ZDH: Lockdown-Verlängerung ist für Betriebe harter Jahresstart
Zu der von Bund und Ländern beschlossenen Verlängerung und Verschärfung des Lockdowns zunächst bis zum 31. Januar 2021 erklärt Hans Peter Wollseifer, Präsident des Zentralverbandes des Deutschen Handwerks (ZDH):
„Ohne Frage ist die Verlängerung des Lockdowns für unsere Betriebe ein sehr schwieriger, ein sehr harter Start ins neue Jahr 2021. Dass die vor Weihnachten beschlossenen Einschränkungen nun zunächst bis Ende Januar 2021 beibehalten werden müssen und im Hinblick auf die Kontaktdynamik im privaten Bereich teils auch verschärft wurden, ist dem nach wie vor nicht gedrosselten Infektionsgeschehen geschuldet, das Taktgeber für die Politik bleibt.
Damit wir möglichst rasch wieder zu einem weniger eingeschränkten Alltag und Geschäftsbetrieb zurückkehren können, muss es endlich gelingen, das Infektionsgeschehen spürbar einzudämmen. Dazu kann jeder seinen Beitrag leisten, indem Kontakte reduziert und die Abstands- und Hygieneregeln konsequent eingehalten werden. Solange noch nicht umfänglich geimpft ist, ist diese Form des persönlichen Gesundheitsschutzes der wirksamste Weg, um wieder zu einem normaleren Leben zu kommen und somit auch unsere Betriebe zu schützen. Gesundheitsschutz ist tatsächlich in dieser Lage Betriebe-Schutz!
Umso wichtiger ist, dass jetzt aber alles daran gesetzt wird, so zügig und umfangreich wie möglich zu impfen. Je schneller wir einen hohen Impfungsgrad erreichen, je schneller wir diese Pandemie in den Griff bekommen, umso eher kommen unsere Betriebe wieder in die Gänge.
Bis dahin gilt es, die von den Beschränkungen besonders betroffenen Betriebe und Unternehmen nicht allein zu lassen, sondern ihnen mit Hilfen unter die Arme zu greifen, die der jeweiligen Betroffenheit angepasst sind. Richtigerweise sind Milliardenhilfen vorgesehen. Allerdings reicht deren bloße Ankündigung nicht, wenn dann die Auszahlung ausbleibt oder aber an viel zu komplizierten Zugangsvorgaben scheitert. Immer wieder bekommen wir von unseren Betrieben zu hören, dass viele Programme nach wie vor in der Abwicklung viel zu bürokratisch, mit zu vielen Bedingungen verbunden oder die Schwellenwerte für die Inanspruchnahme so hoch sind, dass sie in der Praxis nicht wirken.
In der für viele unserer Betriebe inzwischen existenziell zugespitzten Lage müssen die Mittel deshalb schnell und rechtzeitig fließen. Denn wenn die Liquidität zu spät kommt, kann es sein, dass sie nichts mehr nützt und der Betrieb bereits „verdurstet“ ist.“