraussichtlich um 49 Prozent auf gut 18 Mrd. kWh (2016: 12,3 Mrd. kWh). Nachdem die Stromerzeugung aus Wind onshore 2016 einen leichten Rückgang verzeichnete, legt sie 2017 voraussichtlich um 21 Mrd. kWh zu und erreicht gut 87 Mrd. kWh - das entspricht einem Anstieg von über 31 Prozent (2016: 66,3 Mrd. kWh). Mit einem Anteil von über 40 Prozent an der Stromerzeugung aus Erneuerbaren bleibt die Windenergie an Land weiterhin mit Abstand die stärkste Erneuerbaren-Quelle.
Auf Platz 2 und 3 folgen Biomasse mit fast 24 Prozent (davon fast 3 Prozent biogener Anteil im Abfall) und Photovoltaik mit über 18 Prozent.
Wasserkraft durch wenig Niederschläge hintenan
Die voraussichtliche Entwicklung der Stromerzeugung aus weiteren Erneuerbaren-Quellen für 2017 im Überblick: Anstieg der Photovoltaik um mehr als 4 Prozent auf fast 40 Mrd. kWh (2016: 38,1 Mrd. KWh), Anstieg von Biomasse und Abfall (biogener Anteil) um über 1 Prozent auf gut 51 Mrd. kWh (2016: 50,9 Mrd. kWh).
Die Stromerzeugung aus Wasserkraft geht aufgrund der geringen Niederschläge in der ersten Jahreshälfte 2017 um etwa 4 Prozent auf knapp 20 Mrd. kWh zurück (2016: 20,5 Mrd. kWh).
Konventionelle Energien sinken – außer Erdgas
Der Anteil des in Stein- und Braunkohlekraftwerken erzeugten Stroms hingegen sank auf 37,0 Prozent (2016: 40,3 %). Erneut gestiegen ist der Einsatz von Erdgas: 13,1 Prozent des erzeugten Stroms stammt aus Gaskraftwerken (2016: 12,5 %). Kernenergie steuerte 11,6 Prozent (2016: 13,0 %) bei, sonstige Anlagen (u.a. Pumpspeicher- und Heizölkraftwerke) unverändert 5,1 Prozent.